Werth gewinnt auch Kür

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Isabell Werth und Satchmo

Sao Paulos Bester: Isabell Werths Satchmo. (© Julia Rau)

Die Grand Prix Kür in Aachen war der fünfte Sieg für Deutschlands Nummer Eins im Viereck.

Alles andere wäre eine Überraschung gewesen: Isabell Werth gewann mit Sachtmo beim CDIO Aachen nach Grand Prix und Special auch die Kür, den Großen Dressurpreis. Überraschend war vielleicht die hohe Note, 80,150 Prozent für eine Vorführung mit etlichen Patzern: Angaloppieren in der Traversale, zu große Doppelpirouette, verwurschtelte Einer- und Zweierwechsel.  Das wurde teilweise kompensiert durch eine hohe Grundqualität der Vorstellung, durch die überragende Mechanik von Satchmo, den Schwung, den Ausdruck. Eine Trabtraversale war wieder eine zehn wert, vor allem die erste Piaffe zu Beginn gelang vorzüglich. Es war zum ersten Mal, dass Isabell Werth zur neu eingespielten Musik ritt. 180 Musiker und eine Sängerin der Potsdamer Philharmoniker haben die bekannte, hochschwierige Kür von Werth neu unterlegt. Das war ein sehr emotionaler Moment für mich, sagte Isabell Werth. Gut zu wissen, dass noch eine Steigerung möglich ist. Doch insgesamt hat Werth ihre beiden Olympiakandidaten bereits jetzt vorzüglich in Schuss, gewann mit Satchmo in Aachen alle drei und mit Warum Nicht beide Prüfungen, in denen sie startete.

Nicht so rosig sieht es bei ihren Teamkolleginnen aus. Hinter der niederländischen Überraschungs-Aufsteigerin Adeline Cornelissen auf Parzival, die auch in der Kür wie schon im Grand Prix und Special Platz zwei hinter Werth belegte,  wurde die Schweizr Olympia-Verzichterin Silvia Iklé auf Salieri mit einer sehr ausdrucksstarken, Piaffe- und Passage-reichen Vorführung Dritte (77,500)  vor der Finnin Kyra Kyrklund mit Max (75,900), der sich locker und zufrieden präsentierte und das zu einer Musik, die streckenweise mal wider den Tatbestand der akustischen Körperverletzung erfüllte.

Erst auf Rang sieben fand sich die zweitbeste deutsche Reiterin Nadine Capellmann auf Elvis (73,050) wieder lediglich der deutsche Richter Gotthielf Riexinger hatte sie auf Platz vier gesehen. Die Vorführung, wenngleich ohne große Katastrophen, strahlte eine bleierne Lustlosigkeit aus dem Fuchs scheint im Laufe seiner Berufsjahre jeglicher Enthusiasmus abhanden gekommen zu sein. Bleibt zu hoffen, dass der Eindruck täuscht und bis zum Tag X, sprich dem olympischen Grand Prix, ein wenig Glanz des gangstarken Hannoveraners wieder aufscheint. Ein Tag zum Abhaken war es auch für Heike Kemmer und den völlig verspannten und unkonzentrierten Bonaparte. Da war mehr als Platz elf nicht drin.

In diesem Fall ist es angebracht, auch von den beiden letztplatzierten zu sprechen. Auf Rang 15 endete der Donnerhall-Sohn  Digby von Nathalie zu Sayn-Wittgenstein, selbstgezogen von ihren Eltern. Es fing es vielversprechend an, das Pferd sehr viel schöner im Hals, als man es schon gesehen hat, die Musik, Themen aus der Westside Story machte Laune, auch dem Pferd, doch dann reihte sich Fehler an Fehler. Auch das vorletzte Paar wird vielleicht bald wieder zu ersten gehören. Dem erst achtjährigen Augustin unter Victoria Max-Theurer gehört die Zukunft, die Fehler, die er heute machte, passieren ihm bald nicht mehr: die Piaffen so gesetzt, dass er sich nur mit einer Art Levade daraus retten konnte, alles andere sehr gedämpft. Aber da ist Potential, von dem wir bald mehr zu sehen hoffen.

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