Kevin Staut – erst eine Wildcard, dann der Sieg in Stuttgart

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Kevin Staut Sieger Großer Preis Stuttgart 2023

Der Franzose Kevin Staut und Beau de Laubry Z waren im Großen Preis von Stuttgart 2023 nicht zu schlagen. (© stuttgart-german-masters.de)

Nur dank einer Wildcard konnte der Franzose Kevin Staut in Stuttgart an den Start gehen. Die Chance hat er im Sattel seines zehnjährigen Hengstes Beau de Laubry Z genutzt. Das Nachsehen hatte der Doppelsieger von Freitag, der das Sch-Wort auf den Lippen führte.

Diese Wildcard hat sich bezahlt gemacht! Kevin Staut nimmt aus Stuttgart nicht nur die Atmosphäre in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle mit nach Hause, sondern auch 56.100 Euro. Es war ein super spannendes Stechen im Großen Preis von Stuttgart. Am Ende lagen zwischen dem Sieger und dem Drittplatzierten gerade einmal 0,3 Sekunden. Beau de Laubry Z ist zehn Jahre alt, war zuletzt im Rahmen des Weltcup-Turniers in Helsinki in einem 1,60 Meter-Springen siegreich.

Staut, der vor elf Jahren schon einmal in Stuttgart die Ehrenrunde angeführt hatte, kam nach 41,78 Sekunden im Stechen ins Ziel. Damit war er 0,14 Sekunden schneller als Casquo Blue, den Harry Charles, für den es am Freitag ideal gelaufen war in Stuttgart, gesattelt hatte. Der lapidare Kommentar des Briten: „Sch…“. Platz drei im Großen Preis von Stuttgart ging an Kevin Stauts Landsmann Francois Xavier Boudant mit dem zwölfjährigen Franzosen Brazyl du Mezel (0/42,08). Der Große Preis von Stuttgart ist gleichzeitig ein Qualifikationsspringen für den Weltcup. In der Zwischenwertung führt Rene Dittmer. Harry Charles ist Vierter, Kevin Staut nach Stuttgart nun Fünfter. Die nächste Etappe ist Madrid am kommenden Wochenende.

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Acht Pferde hatten das Stechen insgesamt erreicht. Sechs blieben fehlerfrei. Vier weitere hatten sich einen bzw. zwei Zeitfehler im Normalparcours eingehandelt, darunter Scott Brash mit Hello Valentino und Mario Stevens mit Starissa. Bester Deutscher war Hans-Dieter Dreher mit Elysium (0/42,84). Seine Bilanz ist, auch wenn es zum Podium nicht ganz geklappt hat, positiv: „Es war eine geile Woche, ich war in jedem Springen platziert! Schade, dass es heute nicht aufs Treppchen geklappt hat, aber das nehme ich voll auf meine Kappe – die Wendung zum letzten Sprung habe ich einfach nicht richtig erwischt.“

Die Europameister Steve Guerdat (SUI) und Dynamix de Belheme wurden Fünfte vor Kendra Claricia Brinkop mit dem zehnjährigen In Time.

Die Ergebnisse aus Stuttgart finden sich hier.

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

  1. Helmold Baron von Plessen

    Finde, dass der Zweitplazierte der Abschlusskonkurrenz 2023 i.d. Hanns-Martin-Schleyer Halle, den unfreundlichen Kommentar des Berichterstatters nicht verdient hat. Habe das Interview nach dem Springen von ClipMyHorse mit den beiden Erstplazierten gehoert bei dem sich Harry Charles sehr artig beim Publikum bedankt, explizit auf die einzigartige Athmosphaere der Tage in Stuttgart hinweist und lobende Worte fuer die aussergewoehnliche Leistung von „Casquo Blue“, Zuechter Gestuet Lewitz, findet. Haette man die Fonstaerke des Applauses bei der Siegerehrung, als der Zweitplazierte genannt wurde, gemessen, haette man feststellen koennen, dass sie bei ihm bei weitem am hoechsten war, auch hoeher, als beim Sieger. Das Publikum hat fuer derlei Dinge i.d. Regel eine aeusserst feines Gespuehr. Dass einem Reiter, nach einem derartig knappen Ergebnis, nach Beendigung seines Rittes, das Wort Sch……… spontan ueber die Lippen kommt, ist verstaendlich, sollte jedoch i.d. Berichterstattung nicht, als einziges Merkmal seiner Reaktion dargestellt werden. Das ist kein guter Stil, besonders unseren auslaendischen Gaesten gegenueber


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