Westfalens Reitpferdechampions 2023 plus Bundeschampionatsnominierungen

Von
Eivissa

Erfolgsverwöhnt: Eivissa v. Escolar, die von ihrer Züchterin Katharina Hadeler mit der Flasche großgezogen wurde und die von Titel zu Titel schwebt. (© Caro Witt Fotografie)

Abschlusstag der Westfalen-Woche 2023 mit neuen Talenten und alten Bekannten.

Dreijährige Stuten und Wallache

Kaum eine Jungpferdeprüfung in Deutschland, bei der die Secret-Kinder nicht unter den Schleifensammlern zu finden wären. Da machte die Westfalen-Woche keine Ausnahme. Sieger bei den dreijährigen Stuten und Wallachen wurde wie schon in der Qualifikation Sausebraus K v. Secret-Dormello (Z.: Karl-Heinz Klüsener) mit Kira Laura Soddemann im Sattel. Für den Galopp gaben beide Richtergruppen dem Paar eine 9. Für den Trab wurde es 8,5 und 8,0, für den Schritt zweimal 8,5, für die Ausbildung 8,0 und 9,0 und für das Gebäude zweimal 8,5. Machte 17,10 Punkte insgesamt.

Silber sicherte sich mit 16,50 Punkten Vito L v. Vitalis-Escolar (Z.: Sibylle Koch) unter Agnes De Boeck. Trab und Schritt sowie das Gebäude waren allen Richtern eine 8,5 wert. Der Galopp erhielt 8 und 8,5, die altersgemäße Erfüllung der Skala der Ausbildung einmal 7 und einmal 8.

Bronze ging an die 1. Reservesiegerin der Elite-Schau am Freitag, Vanderley v. Vaderland-Fürstenball (Z.: ZG Fockenberg) unter Daniela Graé. Mit einem Endergebnis von 16,4 Punkten musste sie sich nur knapp geschlagen geben. Für das Gebäude erhielt sie die Wertnote 9,0. Hinzu kamen Trab 8, Galopp 8 und 8,5, Schritt 7,5. Ausbildung 8 und 8,5.

Vierjährige Stuten und Wallache

Eine Klasse für sich ist nach wie vor die Escamillo-Wolkentanz I-Tochter Eivissa aus der Zucht von Katharina Hadeler und im Besitz von Bernadette Brune. Letztes Jahr holte sie nach dem Westfalen-Championat auch in souveränster Manier den Titel beim Bundeschampionat, nun ist sie erneut Westfalen-Championesse. Und dürfte auch in Warendorf eine heiße Titelanwärterin sein. Ihre Noten, wie immer unter Jessica Lynn Thomas: Trab 9,5 und 9, Galopp zweimal 10, Schritt 9 und 9,5, Ausbildung zweimal 10, Gebäude zweimal 9. Das ist nahe am Optimum. 19 Punkte wurden es.

Silber wurde dieses Jahr zweimal vergeben, an zwei Pferde, die beide auf 16,90 Punkte kamen: das war zum einen der von Marlies Brakemeyer gezogene Dreamline-Beltoni-Sohn Dave unter Friederike Kampmeyer, der auch schon in der Einlaufprüfung Zweiter gewesen war. Heute gab es im Trab 8,5 und 8, im Galopp zweimal 8,5, im Schritt 8,5 und 8,0, in der Ausbildung 9 und 8,5 und im Gebäude zweimal 8,5.

Vize-Champion Nummer zwei war ein weiterer Escalito-Sohn: Elton unter Jana Marie Thamm. Seine Mutter stammt ab v. Wynton. Die Idee für die Anpaarung stammt von Peter Spelsberg. Der konnte dieses Wochenende mitfiebern! In der Qualifikation war Elton noch Siebter gewesen. Heute jedoch überzeugte er in Trab und altersgemäßer Erfüllung der Skala der Ausbildung so sehr, dass er hier von allen Richtern die 9 bekam. Dazu war ihnen der Galopp zweimal 8,5 wert. 8,0 gab es für das Gebäude.

Vierjährige Hengste

Champion der vierjährigen Hengste wurde By my Heartbeat v. By your Side-Ehrenstolz aus der Zucht von Wilhelm Brinkmann. Er wurde im Anschluss an die Hauptkörung 2021 verkauft und gehört nun Jennifer und Daniel Noffer, die den Spanier Fernando Esteban Ruiz als Bereiter für ihn angeheuert haben. Mit 17,3 Punkten setzten sich die beiden an die Spitze des Feldes. Die Einzelnoten: Trab 8,5 und 9, Galopp zweimal 9, Schritt 8 und 8,5, Ausbildung 8,5 und 9, Gebäude zweimal 8,5.

Der Lord Leopold-Blue Hors Leredo-Sohn Legendary (Z.: Horst Scheppe) aus dem Besitz von Sönke Rothenberger wurde Vize-Champion mit 16,8 Punkten. Auch er war 2021 in Münster gekört worden. Im Sattel saß Philly Roberts aus Großbritannien, die folgende Noten erhielt: Trab 8 und 8,5, Galopp 8 und 9, Schritt 8 und 8,5, Ausbildung 8 und 9, Gebäude 8,5.

Bronze ging an den Zoom-Fürstenball-Sohn Zalenciano (Z.: Heinrich Kampmeyer) mit Jil-Marielle Becks im Sattel, die auf 16,2 Punkte kam. Im Trab gab es 7,4 und 8, im Galopp ebenfalls, im Schritt zweimal 9, für Ausbildung und Gebäude je zweimal 8.

Nominiert fürs Bundeschampionat wurden:

  • Sausebraus K
  • Vito L
  • Vanderley
  • Zahir (v. Zoom-Sir Heinrich) mit Mareike Mimberg bei den dreijährigen Hengsten
  • Diadora v. Diamond de Luxe-Ehrenstolz (Fünfte bei den vierjährigen Stuten und Wallachen)
  • Dave
  • Elton PS
  • Miss Moneypenny As v. Marc Cain-Poleggio (Vierte bei den vierjährigen Stuten und Wallachen)
  • Zaubermann v. Zoom-Belissimo M (Fünfter bei den bei den vierjährigen Stuten und Wallachen)
  • Legendary
  • By My Heartbeat

Ohnehin gesetzt als Sieger bzw. Medaillengewinner des Vorjahres sind Eivissa und Elastic v. Escolar-Dimaggio bei den vierjährigen Hengsten.

Springen

Schließlich wurden heute auch noch die Springpferdechampions gekürt. Bei den Vierjährigen siegte mit 9,0 Coletta v. Checkter-Lordanos (Z.: Franz Becker) mit Wiebke Sievert, die mit dem ebenfalls von Checkter abstammenden Checkfire (Z. u. B. Georg Sievert) auch gleich noch den Vize-Champion vorstellte (8,8). Bronze holte Casiano v. Contendrix, den (Mit-)Züchterin und Besitzerin Christiane Ulmker auch selbst vorstellte (8,6).

Den Titel der Fünfjährigen teilten sich zwei Pferde mit jeweils 17,6 Punkten. Der eine wurde in bewährter Weise von Katrin Eckemann präsentiert. Er heißt Der Arnold, ein Hengst v. Diamant de Semilly-Nabab de Reve aus Eckermann’scher Zucht, der mit 8,6 und 9,0 überzeugte. Die zweite Schärpe sicherte sich Sascinora v. Stakkato Boy-Firth of Lorne unter Stefanie Bolte mit zweimal 8,8. Auch sie stammt aus der Zucht von Otmar Eckermann. Bronze ging an den von Marie Ligges vorgestellten Cornet Royal v. Cornet Obolensky-Balous Bellini aus der Zucht und im Besitz der Gripshöver GbR. Nach 8,7 und 8,6 wurden es hier 17,3 Punkte.

Die Sechsjährigen traten in einem M**-Springen mit Stechen gegeneinander an, und auch hier dominierte der Zucht- und Sportstall Eckermann. Es siegte in 43,72 Sekunden der Casallco-Comme il faut-Sohn Cascajall (Z.: Alfons Baumann, B.: Otmar Eckermann) unter Katrin Eckermann. Die hatte in diesem Springen einiges zu tun, denn mit dem selbst gezogenen Forlee v. For Pleasure aus ihrer Weltmeisterin Chao Lee hatte sie das Stechen ebenfalls erreicht und holte in 47,56 Sekunden Silber. Dritte wurde Antonia Locker im Sattel eines weiteren Casallco-Nachkommmens, Cavendish aus eine Quintender-Mutter (Z.: Cord Schwenker, B.: European Youngsters). Nach 50,11 Sekunden stoppte hier die Uhr. Alle drei waren zweimal fehlerfrei.

 

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.