CIC Aachen: Vielseitigkeit in der Soers – Jung, wer sonst?

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Auf zwei seiner besten Paar konnte Bundestrainer Hans Melzer verzichten. Die beiden Pferde, die in Luhmühlen vor zwei Wochen erfolgreich in der Vier- bzw. Drei-Sterne Prüfungen gegangen waren, durften nach Dressur und Springen im Stall bleiben. Die amtierende Weltmeisterin und Luhmühlen-Siegerin Sandra Auffarth, bis dahin auf Rang 3, gilt als gesetzt für Rio, Luhmühlen-Dritte Julia Krajewski, nach Dressur und Springen in Aachen in Führung, durfte sich Hoffnung zumindest als reisende Reserve machen.

Pauline von Hardenberg

Ingrid Klimke und Hale Bob    Foto: Pauline von Hardenberg (© Archiv Pauline von Hardenberg)

Die 3749 Meter lange Geländestecke lud bei perfektem Boden zum Galoppieren ein, dennoch blieben nur zwei Reiter innnerhalb der erlaubten Zeit, die noch um drei Sekunden auf 6.38 Minuten angehoben worden war. Ingrid Klimke traf sie ganz genau, der zweite Reiter, der US-Amerikaner Philipp Dutton auf Indian Mill hatte sich schon vorher mit einer mäßigen Dressur (50,00) und drei Springfehlern die Chancen auf einen Vorderplatz verbaut, wurde am Ende 17.

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Andreas Osstholt und So is et    Foto: Pauline von Hardenberg (© Pauline von Hardenberg)

Die technisch anspruchsvolle Strecke ließ sich gut reiten, produzierte insgesamt 14 Verweigerungen. Der neuseeländische Olympiasieger von 1996, Blyth Tait, der in den vergangene beiden Jahren ein überzeugendes Comeback hingelegt hatte, schied nach einem nicht korrigierten Vorbeilaufer des Quidam de Revel-Sohnes Xanthus aus. Insgesamt gab es 14 Verweigerungen beziehungsweise Vorbeiläufer, ein Pferd stürzte, Franzipan vom Schweden Ludwig Svennerstal. Das Coffin, idyllisch unter Bäumen und Büschen, erwiese sich als die schwierigste Klippe. Hier bekamen fünf Pferde Probleme.

Pauline von Hardenberg

Bettina Hoy und Seigneur Medicott   Foto: Pauline von Hardenberg (© Pauline von Hardenberg)

Das Bundestrainer-Team, Hans Melzer und Chris Bartle, können nach dem letzten Rio-Test in Aachen zuversichtlich den Flug nach Südamerika antreten. „Wir mussten diesmal nicht die Selektion dem Tierarzt überlassen, wir haben genügend gesunde Pferd und können nach sportlichen Gesichtspunkten auswählen“, sagt Melzer. Das war ja auch schon mal anders. Sonntag früh werden die Pferde nochmal vorgetrabt, dann wird das Rio-Team nominiert. Das Ziel ist klar gesteckt. Hans Melzer: „Doppelgold, was sonst.“

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Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.