Riesenbeck: Deutscher Meister-Titel und Fahr-Derby für Georg von Stein

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Die Vierspännerfahrer mit Großpferden fuhren vom 31. Juli bis 3. August in Riesenbeck ihre Deutsche Meisterschaft aus, und dieses Wochenende wird Georg von Stein so schnell nicht vergessen: Titelgewinn, Sieg im Fahr-Derby und Zweiter in der Kombinierten Wertung.

Das konnte sonst keiner, und so heißt der neue Deutsche Meister 2014 Georg von Stein, ist 41 Jahre alt und betreibt in Moldautal im Odenwald einen Pferdebetrieb. Zweiter wurde Titelverteidiger Christoph Sandmann, Dritter der Sportsoldat Michael Brauchle (Lauchheim). Diese drei Fahrer wurden nominiert für die Weltreiterspiele vom 4. bis 7. September in der Normandie. Ludwig Weinmar (Fischbachau) als Viertplatzierter und Mareike Harm als Fünfte der DM sind in dieser Reihenfolge die Reservisten.

In Riesenbeck wird traditionell auch das Deutsche Fahrderby ausgetragen, in dem zu den klassischen Disziplinen Dressur, Marathon und Hindernisfahren der kombinierten Prüfung auch die Jagd um Punkte zählt. Wieder stand Georg von Stein an erster Stelle, Zweiter wurde der Niederländer Koos de Ronde, Dritter Christoph Sandmann.

43 Vierspänner aus neun Nationen gingen an den Start, von den Titelanwärtern in Frankreich fehlte nur der amtierende Weltmeister Boyd Exell. Dort werden um die 50 Gespanne erwartet, vor allem die Franzosen haben mächtig aufgerüstet. Neben den Gastgebern stellen ohne Frage die Niederländer ein starkes Team, Großbritannien, Ungarn, Schweden und Belgien haben ebenso Medaillenchancen wie natürlich auch das deutsche Team. Wir brauchen starke Marathonfahrer in Caen, sagt Equipechef Fritz Otto-Erley. Brauchle, Sandmann und von Stein können Marathon, das haben sie nicht nur in Riesenbeck bewiesen.

Hier wie da machen ihnen die Niederländer das Siegen schwer, so gewann denn auch ein Niederländer die kombinierte Prüfung im letzten Test vor der WM im September. Theo Timmermann holte sich den Gesamtsieg vor Georg von Stein und seinem Landsmann Koos de Ronde. An vierter Stelle Christoph Sandmann, Fünfter mit Ijsbrand Chardon wieder ein Niederländer, Sechster der US-Amerikaner Chester Weber. Bester Marathonfahrer war Christoph Sandmann, in der Dressur war Theo Timmermann nicht zu schlagen.
2013 siegte die deutsche Equipe überlegen im Nationenpreis der Zweispännerfahrer, 2014 reichte es nur für den zweiten Platz. Dabei hatte es nach Dressur und Marathon noch sehr gut ausgesehen, mit mehr als fünf Punkten führte das deutsche Team mit Arndt Lörcher (Wolfenbüttel), Stefan Schottmüller (Kraichtal) und Anna Sandmann (Lähden) vor den Niederländern. Harrie Verstappen, Gerard Leijten und Antonie ter Harmsel blieben jedoch ohne Strafpunkte im Kegelparcours, während es für die deutschen Fahrer zu keiner strafpunktfreien Runde reichte. An dritter Stelle der Nationenwertung folgten die Ungarn, die nur mit zwei Fahrern angetreten waren.

Noch enttäuschender verlief das Kegelfahren für den Führenden der Einzelwertung, Sebastian Warneck (Nunsdorf). Vier Abwürfe plus Zeitstrafpunkte warfen den Vize-Weltmeister von 2013 vom ersten auf den zehnten Rang zurück. Siegerin der kombinierten Prüfung wurde Carola Slater-Diener, sie profitierte von den Fehlern ihrer Konkurrenten. An zweiter Stelle stand Anna Sandmann, Frauenpower also bei den Zweispännern. Sie nutzte ihre Chance, sich für weitere Einsätze zu empfehlen ebenso wie Marco Freund (Dreieich), an dritter Stelle platziert unter den 30 Teilnehmern. Auffallend und erfreulich dass damit drei ganz junge Leute vorn standen.

Frauenpower auch bei den Vierspännern, nicht nur die schon etablierte Mareike Harm als einzige Fahrerin in der Männerriege. Außer ihr gingen dort auch zwei Amerikanerinnen an den Start. Allison Stroud, die das Gespann von Daniel Schneiders gekauft hat, und Misdee Miller, bis Dezember letzten Jahres noch mit dem Zweispänner unterwegs, zeigten sich den Anforderungen durchaus gewachsen. Die drei Damen erfreuen darüber hinaus das Publikum mit hervorragend herausgebrachten Gespannen und einem eleganten Outfit.

Steffen Brauchle aus Lauchheim ist Seriensieger bei den Deutschen Meisterschaften der Pony-Vierspänner. Zum fünften Mal in Folge stand er als Sieger auf dem Treppchen, deutlich sein Abstand (17 Punkte) zum Silbermedaillengewinner Dieter Höfs (Weil der Stadt). Bronze ging an den Emsdettener Michael Büngener, der das Hindernisfahren für sich entscheiden konnte. Souveräner Sieger im Marathon war der alte und neue Deutsche Meister Steffen Brauchle, die Dressur gewann die Belgierin Tinne Bax. Sie legte damit den Grundstein für ihren zweiten Platz in der kombinierten Prüfung. Auch, oder gerade bei den Ponys, tauchen mehr und mehr Frauen in den Siegerlisten auf.

Christine Meyer zu Hartummens jordan shoes release dates | nike outlet quarry