Frankreich benennt Olympiamannschaften für Dressur, Springen und Vielseitigkeit

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Sunshine Tour 2020

Penelope Leprevost und Vancouver de Lanlore bei der Sunshine Tour 2020. (© Manuel Queimadelos/Oxer Sport)

Frankreich stellt in allen drei olympischen Reitsportdisziplinen eine Mannschaft bei den Olympischen Spielen. Spring- und Vielseitigkeitsreiter gehen als Titelverteidiger an den Start. Wer in Tokio an den Start gehen wird, hat der französische Verband nun festgelegt.

Aus der Gold-Mannschaft der Springreiter ist nur noch Pénélope Leprevost ein zweites Mal dabei. Wobei Simon Delestre 2016 auch nominiert gewesen war, sein Toppferd Ryan sich vorher aber verletzt hatte. Diese beiden sollen nun nach Tokio reisen, Leprevost mit Vancouver de Lanlore und Simon Delestre mit Berlux Z. Mit ihnen reisen Mathieu Billot und Quel Filou sowie Nicolas Delmotte auf Urvoso du Roche.

Pénélope Leprevost und der zwölfjährige Toulon-Sohn Vancouver de Lanlore gehörten 2019 auch zur EM Mannschaft in Rotterdam (Team: Platz vier, Einzel: Platz 15). Dieses Jahr waren sie unter anderem Dritte in einem der Fünf-Sterne-Grand Prix von St. Tropez.

Der Berlin-Sohn Berlux Z ist erst zehnjährig und geht seit Ende 2019 unter Simon Delestre. Zuvor war er Juniorenpferd. Mit Jennifer Hochstadter war er bei der U18-EM 2019 für Liechtenstein am Start.

Mathieu Billot hat sein Championatsdebüt für Frankreich bei der EM 2017 gegeben. Sein Quel Filou ist ein 15-jähriger Quidam’s Rubin-Sohn aus bayerischer Zucht von Siegfried Mitzel. Er ging lange unter dem Dänen Lars Bak Andersen, ehe er 2018 zu Billot wechselte, mit dem er 2018 und 2019 für Frankreich beim FEI Nationenpreis-Finale an den Start gegangen ist. Seit Anfang 2021 war er in fast jedem Großen Preis, bei dem er am Start war, platziert.

Nicolas Delmotte gehörte 2018 zum EM-Team in Tryon, das allerdings nicht mit Urvoso du Roch. Mit dem 13-jährigen Nervoso-Sohn hatte er aber 2019 bereits geholfen, Frankreich für Olympia zu qualifizieren. Dem Paar werden auch in der Einzelwertung Chancen eingeräumt. Kein Wunder, in La Baule gewannen sie den Großen Preis des Nationenpreis-Turniers.

Welche drei Paare in Tokio im Team reiten und wer Ersatzpaar sein wird, wurde noch nicht bekannt gegeben.

Vielseitigkeit

Auch die französischen Vielseitigkeitsreiter hatten 2016 Gold in Rio gewonnen. Eines der Paare, die damals mit dabei waren, wird auch in Tokio mit von der Partie sein (wenngleich auch hier nicht klar ist, wer startet und wer Ersatz ist): Thibaut Vallette und Qing du Briot. Darüber hinaus wurden Thomas Carlile auf Birmane, Christopher Six mit Totem de Brecey und Nicolas Touzaint mit Absolut Gold nominiert.

Für Touzaint und den nun 17-jährigen Qing du Briot v. Eolien II ist es nun das sechste Championat in Folge, wobei sie neben Teamgold in Rio zwei Bronzemedaillen bei den Europameisterschaften 2015 gewannen.

Thomas Carliles zehnjährige Selle Francais-Stute Birmane v. Vargas de Ste Hermelle war 2017 Dritte bei den Weltmeisterschaften der jungen Vielseitigkeitspferde und sieht nun ihrem ersten Championatseinsatz entgegen. Sie hatte in ihrem ganzen Leben noch keinen einzigen Hindernisfehler im Gelände – zumindest auf internationaler Ebene. Lediglich bei der WM der jungen Vielseitigkeitspferde 2018 hatte es einen Reitersturz gegeben.

Christopher Six und der 14-jährige Mylord Carthago-Sohn Totem de Brecey hatten sich unter anderem 2019 mit einem vierten Platz bei der EM in Luhmühlen für einen Start in Tokio empfohlen.

Für Nicolas Touzaint werden es seine fünften Olympischen Spiele. Mit dem elfjährigen Grafenstolz-Sohn Absolut Gold ist er 2019 seine achten Europameisterschaften geritten und hatte Platz zehn in der Einzelwertung belegt. Dieses Jahr waren die beiden allerdings noch gar nicht im Turniereinsatz.

Dressur

Die Dressurmannschaft wird trainiert von Jan Bemelmans, der zusammen mit Verband folgende Paare für den Start nominiert hat. Alexandre Ayache mit Zo What, Morgan Barbancon Mestre und Sir Donnerhall II, Maxime Collard und Cupido PB sowie Isabelle Pinto auf Hot Chocolat.

Alexandre Ayache war 2014 mit dem auch unter Bernadette Brune bekannten Lights of Londonderry bei den Weltreiterspielen in Caen am Start. Zo What ist ein 17-jähriger KWPN-Wallach v. Scandic, der mit Ayache allerdings erst seit 2018 im internationalen Sport geht und noch keine Championatserfahrung hat.

Morgan Barbancon war schon 2012 erstmals bei Olympischen Spielen am Start, damals allerdings für Spanien. Mit dem 15-jährigen Oldenburger Sir Donnerhall II war Barbancon bei den Europameisterschaften 2019 und bei zwei Weltcup-Finals am Start. Die beiden sind sichere 70 Prozent-plus-Kandidaten – Tendenz steigend, seitdem sie mit Dorothee Schneider trainineren.

Maxime Collard und der KWPN-Wallach Cupido PB, übrigens ein Sohn des Painted Black, mit dem Morgan Barbancon 2012 in London dabei gewesen war, sehen ihrem ersten Championat entgegen. Sie sind seit 2018 gemeinsam international im Einsatz und waren seit den vergangenen Wochen ebenfalls konstant im guten 70 Prozent-Bereich unterwegs.

Auch Isabelle Pinto war noch nie für Frankreich im Championatseinsatz. Hot Chocolate ist ein 14-jähriger belgischer Sir Donnerhall-Sohn, also gewissermaßen ein Neffe von Barbancons Sir Donnerhall II. Das Paar hat überhaupt noch wenig internationale Erfahrung.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.