Zwei Dressurreiter mit positivem Dopingtest, Milczarek bei WM

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Doping (Symbolbild) (© Markus Spiske)

Bei zwei Athleten waren Dopingtests im Dressurlager positiv in den vergangenen Monaten. Nicht bei Pferden, sondern bei den Akteuren im Sattel. Das geht aus einer Veröffentlichung des Weltreiterverbandes hervor.

Die beiden Dopingtests förderten anabol androgene Steroidhormone (AAS) und Clenbuterol zu Tage. AAS wurden bei der Polin Katarzyna Milczarek in Herning bei der Weltmeisterschaften nachgewiesen.

AAS, umgangssprachlich auch einfach nur „Anabolika“ genannt, sind künstlich erzeugte Stoffe, die dem männlichen Sexualhormon Testosteron im Aufbau recht ähnlich sind. AAS wirken auch wie Testosteron, nämlich einerseits auf die Muskulatur anabol (aufbauend) und andererseits androgen. Das heißt neben mehr Muskeln fördern sie auch die Entwicklung und Ausprägung männlicher Geschlechtsmerkmale, von Bartwuchs bis tiefer Stimme.

Berühmt, berüchtigt war der Einsatz von Anabolika im DDR-Schwimmsport. Auf die muskulösen Körper einer erfolgreichen Athletin angesprochen, soll ein DDR-Sportfunktionär damals entgegnet haben: „Sie soll ja schwimmen und nicht singen.“

Ihren positiven Dopingtest von Herning erläutert Katarzyna Milczarek mit der Einnahme eines Medikaments gegen Beschwerden in der Menopause. Tatsächlich kommen Präparate, die Testosteron enthalten, in der Menopause zum Einsatz. Gegenüber polnischen Medien sagte Milczarek, sie habe auf die Einnahme des Medikaments beim Dopingtest hingewiesen. Sie habe kürzlich ein anderes Präparat eingenommen, dessen Zusammensetzung aber nicht genau gelesen. „Mein Fehler“, so die Polin, die seit dem 27. September gesperrt ist.

Zweimal Clenbuterol im Dopingtest nachgewiesen

Der Spanier Agusti Elias Lara wurde zweimal positiv getestet. In Proben vom Mai in Compiègne (FRA) und im Juli in Fritzens (AUT) wurden die Dopingkontrolleure fündig. Bei dem 51-Jährigen wurde Clenbuterol nachgewiesen. Er ist seit dem 1. September bei der FEI gesperrt.

Clenbuterol ist ein Wirkstoff, der primär auf die Atmung wirkt. Es ist Bestandteil vielfach verwendeter „Hustenpulver“ und wird auch in der Humanmedizin bei Asthma eingesetzt. Allerdings hat der Wirkstoff auch eine „Zweitkarriere“ im Spitzensport. Läuferin Kathrin Krabbe und diversen Top-Radrennfahrern ist die Verwendung des Wirkstoffs, der auch anabole Wirkungen haben soll, bereits nachgewiesen worden. 1988 wurde aufgedeckt, dass Clenbuterol in großem Stil in der Kälbermast eingesetzt wurde, weil die Tiere so schneller an Fleischmasse gewannen. Es war einer der größten Lebensmittelskandale der damaligen Bundesrepublik.nike air jordan 1 mid outlet | best nike basketball shoes

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).