Bundestrainer Otto Becker zur Zukunft der FEI-Nationenpreise

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Otto Becker, Bundestrainer der Springreiter (© v. Korff)

Vor wenigen Tagen hat der Weltverband FEI die Pläne für die Neugestaltung der FEI-Nationenpreisserie der Springreiter bekannt gegeben, die dann „League of Nations“ heißen soll. Am Rande des Nationenpreisturniers von St. Gallen hat Bundestrainer Otto Becker seine Sicht der Dinge geschildert.

Die Pläne, die vom FEI Springkomitee ausgearbeitet wurden, sehen eine Veränderung des Modus für die „League of Nations“ vor. Es soll weiterhin zwei Umläufe geben, der erste bleibt wie gehabt – zehn Teams à vier Reiter, ein Streichergebnis. Der erste Umlauf wäre allerdings zugleich Qualifikation für die zweite Runde, wo nur noch die besten acht Mannschaften startberechtigt sind. Diese acht Equipen gehen dann nur noch zu dritt an den Start und es gibt kein Streichergebnis. Für das Endergebnis zählen die Resultate beider Umläufe.

Dazu hat Otto Becker gegenüber den Kollegen der Schweizer „Pferdewoche“ nun Stellung bezogen. Er sagt:

„Ich bin kein Freund der neuen Formel, muss ich sagen. Ich bin ein Freund der alten, traditionellen Formel. Das haben wir letzte Woche in Rom, diese Woche in St. Gallen wieder gesehen, wie spannend das ist bis zum letzten Reiter. Mir erschließt sich nicht, wieso man so wir so ein erprobtes, traditionelles System ändern müssen.

Drei Reiter haben wir in Tokio gesehen, Tokio ist noch nicht so lange her. Und wenn einem Welfare of the Horse wichtig ist, finde ich, sollte man das nicht nur mit drei Paaren machen, auch wenn es nur im zweiten Umlauf ist. Aber es ist oft dasselbe. Nicht nur der Sport entscheidet.

Es gab ja eine Jumping Komitee Sitzung Dienstag, Mittwoch. Das Jumping Komitee wurde erst überhaupt nicht gefragt und kontaktiert. Es war so, dass irgendein Proposal an die Veranstalter auf dem Tisch lag, ohne dass das Jumping Komitee da war.

Longines hat dann schon erklärt, dass sie die Serie unterstützen, was ich grundsätzlich begrüße. Also, tausend Dank an Longines, dass sie das machen für diese traditionelle und wie ich finde, wichtigste Serie, die wir im Pferdesport haben. Aber wenn man die Jumping Komitee Sitzung sieht, wenn man hört, dass der FEI Direktor, der Marketing Direktor und die Generalsekretärin von Anfang an dabei waren, dann könnte ich mir vorstellen, dass da aufs Jumping Komitee Druck ausgeübt wurde und dann kommt sowas dabei raus. Ich bin nicht begeistert mit der neuen Regelung und bin mal gespannt, wie es jetzt weiter geht.“

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.