Kein Aachen, keine EM für WM-Bronzegewinner Hermès von Dinja van Liere

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Dinja van Liere (NED) – Hermes N.O.P.Jumping Amsterdam 2023© DigiShots

Dinja van Liere und Hermes auf dem Weg zum Sieg im Grand Prix von Amsterdam 2023. (© DigiShots)

Dinja van Lieres Hermès fällt verletzungsbedingt länger aus und kann nicht am CDIO Aachen teilnehmen. Auch eine Teilnahme an der Europameisterschaft 2023 steht nicht mehr auf dem Plan.

Das letzte Turnier des Paares war das Weltcup-Finale in Omaha. Hier musste der Hengst allerdings aufgrund von gesundheitlichen Problemen für die Prüfungen zurückgezogen werden.

Jetzt ist bekannt geworden, dass Hermès verletzungsbedingt länger ausfällt. In Omaha sah es zunächst nach einer kleineren Verletzung aus, die schnell heilen würde. Doch die Heilung dauert länger als gedacht.

Miteigentümer und Hengsthalter Joop van Uytert hat über den niederländischen Pferdesportverband KNHS bekannt gegeben, dass Hermès nun länger pausieren muss und erst wieder eingesetzt wird, wenn er 100 Prozent fit ist.

Dort war noch nicht die Rede davon, dass der Hengst auch für die EM ausfällt, nur für Aachen. Aber Dinja van Liere berichtete gegenüber Eurodressage, dass der Hengst in dieser Saison nicht mehr Teil der Niederländischen Mannschaft sein wird, auch nicht bei der EM im September in Riesenbeck.

Allerdings gibt es da noch ein zweites Eisen im Feuer für die Reiterin: Van Liere ist nämlich am letzten Wochenende bei den Niederländischen Meisterschaften mit ihrem zweiten Pferd Hartsuijker an den Start gegangen und konnte Silber gewinnen.

Ersatz für Aachen?

Für die Niederlande ist der Ausfall von Hermès ein schwerer Schlag. Er und Van Liere waren 2022 das stärkste Paar. Schon für Aachen sei Hermès fest eingeplant gewesen, schreibt das KNHS. Aber der „Bindscoach“ Diederik van Silfhout hat wohl einen Plan B: „Ich habe eine Idee, aber ich werde diese zuerst mit den Reitern besprechen.“

Viel Nachwuchs gibt es bei den Nachbarn derzeit nicht. Am Wochenende gewann Adelinde Cornelissen auf dem 13-jährigen Fleau de Baian, Vollbruder ihres Erfolgspferdes Parzival, den Grand Prix beim CDI3* in Geesteren mit 72,848 Prozent und den Special mit 74,574 Prozent.

Hans Peter Minderhoud setzt für die Zukunft auf den Jack Sparrow-Sohn Invictus. Der war allerdings bei den Nationalen Meisterschaften so aufgeregt, dass Minderhoud beschloss, ihn lieber in der Special-Tour statt in der Kür zu reiten. In Geesteren wurde er in Grand Prix wie auch im Special Vierter mit 69,957 bzw. 70,979 Prozent.

Minderhouds Top-Pferd Dream Boy musste bei den Niederländischen Meisterschaften zurückgezogen werden, weil er auf dem Abreiteplatz plötzlich lahm ging. Minderhoud erklärte, er hoffe, dass der Hengst schnell wieder fit sein würde. Vor einer Woche postete das Glock Horse Performance Center ein Video, in dem die Dienste als Deckhengst des Vivaldi-Sohnes angepriesen werden.

Beim CHIO Rotterdam (21. bis 25. Juni) wollen die Niederlande Marlies van Baalen auf Go Legend, Emmelie Scholtens mit Indian Rock (nach mehrmonatiger Verletzungspause der Reiterin), Hans Peter Minderhoud auf Invictus und Diederik van Silfhout mit Filius Apache an den Start schicken.

Über Hermès

Der elfjährige KWPN-Hengst Hermès v. Easy Game x Flemmingh ist ein prominentes Pferd in den Niederlanden. Er hat eine beachtliche Karriere unter Dinja van Liere hinter sich. 2018 gewann er Bronze bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde. 2021 gingen sie ihre erste internationale Grand Prix-Saison, siegten unter anderem bei den Niederländischen Meisterschaften und gewannen den Grand Prix in Aachen. Dann letztes Jahr das bisherige Highlight: Doppel-Bronze bei den Weltmeisterschaften in Herning 2022.

Auch die Hallensaison hatte sich gut angelassen: Siege beim CDI Leeuwarden sowie den Weltcup-Etappen von Mechelen und Amsterdam, Rang zwei in ’s-Hertogenbosch.

Sophie Bolze