Dänisches Jungpferdechampionat: zum Abschluss zwei Titel an Blue Hors, einer an Cathrine Dufour

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Das offiziell beste sechsjährige Nachwuchspferd Dänemarks ist ein Niederländer: Monte Carlo TC v. Dream Boy mit Nanna Skodborg Merrald fürs Gestüt Blue Hors. (© Screenshot Instagram.com/BlueHors)

Auch der letzte Tag beim Dänischen Championat für Nachwuchsdressurpferde ging ohne Titel für den Stall Helgstrand zu Ende. Stattdessen führten die Vertreter der Gastgeber zwei Ehrenrunden an und das Pendant zu unserem Louisdor-Preis ging an Cathrine Dufour und Vividus.

Beste Fünfjährige des Dänischen Jungpferdechampionats für Dressurpferde wurde eine Hannoveraner Stute: Blue Hors Bonsai v. Baron-Royal Classic. Der „Vorname“ sagt es schon, die Fuchsstute gehört dem Gestüt Blue Hors, vorgestellt wurde sie von Chefbereiterin Nanna Skodborg Merrald. Zur Welt kam sie allerdings in Deutschland bei Irmgard Schmidt. Sie hatte schon die Qualifikation für sich entschieden und erhielt heute eine 9,08 im Durchschnitt. Den Trab bewerteten die Richter mit 9,5, den Schritt mit 9,0, den Galopp mit auffälligem inneren Hinterbein mit 8,8, die Rittigkeit ebenfalls. Letzteres trotz zweier dicker Patzer, als die Stute zunächst in einer Trabverstärkung angaloppierte und dann im Galopp einmal ausfiel. Doch die Richter bescheinigten ihr großes Potenzial, 9,3.

Die Silbermedaille holten Betina Jæger Jensen und Grevens Sirius v. Secret-Johnson (Z.: Stutteri Greven) mit einer Durchschnittsnote von 8,9 in den Stall Helgstrand. Die Noten des mächtigen Braunen sind schnell erzählt: 9,0 in allen Kriterien außer dem Schritt, der mit 8,5 bewertet wurde.

Auch die Plätze dahinter waren mit Söhnen des Secret besetzt. Die heute Fünfjährigen sind ja der erste Jahrgang des Württemberger Bundeschampions von 2020 und schon beim Bundeschampionat gab es eine wahre „Secret-Schwämme“. In Dänemark stellte er drei der 14 Finalisten. Zweitbester hinter Sirius und damit Dritter wurde EQ Secret Suprise unter Susanne Barnow. Der Rappe hat eine Gribaldi-Mutter. 8,78 lautete bei ihm das Endergebnis, das sich aus Trab und Schritt 9,0, Galopp 8,7, Rittigkeit 8,3 und Perspektive 8,9 ergab.

Secret-Nachkomme Nummer drei war der viertplatzierte Alkaline aus einer Zalmiak Firfod-Mutter. Marianne Helgstrand präsentierte ihn ebenfalls für eine 8,78, aber mit anderen Einzelnoten: Trab 8,2, Schritt 8,8, Galopp 9,2, Rittigkeit 8,9, Perspektive 8,8.

Sechsjährige

In allen Altersgruppen waren die jeweiligen FEI-Aufgaben der Altersklassen zu reiten. So hatten die Sechsjährigen die schwierige Prüfung mit vier fliegenden Wechseln zu bewältigen. Die höchste Endnote erhielt am Ende wieder Nanna Skodborg Merrald mit einem der Blue Hors-Pferde, in diesem Fall dem KWPN-Hengst Monte Carlo TC v. Dream Boy-United aus der Zucht von T.J.M. Coomans. Eine 9,14 ergab sich aus 9,0 im Trab, 9,2 im Schritt, 8,8 im Galopp, 9,5 in der Rittigkeit und 9,2 für die Perspektive.

Die beiden letzten Teilnoten wurden übertroffen von dem Pferd auf Rang zwei, der schwedischen Stute Zimillione v. Gammelenggårds Zappa-Fürst Nymphenburg unter Cathrine Dufour. Die beiden zeigte insbesondere schon sehr ausbalancierte und sichere fliegende Wechsel, dazu die bei allen Pferden von Dufour sehr schöne Selbsthaltung. Das wurde mit einer Rittigkeitsnote von 9,7 belohnt. In Sachen Perspektive gaben die Richter eine 9,4, obwohl sie in Trab (8,7) und Schritt (8,5) unter 9 blieben. Der Galopp war ihnen allerdings eine 9,2 wert.

Die Höchste Note im Galopp, eine 9,3, gab es für einen weiteren KWPN-Hengst mit berühmter Verwandtschaft: den Vitalis-Bruder My Vitality v. Vivaldi-D-Day (Z.: Stal 104 BV) mit Eric Guardia Martinez aus dem Stall Helgstrand. Besitzerin des Hengstes ist allerdings Cathrine Rasmussen. Mit 8,94 holte das Paar Bronze. Die weiteren Einzelnoten: Trab 8,7, Schritt 8,5, Rittigkeit 9,2, Perspektive 9,0.

Nachwuchspferde-Grand Prix

Cathrine Dufour braucht sich über ihre Zukunft im internationalen Viereck wohl keine Sorgen zu machen. Ihr Vividus ist auf gutem Weg, in die Fußstapfen von Cassidy, Bohemian und zuletzt Vamos Amigos zu treten. Das hat er dieses Wochenende auf dem Gestüt Blue Hors demonstriert. Teil des Programms war nämlich auch eine Tour analog zum hiesigen Louisdor-Preis für acht- bis zehnjährige Nachwuchs-Grand Prix-Pferde. Schon die Einlaufprüfung, die Intermédiaire II, hatten der erst achtjährige Vividus und Dufour für sich entschieden. Heute wurde der U25 Grand Prix geritten, und auch den entschieden sie für sich. Deutlich. Mit 76,124 Prozent hatten sie rund 2,5 Prozent Abstand zur Konkurrenz. Vor allem in den Piaffen und Passagen konnten die beiden Punkten. Die Piaffen selbst wurden mit Noten zwischen 8 und 9 bewertet, die Passagen mit 7,5 bis 8,5, die Übergänge in den ersten Reprisen mit 7, später dann auch mit 8,5.

Die Konkurrenz kam heute vor allem von den Gastgebern. Nanna Skodborg Merrald und ihr zehnjähriger Oldenburger Blue Hors Znickers v. Zack-De Niro (Z.: Hans Rode) reihten sich mit 73,605 Prozent an zweiter Stelle ein. Daniel Bachmann Andersen und die ebenfalls zehnjährige Hannoveraner Stute Daytona v. Dante Weltino-Samarant in finnischem Besitz (Z.: Judith Wertheimer), Zweite der Intermédiaire II, wurden heute mit 73,411 Prozent Dritte.

Alle Ergebnisse des Wochenendes im Zeichen der dänischen Dressurzukunft auf Gestüt Blue Hors finden Sie hier.

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.