Eine Pferdewohl-Charta, Zäumungen im Springsport, Fußnoten in der Dressur und mehr – diverse Vorschläge für die FEI Rules Revision 2023

Unter anderem sollen alle, die in dem Sport involviert sind, demnächst einen Eid auf eine „FEI Equestrian Charter“ ablegen. Sie schwören auf den „FEI Code of Conduct for the Welfare of the Horse“ und akzeptieren, dass das Wohlergehen der Pferde immer und zu jeder Zeit Vorrang vor allem hat.

Die Equine Ethics and Wellbeing Commission hatte außerdem vorgeschlagen, ein Messgerät einzuführen, mit dem die Verschnallung der Nasenriemen in allen Disziplinen einheitlich objektiv beurteilt werden könnte.

Es soll einen neuen Passus geben, der festlegt, welche Voraussetzungen Turnierveranstalter in Sachen Tierwohl und Sicherheit für Pferde und Menschen erfüllen müssen.

Deutschland hatte angeregt, neben den U25 Europameisterschaften in der Dressur auf EMs für diese Altersklasse in Springen und Vielseitigkeit einzuführen. Das stieß auf Zustimmung seitens der FEI. Weitere Abstimmungen darüber, in welchen Intervallen diese abgehalten werden sollen und ob es sie in allen Disziplinen geben wird, sollen folgen.

Es soll Anpassungen in der FEI Safeguarding Policy geben, wo unter anderem die Maßnahmen verankert sind, die bei Missbrauch in jeglicher Form zu treffen sind. Hier soll klargestellt werden, in welchem Umfang die FEI zur Handlung verpflichtet ist, wenn aus ihrer Sicht kein Risiko im Zusammenhang mit dem Pferdesport besteht.

Es sollen Social Media Leitlinien für Offizielle und Athleten eingeführt werden, die die Integrität der Postenden, der anderen Beteiligten und des Sports gleichermaßen schützen sollen.

Auf Anraten der FEI-Anwälte soll ein Passus aufgenommen werden, der den Weltverband berechtigt, zu investigativen Zwecken Einblick zum Beispiel in Handys zu beantragen.

Konkrete Vorschläge innerhalb der einzelnen Disziplinen

Außerdem wurden auch innerhalb der einzelnen Disziplinen diverse Vorschläge gemacht, die auf die Verbesserung des Pferdewohls abzielen. Im Einzelnen.

Springen

Artikel 241.4 Ausschlüsse im Spring-Reglement – hier wurde so umformuliert, dass nun klar ist, dass die Ground Jury eindeutig die Befugnis hat, ein Paar auszuschließen, wenn es im besten Interesse des Pferdes ist und/oder der Sicherheit von Pferd und Reiter dient.

Außerdem sollen die sogenannten Kammsporen verboten werden. Das sind Sporen ohne Dorn, aber mit einer gezackten Innenkante an der Ferse. Sie könnten Pferde verletzen, sagt die FEI.

Sowohl von Seiten des International Jumping Owners Club (IJOC) als auch des irischen Verbandes kam der Hinweis, dass aktuell Zäumungen benutzt werden, die „nicht mit dem Pferdewohl zu vereinbaren sind“. Das seien Metallketten, geriffelte Seile, aber auch harte, spitze Innenteile. „Die Akzeptanz von nicht pferdefreundlichem Equipment ist heutzutage eine Norm, die besser geregelt werden muss“, so der IJOC. Hier wird verlangt, dass Nasenriemen flach sein müssen und aus Leder oder lederähnlichem Material gefertigt sein müssen. Die irische Vereinigung ist der Ansicht man sollte das Reglement aus dem Ponysport übernehmen, da diese Dinge dort ausgeschlossen sind.
Reaktion von der FEI: „Die Überarbeitung der Regeln zur Ausrüstung erfordere eine breitere Konsultation und wird auf die nächste vollständige Überarbeitung des Regelwerks verschoben.“ In der Zwischenzeit werde die FEI Tack App regelmäßig kontrolliert.
Anmerkung der Redaktion: Das Thema Zäumungen und Gebisse im Springsport hatten wir ausführlich in St.GEORG 6/2023 thematisiert inklusive Statements von FEI und FN. Man kann das Heft hier nachbestellen

In den offiziellen Ergebnislisten soll nun klar ausgewiesen werden, wofür die Reiter Strafpunkte bekommen haben – für Hindernis- oder für Zeitfehler.

Unter anderem vom IJRC wurde die Forderung gestellt, die Gebührenordnung für die Teilnahme an Turnieren zu überprüfen, weil die allgemeinen Kosten so stark gestiegen sind, dass bestimmte Nationen sie sich nicht mehr leisten können. Diese Forderung erfüllt aber laut FEI nicht die Anforderungen, die sie bräuchte, um außerhalb der turnusmäßigen Überprüfung des gesamten Reglements untersucht zu werden. Daher wird das Ganze vertagt.

Ebenfalls von der FEI vertagt wurde die Forderung des Schweizer Verbandes, das Mindestalter für Pferde in U25 und Junge Reiter-Prüfungen in Springen bis 1,35 Meter auf sechs Jahre abzusenken. Aktuell beträgt das Mindestalter sieben Jahre.

Dressur

In der Dressur sind Sporen nun optional. Wenn sie benutzt werden, müssen sie aus Metall sein. Kunststoff ist verboten.

Sowohl aus den Niederlanden als auch aus Schweden kam die Forderung, den Reitern die Wahlfreiheit zwischen Trense und Kandare zu lassen. Begründung: Die Kandarenpflicht sei mit dem Pferdewohl nicht zu vereinbaren. Reaktion FEI: „Das DTC (Dressage Technical Committee) der FEI ist übereinstimmend der Meinung, dass die Verwendung von Trense und Kandare eine technische (sportliche) Angelegenheit ist und nicht eine Frage des Pferdewohls. Wir verstehen die Problematik der Wahrnehmung in der (medialen) Öffentlichkeit. Aber aus der Onlineumfrage, die diesem Komitee vorliegt, können wir keine wissenschaftlichen Beweise oder unzweifelhaften Daten ableiten, die es uns erlauben würden, zu einem anderen Schluss als diesem zu kommen.“ Es sei an der Zeit, ein „multidisziplinäres Team“ zusammenzustellen, das Experten aller Interessengruppen umfasst, um eine Studie zu entwickeln, mit der man alle Vor- und Nachteile der vorgeschlagenen Änderung verstehen kann. „Sobald diese Studie durchgeführt wurde, werden wir in der Lage sein, uns eine fundierte, durchdachte und ausgewogene Meinung zu dem Thema zu bilden.“

Unter anderem die Deutsche und die Britische Reiterliche Vereinigung hatten sich einem Vorschlag der Arbeitsgruppe Dressur innerhalb der European Equestrian Federation (EEF) angeschlossen, der vorschlug, die Qualifikationskriterien für die Teilnahme an CDI4*/CDIO4* und CDI-W WEL (= West European League) Prüfungen wieder zurückzunehmen. Die besagen aktuell, dass ein Paar mindestens 63 Prozent bei einem CDI3*-Turnier erreicht haben muss. Das habe sich in der Umsetzung als problematisch erwiesen, „besonders, wenn der Reiter ein neues Pferd hat“.
In der Tat gab es große Diskussionen, als Nanna Skodborg Merrald und Zepter in Basel bei ihrem Turnierdebüt direkt in der Weltcup-Kür gestartet sind. Die Mindestkriterien hätten die späteren Weltcup-Zweiten bei einem vorherigen Start freilich spielend erfüllt.
Die FEI scheint geneigt, dem Vorschlag Folge leisten zu wollen. Auch dem, dass die Mindestleistung für die weitere Turnierteilnahme an Special und/oder Kür von aktuell 65 Prozent auf 60 Prozent heruntergesetzt wird. Dieser Passus hatte beispielsweise beim Nationenpreisturnier in Rotterdam dazu geführt, dass die Niederlande ausschieden, weil zwei Paare unter 65 Prozent erhalten hatten.

Die Österreichische und die Deutsche Reiterliche Vereinigung sowie die EEF hatten eine Eingabe gemacht, die Fußnoten bei internationalen Turnieren wieder einzuführen. Dies wurde von der FEI abgelehnt. Begründung: Das Thema sei 2018 schon einmal von der Task Force der Arbeitsgruppe Dressurrichten zusammen mit der Nottingham Trend University aufgegriffen worden. Damals sei man zu dem Schluss gekommen, dass die Fußnoten „die kumulierte Auswirkung auf die kognitive Belastung verschlimmern“. Gemeint ist wohl die kognitive Belastung der Richter.

Der International Dressage Owners Club hatte gefordert, dass im Fall des Verdachts von Blut am Pferd auf dem Abreiteplatz der Steward das Recht bekommt, das Pferd zu untersuchen. Stellt er fest, dass das Pferd wirklich eine frische Wunde hat, solle er das dem Chefrichter mitteilen, der das Pferd ausschließt. Reaktion FEI: Sofort solle das nicht eingeführt werden. Aber man wolle diese Diskussion noch einmal aufgreifen und dann für alle Disziplinen, falls erforderlich.

Die Pferde dürfen nicht in irgendeiner Weise angemalt oder so manipuliert werden, dass Verletzungen kaschiert werden könnten. Es darf aber weiterhin Glitzerspray verwendet werden.

Aktuell ist nicht explizit klargestellt, dass die Richter nachdem sie ihre letzte Note gegeben und das Protokoll unterschrieben haben, keine Noten mehr verändern dürfen. Auf Anregung des IDOC soll das nun ins Regelwerk aufgenommen werden.

Der IDOC hatte gefordert, dass auch bei Europameisterschaften der Nachwuchsklassen sieben statt nur fünf Richter am Viereck sitzen, weil das die Notenunterschiede zwischen den Richtern egalisieren würde. Das wurde von FEI-Seite abgelehnt. Stattdessen solle ein Mitglied des JSP (Judges Supervisory Panel) bei Europäischen Jugendmeisterschaften anwesend sein.

Österreich, Deutschland und die EEF hatten gefordert, die Mitgliedschaft der Richter im JSP auf vier Jahre zu begrenzen. Der IDOC schlug eine Rotation der Besetzung vor, nach der jedes Jahr ein JSP-Mitglied gegen einen aktiven 4*/5* Richter ausgetauscht werden sollte. Das wurde von der FEI abgelehnt. Zwar werden die JSP-Mitglieder für vier Jahre ernannt, aber sie können wiedergewählt werden.

Um die Amateur-Touren attraktiver zu gestalten, sollen die Aufgaben einfacher werden. Vorgeschlagen und von der FEI unterstützt wird dieses Schema: Bronze Tour = FEI-Juniorenprüfungen (M**-Niveau), Silver Tour = FEI-Junge Reiter Prüfungen (S-Niveau), Gold Tour = Kleine Tour (Prix St. Georges, Intermédiaire I), Platinum Tour = Mittlere Tour (Intermédiaire II, A und B), Diamond Tour = Große Tour (Grand Prix und Special).

Vielseitigkeit

Frankreich schlug vor, das Mindestalter der Pferde für Starts in 4*- und 5*-Prüfungen um ein Jahr heraufzusetzen. Das stieß bei der FEI auf Zustimmung. Statt mit acht, dürfen die Pferde erst mit neun Jahren bei 4*- und 5*-CCI starten.

Ferner hatte die Französische Reiterliche Vereinigung angeregt, MER (Minimum Eligibility Requirement) nur dann zu vergeben, wenn im Gelände keine Alternativen gewählt wurden. Das stieß bei der FEI auf Ablehnung, unter anderem, weil die ausgeflaggten Alternativen den gleichen Schwierigkeitsstandard haben sollen, wie der Rest des Kurses und nicht zwangsläufig einfacher sind. Auch sei das in der Praxis schwer umzusetzen.

Deutschland und die EEF hatten gefordert, auch in der Vielseitigkeit eine „Morning Re-Inspection“ zuzulassen, sollte es beim regulären Vet-Check Beanstandungen bei einem Pferd gegeben haben. Das aber wurde von der FEI abgelehnt. Das aktuelle Reglement erlaube es der Ground Jury bereits, jedes Pferd, dessen Fitness fraglich erscheint, noch einmal zu checken und ggf. auszuschließen.

Fahren

Auch im Fahrsport wurde das Reglement um einen Passus erweitert, der der Ground Jury das Recht gibt, unverzüglich einzugreifen und ein Gespann auszuschließen, wenn das im besten Interesse der Pferde ist und/oder der Sicherheit aller Beteiligten dient.

Aktuell gibt es noch keine klare Definition eines Pferdesturzes beim Fahren und auch keine Regelung, welche Sanktionen das nach sich zieht. Beides soll nun angepasst werden.

Zudem wird es nun analog zur Vielseitigkeit ein Verwarnsystem für „gefährliches Fahren“ geben. Dazu wird ein Annex entwickelt, der die eine Einordnung vornimmt und informiert, welche Strafpunkte für welches Vergehen seitens der Fahrer verhängt werden.

Voltigieren

Die Qualifikationskriterien von Athleten und Pferden für Championate wurden verschärft. Das ist das Ergebnis des FEI Vaulting Forum 2023 sowie einer im Vorfeld durchgeführten Umfrage, denn dabei wurde verschiedentlich Sorge um Sicherheit und Wohlergehen der Pferde zum Ausdruck gebracht.

Zudem sollen neben Ausbindern auch Dreieckszügel erlaubt werden (sofern der Abstand der hinteren „Schenkel“ nicht größer als 40 Zentimeter ist).

Distanzreiten

Die Pausen zwischen Streckenabschnitten von 20 bis 29 Kilometer sollen auf mindestens 30 Minuten verkürzt werden.

Im Bereich Ausrüstung wird ergänzt, dass jede Form des Wundseins im Maul auf der Vet Card vermerkt werden muss. Sollte die Fortsetzung des Rittes die Verletzung potenziell verschlimmern oder in irgendeiner anderen Weise das Wohlergehen des Pferdes beeinträchtigen, darf nicht weitergeritten werden. Das wird dann vermerkt unter dem Kürzel FTQ-MI und bedeutet „Failed to Qualify – Minor Injury“.

Für sechsjährige Nachwuchspferde, die an ihrem ersten CEI1* wurde eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 18 km/h eingeführt.

Es werden neue Preise vergeben, z. B. für die Beendigung mehrerer Ritte in Folge und die beste Verfassung des Pferdes.

FEI Veterinary Regulations

Die Krankentransporter für Pferde müssen nun mit einer Winde ausgestattet sein, um verletzte Pferde verladen zu können.

Voltigierpferde sollen aufgrund ihrer Größe extragroße Boxen bekommen mit den Mindestmaßen 3×4 Meter.

In Sachen Stallausstattung wurde einiges ergänzt hinsichtlich Lichteinfall, Belüftung, Trinkwasserstandards, Sicherheit für Menschen und Pferde und Feuerschutzmaßnahmen.

Die Maßnahmen zur Stallreinigung und Desinfektion sollen vereinheitlicht und standardisiert werden, um sicherzustellen, dass das alles korrekt abgelaufen ist.

Das Ausladen der Pferde muss innerhalb einer Stunde nach Ankunft am Turnierplatz geschehen. Der Untergrund, auf dem die Untersuchung bei Ankunft stattfindet, muss sicher und rutschfest sein.

In Sachen Biosecurity wurde festgelegt, dass die Pferde nicht mehr in den Stallgassen geputzt und gesattelt werden dürfen. Der verantwortliche Veterinär vor Ort kann jederzeit dazu auffordern, Fieber zu messen. Außerdem hat er die Aufgabe, täglich bei fünf Prozent der Pferde unter Aufsicht Fieber zu messen, sofern es sich um Turniere handelt, bei denen die Pferde länger als eine Woche eingestallt sind.

Es gibt neue Sanktionen für die Fälschung der Temperatur oder die Nutzung einer nicht von der FEI anerkannten Methode.

Richter in der Vielseitigkeit: Keine Lust auf Pöbeleien

Von der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI), bzw. den für die Vielseitigkeit zuständigen Hauptamtlichen, fühlen die Richter sich dabei im Stich gelassen. Der Schweizer CCIO-Richter Christian Landolt ist nicht der erste, der jetzt die Reißleine zog.

„Der Unwille der FEI, die immer häufiger werdenden verbalen Übergriffe und Respektlosigkeiten gegen Offizielle auch nur zu diskutieren, haben mich dazu gebracht, mein Amt als FEI Eventing Richter nach 26 Jahren niederzulegen. Das war keine leichte Entscheidung, sie macht mich traurig, aber meine Werte sind so weit von denen der FEI entfernt, dass ich diesen Verband nicht länger repräsentieren kann.“

So beginnt das Schreiben des Schweizer Eventing-Richters Christian Landolt an die FEI, mit dem er seinen Rückzug aus einem Sport ankündigt, den er selbst im Sattel international ausgeübt und am Richtertisch bis hin zu Fünf-Sterne-Prüfungen begleitet hat.

Das Fass zum Überlaufen brachte die Whatsapp-Nachricht eines US-Reiters, der von Landolt wegen aufgescheuerter Maulwinkel seines Pferdes nach einem Fünfsterne-CCI in den USA im September 2022 die Gelbe Karte erhalten hatte. Der Chefrichter hätte es bei einer Verwarnung belassen können, griff aber aufgrund der erheblichen Maulverletzungen zur Gelben Karte, wie es das Regelwerk zulässt.

Die „Blood Rule“, der zufolge jede Blutspur am Pferd aufgrund menschlicher Einwirkung zum Ausschluss führt, gilt anders als in Springen und Dressur, in der Vielseitigkeit nicht. Der besagte Reiter durfte weiter machen und blieb in der Wertung. Da stellt sich natürlich sofort die Frage, warum gilt diese Regel für Vielseitigkeitspferde eigentlich nicht? Ist ihr Schmerz geringer bei aufgescheuerten Maulwinkeln als der ihrer Artgenossen in den anderen Sparten? Wohl kaum! So viel nur zum Thema Social License.

Dies sind Fotos der verletzten Maulwinkel des Pferdes, wegen derer der Reiter eine Gelbe Karte bekommen hat, woraufhin er den Offiziellen anging.

Jener Reiter warf Landolt in besagter Textnachricht „Bigotterie“, Mangel an Professionalismus und Lügen vor. Er sei „eine Schande für den Sport“. Zwar gab auch FEI-Generalsekretärin Sabrina Ibanez in einer Mail an Landolt zu, dass das Verhalten des Reiters „inakzeptabel“ gewesen sei, aber anstatt dass sich wie in anderen Fällen das FEI-Tribunal damit beschäftigte, ging der Fall zur USET, der FN der USA, mit nicht veröffentlichtem Resultat.

Eine andere Reiterin beschwerte sich auf Facebook darüber, dass sie ihren Start bei einem Cross, ebenfalls in USA, nicht wiederholen durfte, weil sie angeblich die Startglocke nicht gehört hatte. Auch hier folgte Jury-Präsident Landolt dem FEI-Reglement und vermisste erneut die Rückendeckung durch die Eventing Abteilung der FEI.

Mehrere Fälle

Damit ist er nicht der erste Offizielle, der sich vom Weltreiterverband FEI im Stich gelassen fühlt, vor zwei Jahren legte Martin Plewa, Reitmeister und früherer Bundestrainer, sein Amt als FEI-Richter nieder. „Weil sich die Leitung des Eventing-Departments mir gegenüber geradezu unverschämt, lügnerisch und ehrabschneidend verhalten hat und eine normale Kommunikation auf Augenhöhe nicht mehr möglich war“, sagt er.

Die Kluft zwischen denen, die vor Ort Entscheidungen treffen und denen, die im FEI-Büro sitzen, und wenig Erfahrungen mit den Bedingungen vor Ort geschweige denn eigene Praxis im Sport haben, sei groß, so Landolt. „Deswegen ist ihr Unwille, zuzuhören, zu diskutieren und konstruktives Feedback anzunehmen, erstaunlich und schädlich.“

Andere Offizielle reden nur hinter vorgehaltener Hand oder schweigen lieber ganz. Sonst, so fürchten sie, machen sie sich womöglich bei der FEI unbeliebt oder werden von den Veranstaltern nicht mehr eingeladen. Dazu muss man wissen, dass die Richter in den USA bezahlt werden, viele finanzieren damit ihren Lebensunterhalt. Das wissen auch die Reiter. Die Scheu vor Drohungen und Erpressungsversuchen nähme ab, sagt nicht nur Christian Landolt.

Durch Regeländerungen ist es in den letzten Jahren zu mehr Streitfällen zwischen Reitern und Richtern gekommen. Etwa bei der „Flaggen-Regel“, der zufolge ein Hindernis nur dann als korrekt überwunden gilt, wenn Kopf, Hals und Schulter innerhalb der Flaggen bleiben. Fällt die Flagge um oder biegt sich nach außen, was häufiger passiert, muss die Hinterhand mindestens so hoch springen wie der feste Teil des Hindernisses. Ansonsten gibt es 15 Strafpunkte. Eine Regel, die zu unterschiedlichen Interpretationen geradezu einlädt.

Aus der FEI-Zentrale in Lausanne kommen andere Töne. Fälle wie der von Landolt geschilderte seien wenige Ausnahmen, schreibt die Generalsekretärin. „Vielfache verbale Angriffe auf FEI-Offizielle entspricht nicht den Informationen, die wir erhalten“.  Nur fünf von 4500 Offiziellen hätten sich im vergangenen Jahr beklagt.

Auch beim Eventing Forum in Jardy im Januar 2023 wurde eine stärkere Unterstützung der Offiziellen durch die FEI gefordert. „Aus dem Umfeld der Athleten werden zunehmend die sozialen Medien für brutale Angriffe auf Offizielle benutzt“, heißt es im Seminar-Bericht. Also doch keine Einzelfälle?

Rückendeckung bekommt Landolt vom renommierten britischen Dressurreiter und -ausbilder Carl Hester. Auch er fordert in der Pferdezeitschrift Horse and Hound von den Reitern einen respektvollen Ton gegenüber Offiziellen – eigentlich selbstverständlich. „Alles andere ist nicht akzeptabel.“ Wenn die FEI sage, dass sie keine Informationen über häufige verbale Angriffe habe, dann, so Hester, „vielleicht, weil die Betroffenen Angst haben, laut ihre Meinung zu sagen“. Schon dieser Verdacht sollte in Lausanne die Alarmglocken schrillen lassen.

Trotz IOC-Empfehlung: FEI lässt weiterhin keine russischen und weißrussischen Athleten auf internationalen Turnieren zu

Was 2022 noch ein „Verbot“ der Teilnahme von Reitern, Pferden und Offiziellen aus Russland bzw. Weißrussland sowie FEI-Turnieren im Staatsgebiet der Kriegstreiber und -unterstützer war, sind nun „protective measures“, also Schutzmaßnahmen. Der Inhalt bleibt aber der gleiche: Wie der FEI Vorstand am 4. April im Rahmen einer Telefonkonferenz beschlossen hat, bleiben die oben genannten Maßnahmen weiter in Kraft. „Der FEI-Vorstand hat sich getroffen, um den am 28. März vom IOC empfohlenen Rahmen für die Rückkehr neutraler Athleten aus Russland und Weißrussland zu diskutieren“, so FEI-Präsident Ingmar de Vos.

Zum Hintergrund: Das IOC ist der Ansicht, russischen und weißrussischen Sportlern solle erlaubt werden, unter neutraler Flagge wieder an Sportereignissen teilnehmen zu dürfen, sofern sie keine aktiven Unterstützer des Angriffskrieges gegen die Ukraine sind. Begründet wird das zum einen mit der viel zitierten politischen Neutralität des IOC und zum anderen mit den Empfehlungen zweier UN-Sonderberichterstatterinnen, die den Ausschluss von Athleten aufgrund ihrer Herkunft als Diskriminierung bezeichnet haben.

Bei der Diskussion geht es natürlich vor allem auch um die Frage, wie es um die Teilnahme russischer Sportler bei den Olympischen Spielen 2024 bestellt ist. Ingmar de Vos: „Während das IOC noch keine Entscheidung über die Teilnahme russischer und weißrussischer Athleten an den Olympischen Spielen 2024 in Paris getroffen hat, ist der FEI-Vorstand der Ansicht, dass zum jetzigen Zeitpunkt die Neutralität (s. o. nicht ausreichend) definiert und bewertet werden kann. Der Vorstand war sich einig, dass die FEI nicht über die notwendigen Instrumente verfügt, um die Teilnahmebedingungen für einzelne neutrale Athleten und Betreuer in fairer und objektiver Weise zu bewerten, wie es in den Empfehlungen des IOC vorgesehen ist.“

Von daher sei es allen russischen und weißrussischen Athleten, Pferden und Offiziellen weiterhin untersagt, an FEI-Veranstaltungen teilzunehmen. In Übereinstimmung mit den vom IOC verhängten Sanktionen können keine in Russland und Weißrussland organisierten FEI-Veranstaltungen in den FEI-Kalender für 2023 aufgenommen werden. Alle Offiziellen-Lehrgänge sowie alle anderen FEI-Aktivitäten, die 2023 in Russland und Weißrussland stattfinden sollten, wurden abgesagt oder verlegt und alle FEI-Solidaritätsprojekte in Russland und Weißrussland bleiben eingefroren.

„Der Vorstand bekräftigt seine volle Unterstützung für das ukrainische Volk, das so sehr gelitten hat, und sagt der ukrainischen Reitsportgemeinschaft seine fortgesetzte Solidarität und Unterstützung durch den FEI Solidarity Relief Fund zu“, so Präsident De Vos abschließend.

Nationenwechsel bei Pferden und Reitern

Was die FEI den russischen und weißrussischen Pferdesportlern allerdings nicht verbietet, ist zum Beispiel eine andere Nationalität anzunehmen, mit der sie ihren Sport ganz normal weiter ausüben können. So wurde zum Beispiel der Springreiter Egor Shchibrik in die Young Riders Academy aufgenommen, der bis Ende Oktober noch für seine Heimat Russland ritt, nun aber unter der Flagge Palästinas antritt.

Ein anderes Beispiel ist Frederic Wandres‘ Erfolgspferd Bluetooth. Der Oldenburger Wallach war als junges Pferd an die Kasselmann-Stammkundin Elena Knyginicheva verkauft worden, auch sie russischer Herkunft. Damit der Bordeaux-Sohn weiterhin auf Turnieren starten darf (was er allerdings von Anfang an immer mit deutschen Reitern getan hat), wechselte er Anfang März 2022, also kurz nach Bekanntgabe der FEI-Sanktionen gegen Russland, offiziell in der FEI-Datenbank wieder in den Besitz des Hofes Kasselmann, also in deutschen Besitz.

Entscheidung der FEI nach Vorfall mit Martin Fuchs in Vejer de la Frontera

In einem der Großen Preise bei der Sunshine Tour in Vejer de la Frontera (ESP) kam es am 19. Februar zu einem Vorfall mit Springreiter Martin Fuchs. Der Weltcup-Sieger und ehemalige Europameister hatte für diese Prüfung seinen zehnjährigen Hannoveraner Wallach Commissar Pezi gesattelt. In der Woche zuvor war das Paar bereits einmal Dritte im Großen Preis gewesen. Doch an diesem Tag wollte Commissar Pezi schon beim Anreiten des ersten Sprunges nach links abdrehen, wie auf einem Video zu erkennen ist, das sowohl der FEI als auch dem St.GEORG vorliegt.

Fuchs versuchte zunächst, den Wallach mittels Schenkel- und Zügelhilfen wieder in Richtung Sprung und ins Vorwärts zu bringen. Als das nicht gelang, nahm Fuchs die Gerte zu Hilfe. Er hielt sie in der rechten Hand und schlug Commissar Pezi damit zweimal an die rechte Halsseite. Hier endete das Video.

Aber es gab noch ein zweites von einer anderen Stelle im Parcours, das nur wenige Sekunden nach dem ersten aufgenommen wurde. Auch dies ist noch vor dem ersten Hindernis des Parcours aufgenommen, wieder wollte Commissar Pezi nicht zum Sprung. Er rannte rückwärts, Fuchs versuchte erneut, ihn mit Schenkel- und Gewichtshilfen nach vorne zu bringen, doch das klappte nicht. Wieder nahm Fuchs die Gerte zu Hilfe und schlug Commissar Pezi auf den Hals, diesmal fester. Das funktionierte, Commissar Pezi beendete den Parcours.

Statement der FEI

Am 28. Februar hatte der Weltverband FEI ein Disziplinarverfahren gegen Fuchs, bei dem der Reiter eines „Minor Offence“ (= Geringfügiges Vergehen) für schuldig erklärt wurde. Fuchs gab die Tat zu und akzeptierte die von der FEI verhängten Strafen, eine Verwarnung sowie eine Strafzahlung von 2000 Schweizer Franken.

In der Begründung der FEI heißt es:

„Martin Fuchs betrat mit dem Pferd (…) den Grasplatz und ritt zum ersten Hindernis des Parcours, als das Pferd Anzeichen von Widerstand zeigte, worauf er mit dem Einsatz der Peitsche reagierte. Er setzte die Peitsche in zwei verschiedenen Fällen ein. Im ersten Fall peitschte er das Pferd zweimal, wobei der zweite Schlag das Pferd im oberen Hals-/Kopfbereich traf. Im zweiten Fall peitschte er das Pferd erneut zweimal, wobei der erste Schlag den Hals des Pferdes und der zweite die Flanke/das Gesäß des Pferdes traf. Die Wucht der zweiten Schläge nahm deutlich zu. Die FEI räumte ein, dass das Pferd vor dem zweiten Peitschenhieb rückwärts lief und sich einer Hecke näherte, was eine Korrektur in irgendeiner Form erforderte.

Unabhängig davon ist der übermäßige Gebrauch einer Peitsche verboten und stellt eine ,Misshandlung des Pferdes‘ gemäß Art. 142 des Allgemeinen FEI-Reglements und Art. 243 der FEI-Springregeln.

Gemäß Art. 142 des FEI General Reglements gilt ,eine Handlung oder Unterlassung, die einem Pferd Schmerzen oder unnötige Unannehmlichkeiten zufügt oder zufügen kann‘ als Misshandlung eines Pferdes. Der vorgenannte Artikel verbietet ausdrücklich ,ein Pferd übermäßig zu peitschen oder zu schlagen‘.“

Statement Fuchs

Martin Fuchs hatte sich auf Nachfrage seitens St.GEORG sofort nach Bekanntwerden des Videos mit einem Statement zu Wort gemeldet. Er sagte:

„In Vejer kam es vor dem Start zum Großen Preis mit meinem Pferd Commissar Pezi zu einer diskutierten Situation. 

Stets bin ich um die natürliche Harmonie zwischen meinem Pferd und mir bemüht. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich ein Pferd physisch wie auch psychisch wohl fühlen muss, damit es seine sportliche Topleistung abrufen kann.

Als ich in den Parcours kam, wollte Pezi nicht in Richtung Start galoppieren. Ich versuchte ihn zuerst mit klaren, der Situation angemessenen Hilfen zu überzeugen, wieder umzudrehen. Als er sich widersetzte, versuchte ich ihn mit dem nach Reglement gültigen Einsatz der Peitsche auf die Bahn zurückzubringen.

Pezi verstand immer noch nicht, was ich genau von ihm verlangte. Ich versuchte wieder Ruhe reinzubringen, damit er die Möglichkeit hatte, meine Anweisung zu verstehen. Danach folgten zwei weitere Peitschenhilfen auf den Hals, er befolgte die Anweisung und wir galoppierten in Richtung des ersten Sprunges. Meine Belohnung folgte sofort. Meine Schenkelhilfen ließen nach und ich gab ihm die Möglichkeit nach vorne zu galoppieren, indem meine Hand die Bewegung zuliess.

Während des Parcours zeigte sich Pezi entspannt und konzentriert. Dies bestätigte mir, dass mein konsequentes und sofortiges Handeln richtig war. Pezi verstand im Anschluss, dass er mir als Reiter vertrauen kann.

Für mich sind solche Situationen wertvoll. Ich bin überzeugt, dass solche Situationen die Beziehung zwischen Pferd und Reiter stärken können, sofern man sie richtig löst. Anweisungen müssen kurz, klar, konsequent, angemessen und emotionslos durchgeführt werden. Ebenso wichtig, auf das korrekte Verhalten des Pferdes folgt die richtige Belohnung. All dies kann ich auch im Nachhinein bei der obligaten Videoanalyse meiner Ritte beobachten.“

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FEI-Regelungen 2023 mit Neuerungen in Sachen Missbrauch und Belästigung, Ausschluss aus dem Parcours und mehr

Allgemeines Reglement

• Ein Verstoß gegen die geltenden Regeln der FEI in Sachen Missbrauch und Belästigung gilt künftig auch dann als Verstoß, wenn er nicht im Rahmen eines pferdesportlichen Kontextes stattgefunden hat. Der mutmaßliche Täter muss dafür verurteilt, verwarnt oder angeklagt sein. Das Verhalten muss entweder so geschehen oder aber versucht oder angedroht worden sein. Auf nationaler Ebene gibt es eine vergleichbare Regelung in Deutschland beispielsweise bereits seit Einführung der Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO) 2019.

• Als Verstoß werden ab 2023 auch Handlungen angesehen, mit denen sich Täter daran beteiligen, es versuchen oder androhen, das körperliche und/oder geistige Wohlergehen und/oder die Sicherheit einer oder mehrerer geschützter Personen direkt zu beeinträchtigen. Auch verstößt künftig bereits das Eingehen eines Risikos einer Schädigung des körperlichen und/oder geistigen Wohlergehens und/oder der Sicherheit einer oder mehrerer geschützter Personen einen Verstoß dar. Weiter heißt es, dass auch ein Verhalten, das vor dem Inkrafttreten dieser Richtlinie stattfand, ein Schadensrisiko darstellt.

• Bei der Absage eines Vier- oder Fünf-Sterne-Turniers durch die Veranstalter werden künftig Strafzahlungen fällig. Diese erhöhen sich, wenn solch eine Absage vom gleichen Turnier zum zweiten Mal kommt. Beim dritten Mal wird das Turnier für 365 Tage aus dem FEI-Kalender gestrichen. Ausgenommen von den Strafzahlungen sind Turnier-Absagen, die in einem „Force Majeure Event“, also aufgrund von „höherer Gewalt“, vorgenommen werden mussten. Ob so ein Fall vorliegt, darf im Zweifel der FEI-Generalsekretär selbst entscheiden.

Veterinärmedizinische Regelungen

• Für Pferde, die ab dem 1. Januar 2024 neu gegen Equine Influenza geimpft werden, wurden die Impf-Intervalle zwischen der ersten Dosis und der zweiten Dosis von 21 bis 92 Tage nach der ersten Impfung auf 21 bis maximal 60 Tage verkürzt. Ebenso verkürzt wurde der Zeitraum für die Gabe der ersten Auffrischungsimpfung, von bisher sieben Monaten auf dann sechs Monate und 21 Tage.

• Ein Dringlichkeitsbeschluss, der vom 1. Oktober 2022 bis 1. April 2023 anwendbar ist, ist die Regelung für weitere Auffrischungsimpfungen. Diese müssen theoretisch zwar nur innerhalb des Zeitraums von zwölf Monaten erfolgen, wenn ein Pferd jedoch an einer FEI-Veranstaltung teilnimmt, darf der Booster nicht länger her sein als sechs Monate und 21 Tage (und muss mindestens sieben Tage her sein).

• Pferde, auf die eine dieser beiden Regelungen mit ihren Impfungen nicht befolgen, müssen künftig in anderen Stallungen während der FEI-Veranstaltung untergebracht werden als solche, die nach den FEI-Bestimmungen korrekt durchgeimpft sind. Zu den FEI-Stallungen erhalten die nicht korrekt durchgeimpften Pferde keinen Zutritt mehr.

• Ab 2023 muss es in den Stallungen eine Stallruhe von mindestens sechs Stunden geben, bei der ein Minimum an Beleuchtung und Geräuschkulisse vorherrschen soll, damit die Pferde sich adäquat ausruhen können.

• Zur Prävention der Übertragung von Krankheiten hat die tierärztliche Abteilung der FEI ab sofort die Möglichkeit, eine Untersuchung der Bio-Sicherheit vor einer anstehenden Veranstaltung vorzunehmen. Gelockert dagegen wurde zum Beispiel die Anforderung an Desinfektionsmatten und desinfizierende Schuh-Wannen an Ein- und Ausgängen der Ställe bei einem vorliegenden Verdacht auf oder einem bereits nachgewiesenen Ausbruch einer Krankheit.

• Der tierärztliche Delegierte hat laut einem Dringlichkeitsbeschluss (gültig vom 1. Oktober 2022 bis zum 1. April 2023) dafür Sorge zu tragen, dass jedes Pferd auf einer FEI-Veranstaltung, das entweder rektal eine Körpertemperatur von 38,5 Grad Celsius oder höher aufweist oder neurologische Symptome zeigt, umgehend auf EHV-1 und Influenza getestet werden muss. Andere Methoden der Temperatur-Messungen als rektal müssen von der FEI genehmigt sein, das gilt auch für das Protokoll, das für das Pferd bei seiner Ankunft auf einer FEI-Veranstaltung vorgezeigt werden muss.

• Die tierärztliche Abteilung der FEI kann ab 2023 Tests für Infektionskrankheiten aller Arten bei FEI-Veranstaltungen vornehmen. Zuvor hatte sich das auf Tests für EHV-1 beschränkt.

• Für den Distanzsport wurde genauer geregelt, wie die Untersuchungen des Herzschlags der Pferde vonstattengehen muss, um Manipulationen zu vermeiden.

• Die für das Pferd verantwortlichen Personen wie zum Beispiel Reiter, Pfleger oder auch Besitzer dürfen nun zwei neue unterstützende Therapien bei ihren Pferden anwenden: zum einen „Microcurrent“, übersetzt Mikrostrom, der mit Hilfe eines Massagegeräts in minimalen Einheiten in die Haut geleitet wird sowie zum anderen pulsierende Ultraschallgeräte mit niedriger Intensität (LIPUS). Nicht mehr erlaubt sind zum Beispiel Massagepistolen, die durch nicht für ihre Anwendung ausgebildete Personen am Pferd zum Einsatz kommen.

Neue Sanktionen für Verstöße gegen die veterinärmedizinischen Regelungen treten in Kraft.

Anti-Doping

• Die Liste der verbotenen Substanzen wurde ergänzt um Emidonol („banned“), das die bereits verbotene Substanz Meldonium enthält und gegen Minderdurchblutung wirkt, Sulfasalazin („controlled medication“), das zu einer als „controlled medication“ gelisteten Substanz verstoffwechselt wird sowie Nalmefen („banned“), das eine beruhigende Wirkung hat.

• Die Liste der verbotenen Substanzen, die als atypische Befunde angesehen werden, wurde zu 2023 um Diisopropylamin erweitert.

Springen

• Die Tagegelder für Offizielle bei Springturnieren wurden erhöht und genauer festgesetzt je nach Niveau des Turniers und Region. Unterschieden wird außerdem in die beiden Gruppen Präsident Ground Jury/Richter aus dem Ausland/Chefsteward/Steward aus dem Ausland und „alle anderen Offiziellen“.

• Das geforderte Tempo in Metern pro Minute wurden heruntergesetzt von 350 Metern pro Minute auf 325 Meter pro Minute (die obere Grenze bleibt bei 400 Meter pro Minute).

Neue Regelung für Eliminierungen von Paaren während des Parcoursreitens: Darin wird dem Präsident der Ground Jury (oder in seiner Abwesenheit einem vom Präsidenten bestimmten Vertreter der Ground Jury) das Recht eingeräumt, nach eigenem Ermessen ein Reiter-Pferd-Paar während des Parcours abzuklingeln, wenn der Präsident bzw. sein Vertreter die Prinzipien des Wohlbefindens des Pferdes bei einer Fortsetzung des Parcours konterkariert sähe. Diese Entscheidung über den Ausschluss sei sodann „endgültig und kann nicht angefochten werden“. Die Entscheidung war vom International Jumping Riders Club (IJRC) in der Generalversammlung im Dezember 2022 kritisiert worden.

• Der Höchstsatz für Startgebühren wurde heraufgesetzt, maximal dürfen sie unter anderem bei CSI1*- und CSI2*-Turnieren statt 400 Euro nun 440 Euro betragen, für junge Pferde 330 statt 300 Euro und für Nachwuchsreiter 440 statt 400 Euro. Auch höhere Nenngelder waren vom IJRC in seiner Generalversammlung moniert worden.

• Die maximale Höhe eines Großen Preises im Rahmen eines EEF-CSIOs wurde in den Nationenpreis-Regeln auf 1,55 Meter festgelegt.

Dressur

• Die Regelungen zum Mutterschutz wurden geändert. Hier hatten wir darüber bereits berichtet. Dadurch ändern sich auch die Regelungen für die Weltrangliste Dressur.

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Vielseitigkeit

• In Pony-Vielseitigkeiten auf Ein-Sterne-Niveau müssen Ponys nun nicht mehr mindestens sechs-, sondern nur noch fünfjährig sein. Für die Teilnahme an CCIP2* muss das Pony im gleichen Kalenderjahr noch sechs Jahre alt werden. Außerdem gibt es mehr Einschränkungen bei der Gebisswahl.

• Neben den Mitgliedern der Ground Jury und dem Technischen Delegierten besitzt fortan auch der Kursdesigner das Recht und die Pflicht, einen Fall von „gefährlichem Reiten“ an die Ground Jury mitzuteilen, die das betreffende Paar dann nach eigenem Ermessen ausschließen kann.

Nasennetze, häufig eingesetzt bei Headshakern, sind in der Teilprüfung Dressur künftig erlaubt.

• Für kurze Vielseitigkeitsprüfungen, bei denen die Spring- vor der Geländeprüfung stattfindet, kommt eine neue Regelung hinzu, die wohl auf das Wohlergehen des Pferdes abzielt. Kommt es im Springparcours zu 20 oder mehr Strafpunkten durch Abwürfe, scheidet das betreffende Paar sofort aus und darf somit nicht mehr am Geländeritt teilnehmen.

• Verboten in Sachen Equipment sind künftig Gebissscheiben, die statt einer wie ursprünglich gedacht vor Verletzungen der Maulwinkel schützenden Funktion, mit Borsten oder runden bis spitzen Noppen an den Innenseiten ausgestattet sind. Bisher waren sie im Gelände und Parcours erlaubt und lediglich bei Einwand eines Ground Jury-Mitglieds zu entfernen.

Kurioses

Zwei kuriose Regeländerungen fielen auf. Zum einen ist es Menschen und Haustieren nun offiziell verboten, bei FEI-Veranstaltugen in Boxen zu urinieren. Pferde sind davon wohl ausgenommen. Zum anderen dürfen Pferde außerhalb des FEI-Stallbereichs keine Brillen und Visiere mehr tragen. Was das sein soll? Nun, wussten Sie etwa nicht, dass es Sonnenbrillen für Pferde gibt?

Alle Regelungen, auch die der Disziplinen Para-Dressur, Fahren, Voltigieren und Distanz, finden Sie hier.men’s jordan 1 release date | New Air Jordans 1 release dates

Bericht der Equine Ethics and Wellbeing Commission (EEWB) an die FEI

Konkret wurden zwei Umfragen durchgeführt: eine, bei der Pferdeliebhaber zu Wort kamen, die andere, bei der die breite Öffentlichkeit angesprochen wurde. Die Umfragen wurden auf Englisch, Spanisch und Französisch durchgeführt. An der ersten Umfrage beteiligten sich fast 28.000 Menschen aus dem Pferdesport, darunter knapp 8000 FEI Mitglieder, aus 116 Ländern. An der zweiten wirkten 14.000 Menschen aus 14 Ländern mit.

Ergebnisse

Die EEWB hat die Ergebnisse ihrer Meinungsforschung wie folgt zusammengefasst:

  • 75 Prozent der Pferdesportler und. 65 Prozent der breiten Öffentlichkeit haben Bedenken, was das Wohlergehen von Pferden im Sport angeht.
  • 50 Prozent der Pferdesportler und 67 Prozent der Öffentlichkeit glauben, dass Pferde „manchmal oder nie gerne im Sport eingesetzt“ werden.
  • 78 Prozent der Pferdesportler und 52 Prozent der breiten Öffentlichkeit finden, dass Tierschutzstandards verbessert werden müssen.

Dabei wird differenziert. Die Pferdesportler sehen Verbesserungsbedarf in den Bereichen

1. Training und Reiten/Zubehör und Ausrüstung.

2. Erkennen von physischem und emotionalem Stress.

3. Verantwortlichkeit/Durchsetzung/Wissen

4. „die anderen 23 Stunden“ (Womit wohl die Zeit gemeint ist, die das Pferd nicht unter dem Reiter verbringt, Anm. d. Red.)

5. Ehrgeiz des Reiters/Pferde, die nur als Nummer angesehen werden

6. Einsatz von Pferden, die eigentlich nicht fit genug sind/kaschieren gesundheitlicher Probleme

Dennoch glauben 77 Prozent der Pferdesportler, dass die Reiterei eine Zukunft hat – sofern der Tierschutz verbessert wird. Das Wohlergehen der Pferde könne aber nur dann verbessert werden, wenn geltende Tierschutzvorschriften besser durchgesetzt werden, wenn neue dieser Vorschriften wissenschaftlich fundiert sind, und wenn alle, die mit Pferden zu tun haben, über die nötigen Kenntnisse im Bereich Pferdewohl verfügen.

Schlussfolgerungen

Über die Empfehlungen der EEWB haben wir bereits berichtet. Eine davon ist die Abschaffung der Kandarenpflicht auf Grand Prix-Ebene und die Einführung einer Wahlfreiheit – etwas, was bereits sehr kontrovers diskutiert wird.

Professor Dr. Natalie Waran, die Vorsitzende des EEWB, erklärte im Rahmen der FEI-Generalversammlung: „Als Kommission werden wir kein Blatt vor den Mund nehmen. Wir werden direkt sein und wir werden Ihnen die Wahrheit sagen. Aber am Ende werden wir hier bei Ihnen sein. Es muss sich etwas ändern, und wir sind hier, um eine Strategie zu entwickeln, objektive Ratschläge zu geben, Empfehlungen auszusprechen und dann zu sehen, wie diese Empfehlungen in die Tat umgesetzt werden können.

„Ich freue mich, dass die FEI-Mitglieder anerkennen, dass die Daten aus den Umfragen äußerst wertvoll sind, um Probleme zu identifizieren und Maßnahmen vorzuschlagen, um diese zu entschärfen. Es ist klar, dass Veränderungen notwendig sind, und ich bin zuversichtlich, dass die FEI, die nationalen Verbände und die Pferdesportler auf der ganzen Welt sich auf diesen Weg begeben werden. Die Arbeit der Kommission wird die Struktur liefern, die Richtung vorgeben und dabei helfen, die zu ergreifenden Maßnahmen zu steuern, aber es wird die fortlaufende Führung der FEI und die Arbeit auf lokaler Ebene sein, die dazu beitragen werden, sicherzustellen, dass dem Wohlergehen der Pferde absolute Priorität eingeräumt wird – und dass dies auch erkennbar ist – und so dem Pferdesport helfen, seine soziale Lizenz zu behalten.“

Anschließend erläuterte sie die Strategie des EEWB, die sich auf sechs Säulen stützt: Evidenz, Bildung, Engagement, effektive Regulierung, Durchsetzung und Befähigung. Wie das alles konkret aussehen soll, wird beim FEI-Sportforum im April 2023 thematisiert.

Die EEWB hat inzwischen auch eine eigene Website, auf der sie die Methodik der Umfragen erklärt, wo die detaillierten Ergebnisse einsehbar sind und die abgeleiteten Vorschläge noch einmal im einzelnen nachzulesen sind:

www.equinewellbeing.fei.org.

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FEI verlängert Sanktionen gegen Russland und Weißrussland

Am 28. Februar hatte der Weltreiterverband FEI sämtliche für 2022 angemeldeten internationalen Turniere in Russland und Weißrussland aus dem Turnierkalender gestrichen. Ferner wurden sämtliche von der FEI angebotenen Fortbildungen, Förderungsprojekte und andere FEI-Aktivitäten in Russland bzw. Weißrussland vorerst auf Eis gelegt.

Am 2. März wurde zudem ein Beschluss erlassen, auch alle russischen und weißrussischen Athleten, Offizielle und Pferde zu sperren. Die Möglichkeit, unter neutraler Flagge zu starten, wie es etwa bei Olympia der Fall war, wurde ebenfalls ausgeschlossen. Das wurde allerdings zum Teil umgangen, indem die Pferde schnell umgetragen wurden auf Besitzer anderer Nationalitäten.

Beide Sanktionen wurden nun auf 2023 ausgedehnt. Das heißt, es wird auch im nächsten Jahr keine FEI-Veranstaltungen gleich welcher Art auf russischem oder weißrussischen Boden geben und russische FEI-Mitglieder dürfen nicht bei FEI-Veranstaltungen teilnehmen.

Gestern hat die FEI die Verlängerung der Sanktionen bekannt gegeben.

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FEI-Generalversammlung: Änderungsvorschläge für Olympischen Spiele der Springreiter

Vom 10. bis 13. November findet in Kapstadt, Südafrika, die diesjährige FEI-Generalversammlung statt, bei der die 137 nationalen Verbände die Zukunft des Pferdesports diskutieren und abstimmen. In der Dressur steht – wie berichtet – unter anderem die Wahlfreiheit zwischen Trense und Kandare im Grand Prix zur Debatte. Im Springen geht es unter anderem um den Modus bei den Olympischen Spielen 2024 sowie die Qualifikationskriterien.

Wesentliche Vorschläge sind diese:

  • Die Mannschaftsentscheidung soll wieder vor der Einzelentscheidung stattfinden. In Tokio waren zuerst die Einzel- und dann die Mannschaftsmedaillen vergeben worden. Mannschafts- und Einzelwertung sollen verschiedene Prüfungen sein. Es geht in der Einzelwertung also von vorne los.
  • Es soll nur noch jeweils zwei Springen geben, also je eine Qualifikation und je ein Finale sowohl für die Mannschafts- als auch für die Einzelwertung plus ggf. Stechen.
  • Es soll sowohl zwei Trainingseinheiten als auch zwei Vetchecks geben, jeweils vor der Mannschafts- und der Einzelentscheidung.
  • Zwischen Mannschafts- und Einzelwertung soll es mindestens einen Ruhetag geben.

Modus

  • Beide Teamwertungsprüfungen sollen als Table A Springen gegen die Uhr ausgetragen werden, heißt also, es zählen Fehler und Zeit. Die erste Wertungsprüfung („Qualifier“) soll ohne Stechen stattfinden. Im Finale gäbe es ein Stechen um den Sieg, wenn mehrere Mannschaften nach Fehlern gleichauf vorne liegen. Ein Stechen um die anderen Medaillenplätze gäbe es nur bei gleicher Fehlerzahl und gleicher Zeit.

Startfolge

  • Während in Tokio für die Festlegung der Startfolgen in Einzel- und Mannschaftswertung noch die Rangierung der Mannschaft in der FEI Nationenpreiswertung bzw. die Rangierung auf der Reiter-/Pferd-Ranking Liste eine Rolle spielten, soll in Paris ausschließlich das Los über die Startreihenfolgen von Mannschafts- und Einzelwertung entscheiden. Hintergrund des Vorschlags ist, dass die FEI der Ansicht ist, das vorherige System sei schwer zu verstehen. Innerhalb der Teams können die Equipechefs die Startfolge selbst bestimmen. Ganz wie man es sonst von Nationenpreisen kennt, sollen zuerst die ersten Reiter aller Teams an den Start gehen, dann alle zweiten Reiter und schließlich alle dritten Reiter. Ein Streichergebnis soll es nach wie vor nicht geben. Von Seiten der belgischen Föderation gab es hier Gegenstimmen, die FEI hat allerdings beschlossen, dennoch über den Vorschlag wie oben formuliert abstimmen zu lassen.
  • Die Reihenfolge der Mannschaften beim Vet-Check soll ebenfalls ausgelost werden, da bei der alphabetischen Anordnung immer dieselben Mannschaften am Schluss dran wären. Es soll einen Vetcheck vor beiden Trainingsspringen geben, erst vor der Mannschafts-, dann vor der Einzelentscheidung.

Mindestleistungen

Für einige Diskussionen hatten vor Tokio Qualifikationsturniere gesorgt, die offensichtlich ausschließlich diesem Zweck dienten und wegen denen es auch Auseinandersetzungen vor dem CAS gab (Fall Mathilda Karlsson). Nun hat die FEI die Qualifikationskriterien verschärft.

  • Die FEI schlägt vor, dass die Mindestleistungen (MER) in Großen Preisen, Nationenpreisen oder Weltcup-Springen von mindestens 1,55 Meter Höhe erbracht werden müssen. Gesonderte Qualifikationsprüfungen sollen nicht erlaubt sein. In Prüfungen von 1,50 Meter Höhe sollen keine MERs mehr erreicht werden können. Auch wurden die Mindestanforderungen für die Parcours in Qualifikationsprüfungen sehr viel genauer festgelegt. So muss er nun zum Beispiel Wasserhindernisse (Gräben oder Liverpool) enthalten.

Verworfen wurde hingegen der Vorschlag, um alle Medaillenentscheidungen stechen zu lassen.

Das gesamte Dokument finden Sie hier.

Vorschläge zu den Jumping Rules

Auch bei den allgemeinen „Jumping Rules“ gibt es Änderungsvorschläge, über die abgestimmt werden soll und solche, die verworfen wurden. Zu letzteren gehörte die Eingabe des International Jumping Officials Club (IJOC), dass das Regelwerk für Ponyreiter und Children strenger ist, wenn es um Nasenriemen geht. Für Gleichheit und im Sinne des Wohlergehens der Pferde sollten die Regeln für alle Kategorien angepasst werden.

Von der deutschen FN kam dazu der Kommentar: „In Hinblick auf die Debatte um die Social License unterstützen wir den Vorschlag des IOJC, das Gebiss- und Sattelzeug-Reglement zu überarbeiten.“

Das FEI Feedback, das explizit die Unterstützung der kanadischen Föderation erhielt: „Das Jumping Committee stimmt überein, dass die Ausrüstung für Ponyreiter und Children bei der nächsten vollständigen Überarbeitung der Jumping Rules in Übereinstimmung mit der Equine Ethics and Wellbeing Commission (EEWB) überdacht werden soll.“

Die Frage, die sich dann wohl demnächst irgendwann stellen wird, ist also, was hier wo angeglichen werden soll.

Die neue Zeitstrafpunkt-Regel

Seit Juli gibt es pro angefangene Sekunde über der erlaubten Zeit im Parcours einen ganzen Strafpunkt. Das hat schon für viel Diskussionsstoff gesorgt und wurde auch von Seiten des belgischen Verbandes als auch von den Officials noch einmal aufgegriffen. Letztere sagen beispielsweise: „Diese neue Regel hat stärkere Auswirkungen als angenommen (zum Beispiel auf Qualifikationen für Große Preise) und muss in der Saison 2022 überwacht und ausgewertet werden. Wenn nötig, muss die Regel für die Saison 2023 angepasst werden.“ Ähnlich sieht es auch die belgische Föderation.

Kommentare von den einzelnen Nationen kamen nur aus Irland, wo man bemängelt, dass in den Ergebnissen nicht erkennbar ist, ob die aufgeführten Strafpunkte durch Hindernis- oder Zeitfehler zustande kamen. Die FEI erklärte dazu, man sei bereits dabei, das in der FEI Datenbank separat auszuweisen. Das werde auch an Zeitnehmer weitergeleitet und solle am Ende des Jahres funktionieren. Auf die Anmerkungen zu der Regel als solcher wurde allerdings nicht eingegangen.

Ausscheiden im Parcours

Nach dem Fall Kilkenny in Tokio wurde viel darüber gesprochen, dass es keine Regel gibt, nach der das Richtergremium der Olympischen Spiele den Iren Cian O’Connor hätte abklingeln müssen, als er mit seinem heftig blutenden Schimmel durch den olympischen Parcours ritt. Der Schwedische Reiterverband hat nun vorgeschlagen, dass Art. 241.4 ELIMINATIONS es dem vorsitzenden Richter bzw. in seiner Abwesenheit einem von ihm ernannten Vertreter erlauben soll, ein Paar während der Runde abzuklingeln, wenn er entscheidet, dass eine Fortsetzung des Parcours gegen die Prinzipien des Schutzes der Pferde verstieße. Diese Entscheidung solle endgültig und nicht anfechtbar sein.

Der International Jumping Riders Club stimmt grundsätzlich zu, meint aber, man müsse die Fälle, die zum Ausschluss führen klar definieren. Die FEI wandte allerdings ein, man sei für den schwedischen Vorschlag, weil es zu viele mögliche Fälle gäbe, die man nicht alle aufzählen könne.

Die Kanadier hingegen kommentierten: „Kanada ist mit diesem Artikel nicht einverstanden und findet, dass der Ausschluss eines Reiters mitten im Parcours ohne Einspruch oder Protest unfair gegenüber den Reitern ist.“

Die USA stimmen voll überein mit dem grundsätzlichen Gedanken, äußerten aber Bedenken, dass es eine große Herausforderung werden könnte, sicherzustellen, dass von allen Offiziellen fair und in gleicher Weise angewendet wird. Es habe unglücklicherweise gerade wieder Beispiele gegeben von Offiziellen, die Regeln unterschiedlich interpretieren.

Konkreter ist der Vorschlag aus den Niederlanden. Von der dortigen FN heißt es: „Unsere Social License und das Wohlergehen der Pferde sollten unsere Priorität sein. Vor diesem Hintergrund schlagen wir folgende Anpassung vor: „Blut an den Flanken im Maul oder in den Nüstern des Pferdes sollten immer zum Ausschluss führen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Nasenbluten ein Symptom von Lungenblutungen ist, ist zu groß als dass man sie ignorieren könnte und sollte dadurch von einem Tierarzt abgeklärt werden. Diese Regel sollte auch im Regelwerk aller anderen Disziplinen hinzugefügt werden.“

Von Seiten der FEI heißt es angesichts der Einwände: „Wenn die Umsetzung der neuen Regel sich 2023 als problematisch erweise, könne man sie für 2024 überarbeiten.“

Kostenanpassung

Ein großes Thema sind die Kosten für die Durchführung von Turnieren, die – wie alles derzeit – enorm gestiegen sind. Im Pferdesport liegt das unter anderem auch an den neuen Hygienevorschriften aufgrund des EHV1 Ausbruchs. Von Seiten der Organisatoren kommt daher der Vorschlag, das Nenngeld zu erhöhen.

Der International Jumping Riders Club äußerte sich entschieden gegen diesen Vorschlag. Zum einen müsse sich die Inflationsrate dann nicht nur in den Nenngeldern, sondern z. B. auch im Preisgeld niederschlagen. Ferner sei ein höheres Nenngeld vor allem in CSI1* und 2* eine „zusätzliche Belastung“ für Züchter und Nachwuchsreiter, die es sich dann nicht mehr leisten könnten, ihre Pferde zu zeigen. Zudem seien die Nenngelder in den vergangenen Jahren ohnehin um 95 Prozent (!) gestiegen, von 350 Euro auf 678 Euro durch erhöhte Mehrwertsteuersätze, höhere Stromkosten, Mistentsorgungs- und Parkgebühren.

Die FEI kommentierte, 2017 seien alle relevanten Interessenvertreter übereingekommen, dass das Mindestpreisgeld und die maximalen Nenngelder der Inflationsrate angepasst werden sollen. Bei den Preisgeldern habe man sich daran gehalten, jedoch nicht bei den Nenngeldern. Daher sollten die Nenngelder auf europäischen Turnieren im zehn Prozent erhöht werden.

Von Seiten der nationalen Verbände kamen zum Teil heftige Reaktionen. Italien schreibt: „We defintely not agree to an increase“, ebenso die Niederländer. Die führen aus, dass die Reiter ohnehin schon mit exponentiell steigenden Zusatzkosten konfrontiert seien. Eine Erhöhung sei nur tragbar, wenn dann alle nun separat zu zahlenden Kosten in den Nenngeldern enthalten seien. Schweden ist ebenfalls gegen eine Erhöhung. Die deutsche FN schreibt hingegen, man gehe mit dem FEI Feedback konform, dass die Angelegenheit eingehendere Beratungen erfordere und eine Entscheidung nicht übereilt getroffen werden sollte.

Alle Vorschläge finden Sie hier.men’s jordan 1 release date | air jordan 1 cheap australia

FEI-Vorschlag: Kandare in Grand Prix und Sporen sollen optional werden – eine gute Idee?

Im Juni hat der Weltreiterverband FEI die Einführung der „Equine Ethics & Wellbeing Commission“ (EEWB) bekannt gegeben. Sie sollte Vorschläge erarbeiten, wie das Wohlergehen von Sportpferden dauerhaft gesichert werden kann. Diese Vorschläge werden am 12. November bei der FEI Generalversammlung in Kapstadt Thema sein. In einem öffentlich einsehbaren Schreiben werden Ergebnisse der EEWB Beratungen vorgestellt:

  • Einführung einer Regel in allen Disziplinen, die es dem vorsitzenden Richter (oder jemand anderem, der dazu ernannt wurde) erlaubt, ein Paar auszuschließen, wenn dessen Auftritt gegen die Prinzipien des Welfare of the Horse verstößt. Ein solcher Ausschluss sollte endgültig und nicht anfechtbar sein.
  • Keine Kandarenpflicht mehr für Grand Prix-Prüfungen (auf CDI1* und CDI2*-Niveau ist der Gebrauch der Trense bereits seit 2019 möglich)
  • Aufhebung der Sporenpflicht in allen Disziplinen (Bislang waren Sporen außer bei Children und Ponyreitern in allen internationalen Dressurprüfungen Pflicht. Im Springen waren sie nicht Pflicht, in der Vielseitigkeit optional in allen drei Teildisziplinen, in der Para-Dressur ebenfalls und im Distanzreiten sind Sporen verboten.)
  • Die Verschnallung des Sperrriemens soll einheitlich in allen FEI Disziplinen geregelt werden, idealerweise mit einem von der FEI zertifizierten Messinstrument.
  • Es soll eine Weiterbildungskommission gegründet werden, die bereits existierende Horsemanship-Module im Rahmen des FEI Campus unter die Lupe nimmt und gegebenenfalls Anpassungen vorschlägt.
  • Es soll ein Forschungsetat bereit gestellt werden, speziell für die Erkenntnisse im Zusammenhang mit dem Wohlergehen von Pferden.

Diese Vorschläge wurden den Ausschüssen für die einzelnen Disziplinen der FEI vorgestellt. Die meisten Vorschläge fanden von deren Seiten Zustimmung und es wird bereits daran gearbeitet, wie eine Implementierung aussehen könnte.

IDRC und IDTC dagegen

Die Vorschläge, die Kandaren- und die Sporenpflicht aufzuheben, hat allerdings zu einer prompten Reaktion des Internationalen Dressur Reiter Clubs (IDRC) und des Internationalen Dressur Trainer Clubs (IDTC) geführt, die gegen die Umsetzung dieser Vorschläge sind. In einem von Linda Keenan als Generalsekretärin des IDTC und von Klaus Röser als Generalsekretär des IDRC unterschriebenen Statement heißt es:

„Die Ablehnung der Kandare beruht auf einem Mangel an Verständnis dafür, wie und warum die Kandare benutzt wird.

Ja, der Missbrauch der Kandare kann zu Zwang und zu Verletzungen führen. Das trifft auf eine Trense oder auf jedes andere Gebiss und sogar ein Hackamore zu. Aus diesem Grund gibt es Einschränkungen, welche Gebisse genau benutzt werden dürfen (…), und das Pferd wird am Ende der Prüfung genau untersucht. Jeder Hinweis auf eine Verletzung des Pferdes führt zum Ausschluss. Das ein großer Anreiz, sicherzustellen, dass die Reiter die Zügel mit Bedacht einsetzen.

(…) Die Kandare ermöglicht es dem Reiter, die Präzision seiner Hilfengebung zu verbessern und die Kommunikation mit dem Pferd zu verfeinern. Diese liegt buchstäblich „in den Händen des Reiters“, denn die Beweglichkeit und Geschicklichkeit der Hände sind das Ergebnis eines korrekten Sitzes und eines feinen Gefühls. Dies zeugt von einem hohen Maß an Können und Ausbildungsfortschritt und ist der Grund, warum es im Spitzensport gefordert wird. Die richtige Anwendung der Kandare demonstriert ultimative Expertise.

Ähnlich bieten Sporen dem Reiter die Möglichkeit, subtile und verfeinerte Schenkelhilfen zu geben. Und auch hier sind schon jetzt umfangreiche Schutzmaßnahmen in Kraft – Regeln, welche Sporen benutzt werden dürfen, also wie lang sie sein dürfen, wie das Riemchen beschaffen sein darf etc., Untersuchungen nach jedem Ritt und Missbrauch wird durch Ausschluss geahndet. Daher sind wir der Ansicht, dass weder die Kandare noch die Sporen ein Risiko für das Wohlergehen des Pferdes darstellen und dass es genügend Kontrollen gibt, um Missbrauch zu verhindern. 

Diese Ausrüstungsgegenstände optional zu machen, hätte keinen tierschützerischen Effekt. Es mag verlockend erscheinen, Kritikern ein „Friedensangebot“ zu machen, indem man diese Ausrüstungsgegenstände freiwillig macht in der Hofffnung, dass diese dann zufrieden sind. Doch dieser Ansatz ist falsch und naiv.

Doch wichtiger noch, ungerechtfertigter und ahnungsloser Kritik nachzugeben, ist praktisch und ethisch falsch. Eine Regel unter dem Deckmantel des Tierschutzes einzuführen, die keinen positiven Einfluss auf das Wohlergehen der Pferde hat, wäre unaufrichtig und zynisch. Es würde die Glaubwürdigkeit der FEI als eine Organisation mit Prinzipien und evidenzbasierten Entscheidungen einschränken.

Ferner würde es wie bei allen Kompromissen von Prinzipien negative Langzeiteffekte mit sich bringen, da es die ungerechtfertigte Kritik unterstützt, was zu weiteren ungerechtfertigten Angriffen führen würde.

Auch wenn es unangenehm sein mag, ungerechtfertigte Angriffe auszuhalten, ist die einzige wirkliche Verteidigung dagegen, an dem Grundsatz festzuhalten, Regeln ausschließlich auf Basis objektiver wissenschaftlicher Erkenntnisse in Sachen Tierschutz einzuführen. Das ist die einzige Möglichkeit, wie die FEI ihre Integrität wahren und Führungsstärke demonstrieren kann. 

Außerdem fordern wir, dass bei der Erwägung von Tierschutznmaßnahmen die Möglichkeiten im Zusammenhang mit allen FEI-Disziplinen ausgelotet werden. Der Vorschlag, eine Disziplin in Bezug auf das Wohlergehen der Pferde stärker zu kontrollieren, ist irreführend und falsch.“ 

Umfrage

Die Diskussion darum, die Kandarenpflicht aufzuheben, ist nicht neu. Auch im St.GEORG war das schon vor vier Jahren Thema. Wir haben damals eine große Umfrage unter Reitern, Richtern und Ausbildern zum Thema gemacht. Dressur-Bundestrainerin Monica Theodorescu sagte damals: „Ich halte das für keine gute Idee, sonst reiten wir irgendwann Grand Prix mit Halsring und ohne Sattel. Natürlich, wenn man die Stange braucht, um das Pferd durchs Genick zu reiten, läuft etwas schief. Aber wenn ein Pferd die Kandare gar nicht annehmen will, halte ich das für ein Zeichen, dass es wahrscheinlich auch die treibende Hilfe nicht akzeptiert und nicht ehrlich über den Rücken arbeitet.“

Gleichwohl sagte sie schon damals – und dieser Meinung ist sie auch heute noch –, dass die Wahlfreiheit auf S-Niveau in Ordnung sei. „Das finde ich angemessen.“ Aber sie, wie auch alle ihr bekannten Fachleute, fürchten, dass das Niveau des Sports sinkt, wenn die Reiter nicht mehr verpflichtend auf Kandare reiten:

„Die höhere Versammlung (Hankenbeugung) in den Klassen der S-Prüfungen kann nur durch die korrekte Anlehnung an die Kandare erreicht, gezeigt und bewertet werden. Die Kandare dient dem Reiter, eine feinere und präzisere Kommunikation mit seinem Pferd zu entwickeln. Wenn diese nicht mehr erlernt werden muss, vernachlässigen wir die Grundsätze der klassischen Reiterei. Diese Grundsätze gilt es fortzuführen um der Zukunft des feinen Reitens willen.“

Ferner gehe es auch um Fairness der Beurteilungsbedingungen: „Die Zäumung für eine Dressurprüfung sollte für alle Teilnehmer gleich sein, damit eine Richterbeurteilung fair und nach den gleichen Kriterien erfolgen kann. Dies wäre durch eine Wahlfreiheit nicht mehr der Fall.“

Die finnische Grand Prix-Ausbilderin Kyra Kyrklund sagte: „Das Reiten auf Kandare ist eine Kunst. Und wenn es nicht mehr verlangt wird, lernen die Reiter es auch nicht mehr. Pferde, die ein Problem auf Kandare haben, haben in Wahrheit in der Regel ein Problem mit den Händen des Reiters.“ Die Wahlfreiheit bei nationalen Turnieren wäre daher für sie in Ordnung. Aber nicht in internationalen Prüfungen.

Auch Andreas Hausberger, Oberbereiter an der Spanischen Hofreitschule und Trainer von unter anderem Jessica von Bredow-Werndl und Sönke Rothenberger, sagte: „Die Regelungen der FEI sind beizubehalten! Die aktuelle Regelung basiert auf einer Jahrhunderte gewachsenen Methode, Pferde in den schwierigsten Klassen korrekt zu präsentieren. Gerade beim Reiten auf Kandare können Fehler in der Ausbildung bei Pferd und Reiter eindrucksvoll zu Tage treten.“

Christof Umbach, 5*-Richter aus Luxemburg, hingegen sagte: „Seit sechs Jahren darf in Luxemburg in allen Prüfungen, die auf Kandare ausge­schrie­ben sind, auch mit Trense geritten werden. Hintergrund: Viele modern gezogene Pferde haben kleine Mäuler und empfinden zuviel Metall als unangenehm. (…) Wir haben mit dieser Regelung durchweg gute Erfahrungen gemacht, vor allem die Reiter begrüßen sie sehr. Oft werde ich als Richter angesprochen, ob denn das Prinzip der Gleichheit gegeben sei, wenn man in einer Prüfung, z.B. auf Grand Prix-Niveau, Pferde mit unterschiedlicher Zäumung zu richten hätte. Dazu kann ich nur sagen, dass ich unabhängig vom Gebiss, die Maultätigkeit des Pferdes im Blick habe und in die Notenfindung mit einfließen lasse. (…) Wichtig ist doch, dass das Pferd vertrauensvoll ans Gebiss herantritt, egal, aus welchem Material das Gebiss ist, oder ob es aus einem oder zwei Teilen besteht.“

Auch die Schweizer Dressur-Olympiasiegerin Christine Stückelberger antwortete: „Ich reite alle meine Pferde auf Trense (auch seinerzeit Granat). Erst kurz vor der Prüfung haben wir zur Gewöhnung die Kandare genommen. Wer im Stande ist, eine schwere Prüfung auf Trense zu reiten, sollte die Möglichkeit dazu haben. Die modernen Sportpferde haben kleinere, feinere Köpfe und kleinere Mäuler, so dass es oft schwierig ist, eine geeignete Kandare zu finden.“

Ähnlich sieht es auch die zweifache Olympiasiegerin von Tokio, Jessica von Bredow-Werndl: „Heikles Thema. Jeder gute Reiter sollte in der Lage sein, einfühlsam mit Kandare zu reiten. Doch es gibt Pferde mit sehr wenig Platz im Maul, oder die sich einfach auf Trense wohler fühlen. Da macht es meiner Meinung nach durchaus Sinn, wählen zu dürfen.“

Anja Beran, heute eine der bedeutendsten Vertreterinnen klassischer Dressurreiterei jenseits der Turnierszene, gab dieses Statement: „Ich bin dafür, dass man Dressurprüfungen auch auf Trense reiten darf. Gegen die Kandare mit Unterlegtrense habe ich überhaupt nichts einzuwenden, aber wenn sich ein Pferd auf Trense wohler fühlt, sollte man es auch so vorstellen dürfen. Momentan habe ich selbst zwei Korrekturpferde, der eine rollt sich auf, der andere versucht stets, mit falschem Knick zu laufen. Die Trense ist das Mittel der Wahl, um diese Probleme zu verbessern und ich habe dann schon Bedenken, solche Pferde später wieder mit Kandare zu reiten.“

Ghislain Fouarge, ehemaliger 5*- und oberster FEI-Richter, äußerte sich damals zugunsten der Beibehaltung der Kandarenpflicht. Er sagte unter anderem, „ein Künstler“ brauche ein „präzises Werkzeug“ und die Reiter sollten demonstrieren, dass sie dieses „bedienen können“. „Wir Richter haben nur zu beurteilen, ob die Qualität der Anlehnung gut ist und ob sie richtig zustande kam“, so sein Fazit damals.

Dr. Carsten Munk, Vorsitzender der Deutschen Richtervereinigung (DRV), sagt, der DRV sei „ganz klar gegen die Wahlfreiheit“. Munk: „Die Kandarenreife ist ein Ausbildungsziel, und sie ist nur gegeben, wenn das Pferd über die entsprechende Versammlung verfügt. Bei einer Wahlfreiheit wäre keine Vergleichbarkeit mehr gegeben. Die FN hatte das Thema auch zur Diskussion gestellt. Wir sind ebenso dagegen wie zum Beispiel auch die Bundesvereinigung der Berufsreiter.“

Wahlfreiheit auch bei FN in Diskussion

In der Tag beschäftige man sich bei der FN mit ihren Gremien und Verbänden aktuell „intensiv“ mit dem Thema der weitergehenden Möglichkeit der Ausschreibung von Dressurprüfungen der Klassen M und S auf Trense sowie ggf. einer Wahlfreiheit in bestimmten Bereichen, wie Thies Kaspareit, Leiter der Abteilung Ausbildung und Wissenschaft bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), berichtet.

Kaspareit weiter: „Grundsätzlich stehen wir dem Reiten auf Trense positiv gegenüber. Dementsprechend können nach der Überarbeitung der LPO nun mehr Prüfungen (in den Klassen M und S) auf Trense ausge­schrieben werden. Allerdings ist die Kandare ja Teil der Anforderungen in den höheren Klassen. In einer Prüfung, die wahlweise auf Trense oder auf Kandare geritten wird, ergeben sich aus Richtersicht ungleiche Bedingungen. Im Augenblick können die Prüfungen in der schweren Klasse nur für jüngere Pferde auf Trense ausgeschrieben werden. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass dieser Trend sich weiterentwickeln wird.

Die Kandare dient der Verfeinerung der Hilfen, so wie auch die gesamte Dressur­reiterei ausgerichtet sein soll. Grobes Reiten auf Kandare gehört geahndet. Aber das hat nichts mit der Zäumung, sondern mit dem Reiten zu tun. Im Grunde sehen wir die konservative Grundhaltung im Dressursport als etwas Positives an, weil wir eine klare Linie haben. Hier geht es um möglichst richtiges und gutes Reiten, nicht darum, durch die Diskussion über Gebisse davon abzulenken.“

Der Vielseitigkeitsolympiasieger mit der Mannschaft von 1988 betonte damals wie auch heute: „Grundsätzlich finde ich es wichtig, klarzustellen, dass die Kandare nichts ,Böses‘ ist, unbedingte Voraussetzung für Pferd und Reiter ist allerdings die ,Kandarenreife‘.“

 

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FEI benennt die Veranstaltungsorte für Championate bis 2026

So hat die FEI beschlossen, dass das Weltcup-Finale der Spring- und Dressurreiter sowie der Voltigierer 2025 in Basel stattfinden soll. Bordeaux ist Gastgeber für die Vierspänner-Fahrer. 2026 reisen Dressur- und Springreiter nach Fort Worth in Texas, USA.

Für die nächsten zwei Jahre waren die Austragungsorte bereits vorher bekannt gegeben worden. 2023 ist erneut Omaha, USA, Gastgeber. 2024 sollen die Dressur- und Springreiter ihre Weltcup-Finals in Riad, Saudi-Arabien, austragen.

Außerdem wurden weitere Championate vergeben:

Springen

  • Südamerikanische Nachwuchsmeisterschaften vom 24. bis 29. Oktober 2023 in Porto Alegre (BRA)
  • Weltmeisterschaften der jungen Springpferde in der zweiten Septemberhälfte 2024 in Lanaken (BEL)
  • Europameisterschaften für Junge Reiter, Junioren und Children vom 11. bis 14., 18. bis 21. oder 25. bis 28. Juli 2024 in Kronenberg (NED)
  • Europameisterschaften der Ponyreiter Mitte Juli 2024 in Opglabbeek (BEL).

Dressur

  • Europameisterschaften für U25- und Junge Reiter vom 16. bis 21. Juli 2024 in St. Margarethen (AUT)
  • Europameisterschaften für Junioren und Children Mitte Juli 2024 in Opglabbeek (BEL)
  • Europameisterschaften der Ponyreiter Mitte Juli 2024 in Opglabbeek (BEL)

Vielseitigkeit

  • Europameisterschaften für Junioren und Junge Reiter vom 15. bis 18. August 2024 in Strzegom (POL)
  • Weltmeisterschaften der jungen Vielseitigkeitspferde 2024 (Datum steht noch nicht fest) in Lion d’Angers (FRA)

Distanz

  • Weltmeisterschaften der jungen Distanzpferde im September 2024 in Arborea (ITA)
  • Europameisterschaften der Junioren und Jungen Reiter im September 2024 in Arborea (ITA)

Voltigieren

  • Weltmeisterschaften der Jungen Voltigierer vom 26. bis 30. Juli 2023 in Flyinge (SWE)
  • Europameisterschaften der Junioren und Jungen Voltigierer vom 15. bis 21. Juli 2024 in Bern (SUI)

Noch nicht klar ist, wo 2023 die Weltmeisterschaften der jungen Fahrpferde stattfinden. Hier wurde ein neuer Bewerbungsprozess gestartet.men’s new jordans release dates | spider-man jordan 1 release date australia