’s-Hertogenbosch: Dinja van Liere hat einen neuen internationalen Grand Prix-Sieger

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Pferdesport Dressur

Dinja van Liere am Rande des CHIO Aachen (© toffi-images.de)

Auch in den Niederlanden wird dieses Wochenende Grand Prix geritten. In ’s-Hertogenbosch geht es sowohl um Weltcuppunkte als auch um CDI3*-Platzierungen. Den Weltcup-Grand Prix sicherte sich Isabell Werth. Die CDI3*-Tour gab den niederländischen Dressurfans wieder Anlass zur Hoffnung.

Ob wir den WM-Dritten Hermès jemals wieder im Viereck sehen, steht in den Sternen. Aber Dinja van Liere hat nun ein neues Grand Prix-Pferd. Heute in ’s-Hertogenbosch stellte sie erstmals den neunjährigen Rheinländer Vita di Lusso v. Vitalis-Weltano in einem internationalen Grand Prix vor und siegte.

Vita di Lusso ist ein schlichter Brauner, elastisch im Trab, geregelt im Galopp aber knapp im Schritt. Im starken Schritt fußt er kaum einen Hufbreit über die Abdrücke der Vorderhufe, Vor- wie Übertritt sind begrenzt. Dafür zeigte er sich in den schwunghaften Grundgangarten bereits sehr ausbalanciert und in weiten Teilen Lektionssicher. Highlights der Prüfung waren zum Beispiel die fließenden und weit kreuzenden Traversalen, das Halten und Rückwärtsrichten sowie die erste Galopppirouette. Übergänge zwischen Piaffe und Passage fallen dem Wallach leicht. In den Passagen selbst wünschte man sich ein noch besser herangeschlossenes und tragendes Hinterbein. Beide Piaffen gelangen schon recht gut am Platz, diagonal im Takt, gesetzt und mit Fleiß. Allerdings federte der Wallach hinten nicht ausschließlich vom Boden ab wie gewünscht, sondern zog die Hinterbeine zum Teil einfach hoch.

Alles in allem gaben die Richter dem Paar 73,58z Prozent. Bis auf Ulrike Nivelle bei M, die zum Beispiel für den starken Schritt nur eine 5 gab, hatten alle Richter die beiden an der Spitze des Feldes.

Ulrike Nivelle hatte das schlussendlich zweitplatzierte Paar knapp vorn, Charlotte Fry (GBR) und Nespresso, die insgesamt auf 70,870 Prozent kamen. Dritte wurden Isabell Werth und Superb, die nach einem aufwändigen Ritt mit Schwachpunkten 69,826 Prozent erhielt. Besser lief es für Werth gestern Abend mit Quantaz im Grand Prix für die Weltcup-Kür.

Werth vor Fry und Scholtens

Den Grand Prix für die Weltcup-Kür gestern Abend sicherten sich Isabell Werth und Quantaz mit 75,782 Prozent. Es wären wohl über 76 Prozent geworden, hätte das Paar nicht Fehler in den Wechseltouren gehabt. Zweite wurden trotz der bekannten Probleme Charlotte Fry (GBR) und Everdale mit 74,152 Prozent, wobei vier Richter die beiden auf Rang zwei hatten und einer sie auf Rang fünf. Das war der Schwede Lars Andersson bei B, der ihnen 71,130 Prozent gegeben hatte, womit sie Fünfte geworden wären. Andersson hatte allerdings auch nicht Isabell Werth an der Spitze, sondern das Paar, das schließlich auf Rang drei landete, die Sieger von Neumünster, Emmelie Scholtens (NED) und Indian Rock. Sie kamen insgesamt auf 73,625 Prozent.

Alle Ergebnisse aus ’s-Hertogenbosch finden Sie hier.

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.