Bordeaux: Deutscher Sieg im Weltcup-Warm Up dank Daniel Deußer

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Daniel Deußer gewann mit Bingo Ste Hermelle das Freitagshauptspringen in Bordeaux 2023. (© Artiste Associé - PSV Photo Vidéos)

Mit einer sensationellen Runde, bei der wirklich alles stimmte, gewann Daniel Deusser beim Weltcupturnier in Bordeaux eine von zwei Einlaufprüfungen für das Weltcupspringen am Samstagabend.

Schon als vierter von 38 Reitern in dem 1,50 Meter-Springen an der Reihe, legte er auf dem zwölfjährigen Fuchshengst Bingo Ste Hermelle die Latte für die folgende Konkurrenz sehr hoch. Am Ende war er mit 58,96 Sekunden fast drei Sekunden schneller als der Zweite, der Niederländer Jur Vrieling auf dem Plot Blue-Sohn Flumicino van de Kalevallei (61,56).

„Mein Pferd ist von Natur aus sehr schnell“, sagte Deußer nach seinem Ritt, „und ich habe eine wirklich gute Runde erwischt.“ Er nutzte jede Abkürzung perfekt, dabei immer im Fluss, ohne Ecken und Kanten. Im Versuch, es ihm nachzutun, scheiterten viele. Christian Ahlmann wäre es womöglich gelungen, Deußer den Sieg noch zu entreißen, aber eine allzu knapp genommene Kurve vor dem vorletzten Sprung wurde ihm zum Verhängnis. Sein 16-jähriger Schimmelhengst Caribis Z v. Caritano konnte beim besten Willen nicht mehr abspringen. Die Volte kostete vier Punkte und etliche Sekunden, aber Ahlmann nahm das Malheur auf seine Kappe und war trotzdem mehr als zufrieden mit dem patenten Kämpfer, der sich nach dreijähriger Auszeit frisch und munter zeigte. Auf das Alter seines Pferdes angesprochen, sagte Ahlmann: „16 Jahre – bei John Whitaker wäre das einer für die Youngster Tour.“

Michael Jung platziert

Auch die anderen Deutschen gaben ein gutes Bild ab. Michael Jung auf Chelsea blieb ebenfalls fehlerfrei, benötigte 65,93 Sekunden, Platz neun. Gerrit Nieberg auf Blues d’Aveline kassierte einen Abwurf, wie auch Marcus Ehning auf Flower Girl.

Die Einlaufprüfung am Nachmittag über 1,40 Meter-Hindernisse gewann der Ire Richard Howley auf Mansini (0/61,62), die Deutschen ließen es im Hinblick auf größere Aufgaben ruhig angehen. Daniel Deußer auf Tobago Z blieb fehlerfrei mit zwei Zeitfehlern, Hans-Dieter Dreher auf Cous Cous, ebenfalls Null, bekam sogar drei Strafsekunden angerechnet.

Schon Freitagmittag war die Halle des Jumping Bordeaux rappelvoll, Menschenmassen wälzten sich durch die riesige Ausstellung, auf den Tribünen kein Plätzchen mehr frei. Die Reiter sonnten sich in der enthusiastischen Stimmung. „Ein richtig richtig, schönes Turnier“, sagt Daniel Deußer.

20-jähriger Angloaraber gewinnt Indoor Derby

Der Älteste hat es allen nochmal gezeigt. Beim Indoor Derby in Bordeaux deklassierte der 20-jährige Punch de L‘Esque unter dem Mannschaftsolympiasieger von 2016 und Teambronzereiter von 2021, Karim Florent Laghoug mit einer makellosen und zugleich der schnellsten Runde in 110,34 Sekunden seine 17 Konkurrenten. Der Fuchs ist ein Sohn des Schimmels Hermes d’Authieux, der auch lange in Deutschland, vor allem in Holstein, gedeckt hat. Für den Reiter gab es die Siegprämie von 4000 Euro, für sein Pferd den sofortigen Ruhestand. 

Es war der letzte Auftritt von Punch, der hier bereits in den letzten drei Jahren gewonnen und sich zu einem regelrechten Indoor-Spezialisten entwickelt hat. Ihm zu Ehren war auf einem Sprung sogar sein Konterfei zu sehen. Karim Florent Laghouag konnte sein Pferd nicht genug loben: „Ich reite ihn jeden Tag, er ist so frisch und errät geradezu meine Gedanken. Wenn ich nach links gucke, geht er nach links. Wenn ich die Pobacken vor einem schwierigen Sprung zusammenkneife, springt er einen Meter höher.“

Michael Jung auf dem zehnjährigen Iren Kilkandra Ocean Power, einer von fünf eingeladenen nicht-französischen Reitern, wurde mit 113,92 Sekunden Vierter, ebenfalls ohne Hindernisfehler. Rodolphe Scherrer, der Geländetrainer der deutschen Buschreiter, wurde auf dem 16-jährigen Todd de Suzan mit 119,13 Sekunden Siebter.

Die rund 1000 Meter langer Geländestrecke führte durch beide Hallen, Hauptarena und ‚Abreitehalle und war aufwendig auf Drei-Sterne-Niveau gestaltet. Sie enthielt alles, was ein interessantes Gelände ausmacht: Wassergraben,  Eulenloch, Wallaufsprung und -absprung, Ecken, Buschhecken, einen extrem schmalen Sprung und zwei abwerfbare Sprünge. 

Alle Ergebnisse aus Bordeaux finden Sie hier.air jordan 1 factory outlet | WpadcShops – Common Projects Summer Edition low-top sneakers Grigio – Sneaker scarpe & Release Dates

Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.