Zweifacher Olympia- und WM-Medaillengewinner Poggio II ist gestorben

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Zwei Weltreiterspiele und zwei Olympische Spiele hat der ehemalige Galopper Poggio II mit der US-Vielseitigkeitsreiterin Amy Tryon erfolgreich bestritten. Nun ist er mit 29 Jahren gestorben.

Für Vielseitigkeitsfans in den frühen 2000ern gehörten die US-Reiterin Amy Tryon, eine ehemalige Feuerwehrfrau, und der braune Vollblüter Poggio II zu den Dreamteams des Sports. 2002 waren sie Teil der Gold-Equipe bei den Weltreiterspielen in Jerez de la Frontera. Vier Jahre später wurden sie bei den WEG in Aachen Vierte mit der Mannschaft und gewannen Bronze in der Einzelwertung.

Eine weitere Bronzemedaille gab es 2004 mit der Equipe bei den Olympischen Spielen in Athen, wo sie zudem Sechste in der Einzelwertung. Das letzte gemeinsame Championat von Amy Tryon und Poggio II waren die Olympischen Spiele 2008 in Hongkong, wo sie die Prüfung allerdings nicht beendet haben.

Ein besonderes Pferd, eine besondere Geschichte

Nun musste Poggio mit 29 Jahren eingeschläfert werden. Greg Tryon, der Ehemann von Poggios Reiterin Amy, schreibt auf Facebook:

„Als wir gestern bei ihm im Stall saßen, umgeben von jenen, die ihn über die Jahre geliebt und versorgt haben, war beides, schwer und friedvoll. Da waren Tränen und da war Gelächter. Ich habe ihm versprochen, dass sein Schopf nie wieder eingeflochten werden wird, dass es nie wieder schreckliche Dressuraufgaben geben wird, nur noch Gelände und Springen. (…) Aber am wichtigsten, dass seine Mom ihn mit offenen Armen in Empfang nehmen wird und es endlos viele von Mrs. Pasture’s Keksen für ihn geben wird.“

Der letzte Satz ist besonders traurig, denn Poggios Reiterin Amy Tryon ist 2012 mit nur 42 Jahren an einem nach einer Operation versehentlich überdosierten Medikamentencocktail gestorben.

Poggio II war ihr erfolgreichstes Pferd. Es heißt, sie habe den ehemaligen Galopper in einer Kleinanzeige entdeckt, in der er als Packpferd beworben worden war. Tatsächlich sagt auch ihr Ehemann, er habe beim ersten Anblick des Wallachs vor 25 Jahren gedacht, dass seine Frau ziemlich optimistisch sei, die „langhaarige Raupe“ ein Pferd zu nennen, .

Auch später noch habe er die Menschen immer wieder in Erstaunen versetzt, wenn sie das Pferd gesehen haben, das gerade in schwierigsten Prüfungen doppelnull war – „Er ist so bergab gebaut!“, „Er ist so kurz!“, „Er hat keinen Trab!“ etc.

Auf der anderen Seite sei ihnen aber auch mal ein Blankoscheck von einem internationalen Springreiter angeboten worden, der den Wallach beobachtet hat, wie er freiwillig den ganzen Tag lang aus seinem Paddock raus und wieder hinein sprang, einfach, weil ihm das Springen so einen Spaß gemacht hat.

Ein besonderes Pferd mit einer besonderen Geschichte, das da nun gestorben ist. Unser Mitgefühl für Greg Tryon, für den das besonders schwer sein muss!nike air jordan 1 mid outlet | nike factory outlet dallas

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.