Wegen Vorstandsstreit im Hannoveraner Verband: Schade & Partner kündigt Kooperation mit Zuchtverband

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Schade-und-Partner-2019

Fachberatung Schade & Partner (© www.schadeundpartner.de)

Das Beratungsunternehmen Schade & Partner, dessen alleinige Geschäftsführerin Dr. Christa Finkler-Schade ist, beendet die Kooperation mit dem Hannoveraner Verband. Das hat die Fachberatung für Pferdebetriebe in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Als Grund werden die „Auseinandersetzungen im Vorstand des Hannoveraner Verbandes“ genannt. Dr. Werner Schade, Geschäftsführer und Zuchtleiter des Hannoveraner Verbandes, sieht sich massiver Kritik ausgesetzt. Er ist der Ehemann der Geschäftsführerin und Mitbegründer des Unternehmens, das unter anderem auch die jährliche Fachtagung „Gesunde Haltung – Gesunde Pferde“ und den Wettbewerb „Qualitätsbetrieben gehört die Zukunft“ durchführt.

Im Hannoveraner Verband herrscht schon seit längerem Unmut. Seit einem halben Jahr eskaliert die Stimmung. Vorstandsbeschlüsse landen aus Sitzungen nahezu in Echtzeit bei Facebook, die E-Mail-Adresse des Geschäftsführers wurde von mutmaßlich in Tschechien ansässigen Kriminellen gehackt. Im Namen des in der Kritik stehenden Zuchtleiters und Geschäftsführers Dr. Werner Schade wurden von seinem E-Mail-Konto daraufhin E-Mails verschickt. Offene Briefe kursieren im Internet.

Ende Januar hatte eine Zusammenkunft, die die vergiftete Stimmung innerhalb des geschäftsführenden Vorstands sowie zwischen dem Gremium und den Delegierten hatte bereinigen sollen, nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Dabei war es u.a. um den Iran Deal gegangen. Bei dem Geschäft mit Vorderasien waren Rechnungen in Höhe von knapp 200.000 Euro nicht bezahlt worden, Pferde hatten aber dennoch bereits Verden gen Orient verlassen. Vor zwei Wochen war dann über die Strukturreform, an der schon länger gearbeitet wird, in Verden gesprochen worden. Dabei hatten sich die Würdenträger u.a. auf eine Reduzierung des Vorstands und die Trennung der derzeit in Personalunion von Dr. Werner Schade besetzten Posten des Geschäftsführers und der Zuchtleitung geeinigt. Dies muss aber noch von den Delegierten in der kommenden Woche offiziell beschlossen werden.

Schade & Partner zieht Konsequenz aus Hannoveraner Vorstandsstreit

In der Diskussion sorgt auch immer wieder die Rolle des Beratungsunternehmens Schade & Partner für Gesprächsstoff. Das Unternehmen von Schades Ehefrau Dr. Christa Finkler-Schade hat in einer Mitteilung, die St.GEORG vorliegt das Ende der Kooperation mit den Hannoveraner Verband bekanntgegeben. Lesen Sie hier die Pressemitteilung im Wortlaut:

Nach 19-jähriger Zusammenarbeit beendet die Fachberatung für Pferdebetriebe SCHADE & PARTNER die Kooperation mit dem HANNOVERANER Verband. Die Zusammenarbeit hatte das Ziel, Züchtern und Pferdehaltern Beratung und Unterstützung in Fragen artgerechter Haltung, Gesundheitsvorsorge und optimalen Managements anzubieten. Zudem wurden gemeinsame Fortbildungsmaßnahmen (Verdener Pferde Seminare) und eine jährliche Fachtagung zu aktuellen Themen der Pferdehaltung organisiert.

In die Auseinandersetzungen im Vorstand des Hannoveraner Verband wird aktuell auch das Beratungsunternehmen hineingezogen. Einige Vorstandsmitglieder verfolgen das Ziel, dem Zuchtleiter und Geschäftsführer des Hannoveraner Verbandes, Dr. Werner Schade, einen Interessenkonflikt zu unterstellen, um ihn in der Öffentlichkeit zu diskreditieren. Dr. Werner Schade hatte im Jahr 2000 das Unternehmen zusammen mit seiner Frau Dr. Christa Finkler-Schade gegründet. Mit Beginn seiner Tätigkeit für den Hannoveraner Verband schied er im Jahr 2006 aus der Beratungstätigkeit aus.

Es war der ausdrückliche Wunsch des damaligen geschäftsführenden Vorstands, die Kooperation mit dem Beratungsunternehmen, das seitdem von Dr. Christa Finkler-Schade allein geführt wird, fortzusetzen. Alle Schritte und Maßnahmen, die die Kooperation betrafen, wurden mit dem geschäftsführenden Vorstand besprochen und abgestimmt. Dr. Werner Schade hat seit dieser Zeit keinerlei Tätigkeit mehr für die Partnerschaft ausgeübt. Interessenskonflikte oder gar finanzielle Vorteilsnahmen hat es nie gegeben.

Die Kooperation zwischen der Fachberatung und Hannoveraner Verband war eine gute Initiative, um interessierten Züchtern Hilfestellung zu geben und wichtiges Know-how zu moderner Pferdehaltung zur Verfügung zu stellen. Die langjährige Zusammenarbeit kann aufgrund der aktuellen Vorkommnisse, im Interesse und zum Schutz des Unternehmens nicht aufrechterhalten werden. Das Beratungsbüro Schade & Partner wird seine bisherigen Aktivitäten – außerhalb des Verbandes – fortführen.

Die traditionell im November stattfindende Fachtagung „Gesunde Haltung – Gesunde Pferde“ inklusive der Siegerehrung im Wettbewerb „Qualitätsbetrieben gehört die Zukunft“, die bislang auch vom Hannoveraner Verband unterstützt wurde, wird aber dennoch stattfinden. Am 16. November wird die Tagung inklusive der Prämierung der Wettbewerbsteilnehmer durchgeführt werden. Bewerben können sich interessierte Unternehmen noch bis zum 31. Juli. Die Details zum Wettbewerb finden Sie hier. St.GEORG ist seit langem ein Medienpartner dieser bundesweit ausgeschriebenen Aktion.Cheap Air Jordans 1 low For Sale | cheapest air jordans high

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).