München: Werth Spitze, Nürnberger Burg-Pokal, Großer Preis

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Isabell Werth und Don Johnson, München Pferd International 2017 (© Maximilian Schreiner)

Der letzte Turniertag in München hatte es in sich. Isabell Werth entschied die Kür für sich, Aikje Fehl löst Burg-Pokal Ticket, Sieg im Großen Preis von Bayern in die Schweiz

Erst Werth dann Schneider

Wie auch den Grand Prix entschied Isabell Werth die CDI5* Kür für sich und ihren 15-jährigen Hannoveraner Don Johnson. 84,200 Prozent standen am Ende zu Buche. Die Einzige, die etwas dagegen gehabt haben könnte, wäre Isobel Wessels, Richterin bei M. Sie sah die zweitplatzierte Dorothee Schneider auf Sammy Davis jr. mit 89 Prozent vor Werth. Im Mittel kam Schneider auf 81,525 Prozentpunkte. Platz drei ging an Reitmeister Hubertus Schmidt auf Imperio. Mit 79,325 Prozentpunkten schrammten sie knapp an der magischen 80-Prozent-Marke vorbei.

Hier finden Sie die vollständigen Ergebnisse.

 

Burg-Pokal Ticket vergeben

Maximilian Schreiner

Aikje Fehl und Chilly Jam v. Romanov, Sieger in der Münchener Qualifikation zum Nürnberger Burg Pokal Finale 2017 (© Maximilian Schreiner)

Aikje Fehl löste am Sonntagvormittag mit der siebenjährigen Romanov Blue Hors-Tochter das Ticket für das Nürnberger Burg-Pokal-Finale im Dezember. Sie gewann die fünfte von insgesamt zwölf Stationen. Bereits in der Einlaufprüfung legten die beiden gut vor mit 72,439 Prozent. Heute legte das Paar noch eine Schippe drauf und ritt zu 75,610 Prozent. Alle fünf Richter sahen die beiden an erster Stelle. Mit fast zwei Prozentpunkten Abstand, sicherte sich Reitmeister Hubertus Schmidt den zweiten Platz mit dem siebenjährigen Westfalen-Hengst v. Estobar Escorial. Für ihre Leistung gab es 73,634 Prozent. Anabel Balkenhol, die gestern bereits den Grand Prix Special gewann, setzte sich mit Crystal Friendship hinter Hubertus Schmidt mit 72,049 Prozent.

Hier finden Sie die vollständigen Ergebnisse.

Reiterkreuz in Silber für Richterin Wüst

Neben den zahlreichen Siegen und Platzierungen von Reiter und Pferd wurde Richterin Katrina Wüst mit dem Deutschen Reiterkreuz in Silber ausgezeichnet. Wüst ritt jahrelang selber erfolgreich im Dressursattel, ehe sie die Seiten wechselte. Seit 2006 zählt sie zum erlesenen Kreis jener Richter, die auf Fünfsterne-Niveau richten dürfen. Darüber hinaus engagiert sie sich im FN Arbeitskreis Aufgabenheft, der FEI Dressage Task Force, der FEI Working Group Aufgaben und der FEI Working Group Education of Judges. So viel Einsatz für den Dressursport hat es verdient belohnt zu werden. Wir gratulieren Katrina Wüst.

 

  1. Pilot

    Ja, es gibt sie leider immer noch – zusammengezogene Dressurpferde, die mit der Nase hinter der Senkrechten und festem Rücken hektisch durch die Prüfung strampeln. Oben drauf ein Reiter mit ebenso angespanntem und verkniffenem Gesicht – wie war das …. “ Reite zu Deiner Freude…….“ Kein Wunder, dass selbst im Viereck irgendwann gar nichts mehr geht und der ambitionierte Sportpartner seinen letzten Ausweg in totaler Arbeitsverweigerung und Steigen sieht – “ ich kann nicht mehr , ich will nicht mehr…. “ Der Reiter hingegen beendet voller Ehrgeiz die Prüfung und besitzt nicht einmal die innere Größe, auf eine Bewertung durch die Richter zu verzichten. Wie oft haben wir Alle solche Szenen gesehen, verurteilt und gehofft, dass sie irgendwann von der Bildfläche des Pferdesports verschwinden.
    Und nein – es handelt sich bei dem beschriebenen Szenario um keinen Vertreter aus der Gruppe der reiterlich ewig gestrigen, sondern um einen jungen bayerischen Nachwuchs – Dressurreiter.
    Einerseits ist es tröstlich zu sehen, dass Talent und Erfolg doch nicht käuflich sind, nicht mit den besten Trainern , nicht mit hervorragend ausgebildeten und ehemals hocherfolgreichen Pferden, die bedenkenlos abgelegt und ausgetauscht werden, wenn sie die Erwartungen nicht erfüllen. Was bleibt auf der Strecke ? – In aller erster Linie die Pferde, danach das Ansehen des Sports, was immer mehr Pferdesportler dazu führt, dem Turniergeschehen den Rücken zu kehren.
    Eine Lösung ist leider nicht in Sicht , da zu viele Trainer, Pferdevermittler etc. an gut betuchten Turnierteilnehmern verdienen. Mehr als auf die Fähigkeit zur Selbstkritik und Einsicht der betroffenen Reiter zu hoffen, wird nicht übrig bleiben…….


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