Premiere in Aachen: Deutsche Bank Reitsport-Akademistin Anna Abbelen im ganz großen Viereck

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Abbelen-Henny-Hennessy

Anna Abbelen und Henny Hennessy. (© Schreiner)

Einmal in Aachen starten – diesem Traum haben wohl fast alle deutschen Nachwuchstalente im Reitsport. Für Dressurreiterin Anna Abbelen ist er letzte Woche zur Realität geworden. Und als wäre das nicht schon aufregend genug, bestritt sie in Aachen auch noch den ersten Grand Prix Special ihres Lebens.

Ungefähr zwei Wochen vor dem CHIO Aachen klingelte bei Anna Abbelen das Telefon. Dressur-Bundestrainerin Monica Theodorescu war dran: „Mensch Anna, hast Du nicht Lust in Aachen zu reiten?“ Anna dachte zunächst, es ginge um ein Schaubild im Rahmenprogramm. Dass Sie tatsächlich in der CDI4*-Tour antreten dürfe, damit hatte sie im Leben nicht gerechnet. Umso größer die Freude – und die Aufregung!

Möglich war dieser Start durch ein Förderprogramm, dem die 22-Jährige seit Dezember letzten Jahres angehört: Die Deutsche Bank Reitsport-Akademie. Seit 2016 unterstützt die Deutsche Bank jedes Jahr bis zu zehn Nachwuchstalente aus dem Dressursport. Die Stipendiaten werden von der Bundestrainerin ernannt und erhalten neben individuellen Trainingseinheiten und der Beratung durch Mentoren auch Wildcards für besondere Turniere. Und weil Anna in den letzten Monaten durch konstant gute Leistungen aufgefallen ist, war sie die Auserwählte für die Wildcard in Aachen.

Darüber hinaus ist Anna aber auch keine ganz Unbekannte im deutschen Dressursport: Nicht weniger als 13 Europameisterschaftsmedaillen, davon acht Goldene, hat sie bereits im Nachwuchsbereich gewonnen. Hinzu kommen vordere Platzierungen auf Grand Prix Niveau. Ihr Bachelorstudium hat Anna bereits abgeschlossen und widmet sich nun ihrem Master in Internationalem Marketing und Medienmanagement. Nebenbei ist sie erfolgreiche Trainerin und besucht die Schauspielschule.

Auch der Unterricht mit ihrem Mini Mentee Leonie Hamm hat sich bereits ausgezahlt: Das gemeinsam gesetzte Saisonziel, die Qualifikation für das Bundeschampionat der Dressurponys, ist schon erreicht. Und selbstverständlich wird Anna dann in Warendorf dabei sein, um Leonie zu unterstützen.

Maximal aufgeregt

Am Mittwoch stand zunächst der Grand Prix für Anna und ihren 16-jährigen Hannoveraner Henny Hennessy an. Gleich als erstes Paar mussten die beiden in das Viereck im beeindruckenden Dressurstadion von Aachen – ein mehr als emotionaler Moment. „Das war heute reiterlich für mich das Allergrößte, das schönste und beste Gefühl“, schrieb sie im Anschluss auf Instagram. Ein kleiner Wackler in der Zick-Zack-Traversale, dafür sehr gelungene Wechsel-Touren. 67,217 Prozent waren das Ergebnis.

Am Freitag stand dann die zweite Premiere an: Der erste Grand Prix Special, zumindest für Anna. Henny, der in den letzten Jahren parallel von Annas Trainer Heiner Schiergen mitgeritten wurde, war unter diesem bereits im Grand Prix Special platziert – wenn auch nicht vor so einer Kulisse wie in Aachen. Direkt nach Reitmeister Hubertus Schmidt ging es für Anna und Henny ins Viereck. „Bleib ganz bei deinem Pferd, behalte den Fokus und schau Dir die Leute erst nach dem letzten Grüßen an“, gab Schiergen seiner Schülerin mit auf den Weg. „Beim Einreiten habe ich dann nur gedacht: Henny, Henny, Henny …“, erzählt Anna. Und erneut brauchten sich die beiden nicht zu verstecken, kamen auf 66,787 Prozent. Einstieg geglückt!

Ein durch und durch lehrreicher Tag

Unterstützung hatte Anna in Aachen nicht nur von ihrer Familie und ihrem Trainer, sondern auch von den anderen Stipendatinnen aus dem aktuellen Jahrgang der Deutsche Bank Reitsport-Akademie und einigen Alumni, wie Annabel Frenzen, Svenja Peper und Florine Kienbaum. Denn am Freitag hatte die Deutsche Bank ihre Schützlinge zu einem Seminar-Tag nach Aachen eingeladen.

Dort referierte zunächst Dr. Henrike Lagershausen, Leiterin der FN-Abteilung Veterinärmedizin über die Hygiene im Pferdesport und besprach auch das Thema Dopingprävention mit den Akademistinnen. „Besonders so große Turnier wie Aachen, sind für das Immunsystem der Pferde eine echte Herausforderung“, so die Tierärztin. Neben vielen interessanten Anregungen für den Alltag im Stall und die Fahrt zu großen Turnieren, nahm sie sich auch Zeit um die Fragen der Reiterinnen zu beantworten.

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Florine Kienbaum (li.) und Svenja Peper (mi.) drückten in Aachen die Daumen für Anna Abbelen. (© www.st-georg.de)

Auch Tierarzt Dr. Sebastian Bartke sorgte mit seinem Vortrag zum Thema „Sportpferdemanagement – Prophylaxe und Trainingsgestaltung“ für einige Aha-Momente. Beim gemeinsamen Lunch tauschten sich die Stipendiatinnen und Alumni über das eben Gelernte aus. Der Nachmittag begann mit einem Kurzreferat über alternative Einstreu aus Kokos, bevor dann Grand Prix-Richterin Nicole Nockemann darüber sprach, was die Richter wirklich auf dem Turnier sehen wollen. Anschließend ging es für alle in das Deutsche Bank Dressurstadion, um Anna und Henny die Daumen im Grand Prix Special zu drücken. Es hat geholfen!

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