CSI5* Wellington: Diverse Schleifen für Deutschlands Springreiter

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Conor Swail und der "phänomenale" Casturano auf dem Weg zum Sieg in Wellington. (© Sportfot)

Ostereier muss man suchen, Osterschleifen kann man sich verdienen. Das tun die deutschen Springreiter beim CSI5* in Wellington bislang sehr erfolgreich.

Bereits gestern hatte sich Christian Kukuk auf Mumbai einen zweiten Platz zum Auftakt des Fünf-Sterne-Osterwochenendes in Wellington gesichert. Und das gegen starke Konkurrenz. Eine Woche nach der League of Nations-Etappe in Ocala waren diverse Spitzenreiter gleich in Florida geblieben. So gingen allein im gestrigen Challenge Cup 17 Springreiter aus den Top 30 der Weltrangliste an den Start. Es ging um 117.000 Dollar. Den Löwenanteil davon sicherte sich ein holsteinisch berittener Ire, Conor Swail auf dem elfjährigen Castelan-Sohn Casturano.

15 der 57 Pferde der Prüfung kamen fehlerfrei durch den ersten Umlauf und ins Stechen. Swail und Casturano waren eines der ersten Paare, hängten mit 36,25 Sekunden die Latte für die Konkurrenz aber so hoch, dass keiner mehr an ihnen vorbeiziehen sollte. Swail: „Das Pferd ist phänomenal. Er braucht nur noch ein paar mehr größere Prüfungen, vielleicht noch sechs oder sieben Fünf-Sterne-Springen, dann werde ich viel Spaß mit ihm haben.“ Am Anfang sei er sogar zu hoch gesprungen. Doch in der letzten Saison sei er gereift.

Swail war einer von drei Iren unter den Top vier des Springens. Zwischen sie konnte sich nur ein Paar drängen, eines, das in Deutschland gut bekannt ist: Christian Kukuk mit Mumbai. Die beiden mussten sich um gerade mal 0,1 Sekunden geschlagen geben. Dahinter reihten sich Andrew Bourns auf Sea Topblue (36,56) und Daniel Coyle mit Incredible (37,08) ein.

Hinter Petronella Andersson mit Odina van Klapscheut und Peder Fredricson auf Alcapone des Carmille für Schweden sowie dem Briten Harry Charles im Sattel von Casquo Blue konnte sich René Dittmer über Platz acht freuen. Er ritt Burlington Riverland und kam ebenfalls zweimal null ins Ziel.

Am Freitag Platz vier für Vogel

Richard Vogel, der ja fast den ganzen Winter in Florida verbracht hat, war im heutigen Highlight der beste Deutsche. In dem 1,50 Springen mit Weltranglisten-Relevanz ging es gegen die Uhr. Unschlagbar waren dabei Karl Cook und Caracole de la Roque. Die Stute, die ja schon mit ihrem Ausbilder Julien Epaillard (FRA) beinahe immer die Schnellste war, tut auch für ihren neuen Reiter, was sie kann. In 61,5 Sekunden ohne Abwurf ließen sie der Konkurrenz keine Chance.

Zweiter wurde mit Jimmy Torano auf Kochio Z ein weiterer US-Reiter (0/62,74). Knapp geschlagen geben mussten sich Ben Maher (GBR) und Ginger-Blue.

Richard Vogel wurde Vierter. Er saß im Sattel eines Pferdes, das er erst seit kurzem unter dem Sattel hat: dem zwölfjährigen KWPN-Wallach Hollywood V v. Mylord Carthago. Der Wallach war von Karl Schneider und Henrik von Eckermann in den Sport gebracht worden. Er gehörte der Familie Tovek und Tochter Evelina stellte Fuchs zwischendurch auch selbst vor. Im Mai letzten Jahres wechselte er dann zu der jungen US-Reiterin Caroline Mawhinney, die ihn auch selbst vorstellte. Noch im Januar waren sie in Wellington im Einsatz, mit Vogel geht Hollywood nun sein drittes Turnierwochenende. Die heutige Platzierung ist ihre vierte unter den Top fünf bei sechs Prüfungen.

Ebenfalls unter den Platzierten: Kendra Claricia Brinkop und Do it Easy auf Rang acht.

Morgen geht es unter Flutlicht um den mit einer halben Million Dollar dotierten Rolex Grand Prix von Wellington.

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.