Shanghai: Comeback für Ben Maher mit „neuem“ Pferd

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Ben Maher und Explosion W beim ersten Global Champions League-Springen in Shanghai für die "London Knights". (© GCL/Grasso)

In der letzten Zeit war es etwas ruhiger geworden um den Mannschaftsolympiasieger von 2012, Ben Maher. In Shanghai stellte er nun ein Pferd vor, das allem Anschein nach das Zeug für mehr hat.

Explosion W heißt der neunjährige KWPN-Wallach v. Chacco Blue-Baloubet du Rouet, der Maher zum Sieg im ersten GCL-Springen in Shanghai verholfen hat. Für das Pferd ist Shanghai das erste Fünf-Sterne-Turnier und dies war sein erster Parcours mit Hindernissen von bis zu 1,60 Meter Höhe. Dennoch nahm er der Konkurrenz fast zwei Sekunden ab.

Explosion W ist eigentlich kein wirklich „neues Pferd“ für Maher. Der Chacco Blue-Sohn gehört den Poden Farms, für die Maher reitet. Der Mannschaftsolympiasieger hatte 2016 die ersten beiden Jungpferdeprüfungen mit ihm bestritten. Danach saß eine Zeit lang die US-Amerikanerin Carly Anthony im Sattel, die mit Explosion mehrfach siegreich war in der Youngster Tour.

Nach einem kurzen Intermezzo mit wieder Maher und dem Schweden Daniel Zetterman hatte sich seit Sommer 2017 vor allen Dingen Emily Mason um den Wallach gekümmert. Mit Erfolg: Beim Nationenpreis im März in Wellington gehörten sie mit zwei Nullrunden zur siegenden Mannschaft. Mason ist wie Maher Stallreiterin der Poden Farms.

Nun reitet also der Olympiasieger selbst und gewann auf Anhieb das erste 1,60 Meter-Springen mit ihm.

Damit hat Maher zusammen mit Trainingskollegin Emily Moffit das Team „London Knights“ in der Global Champions League-Wertung in Führung gebracht. Moffit blieb mit Hilfiger van de Olmenhoeve ebenfalls fehlerfrei.

Die weiteren Platzierten

Ein weiterer Mannschaftsolympiasieger wurde Zweiter: Roger-Yves Bost (FRA) mit dem Selle Français-Hengst Sunshine du Phare. Der Sieger war nach 68,62 Sekunden ins Ziel gekommen. Bei Bosty und seinem zwölfjährigen Kannan-Sohn wurden es 70,52 Sekunden.

Dritter wurde Belgiens Jerome Guery im Sattel von Garfield de Tiji des Templiers. Die Zeitmessung für diesen belgischen Quasimodo Z-Sohn stoppte bei 70,88 Sekunden.

Drei Schleifen für Deutschland

Auch für die deutschen Starter war Runde eins der Global Champions League erfolgreich. Ludger Beerbaum, der in Shanghai sein erstes Fünf-Sterne-Turnier seit dem Unfall in Mechelen bestreitet, hatte für die wichtigste Prüfung des Tages die bewährte Chiara gesattelt. Die 15-jährige Holsteiner Contender-Tochter hat geliefert: Platz vier mit fehlerfreien 74,74 Sekunden.

Ebenfalls im Geld war Daniel Deußer mit dem elfjährigen Holsteiner Hengst Cassini Bay v. Cassini, den er erst seit kurzem unter dem Sattel hat: Platz neun (0/76,36).

Christian Kukuk und der westfälische Lord Caletto-Sohn Limonchello komplettierten das platzierte deutsche Trio als Elfte (0/78,85).

Gleich vier deutsche Paaren kassierten hingegen einen Abwurf: Philipp Weishaupt und Call me Eva, Philip Houston und Loewenherz, Christian Ahlmann auf Ailina sowie David Will mit Deluxe Ilton. Bei Maurice Tebbel und Chacco’s Son wurden es zwei Abwürfe.

Erster Sieger in Shanghai: Marlon Zanotelli

Marlon Modolo Zanotelli und der 14-jährige belgische Wallach Extra van Essene v. Diamant de Semilly waren mit 20,45 Sekunden die mit Abstand Schnellsten in Phase zwei des 1,50 Meter-Springens. Zanotelli reitet zwar für seine Heimat Brasilien, lebt aber mit seiner schwedischen Frau Angelica Augustsson und der zweijährigen Tochter in Belgien. Mit dem heutigen Sieg gab es 16.500 Euro für die Familienkasse.

Aus Belgien war auch der Zweitplatzierte nach Shanghai gereist. Der reitet allerdings auch für sein Heimatland: Constant van Paesschen auf dem Holsteiner Compadre van de Helle v. Casall. 21,22 Sekunden brauchten sie als es drauf ankam.

Dahinter folgten dicht hintereinander zwei Iren: Cameron Hanley im Sattel des Concorde-Sohnes Aiyetero und Shane Breen auf der ARS Vivendi-Tochter CSF Vendi Cruz. Hanleys 13-jähriger KPWN-Wallach schaffte den Kurs in 21,43 Sekunden. Bei Shane Breen und seiner irischen Stute wurden es 21,59 Sekunden.

Die Ergebnisse der Deutschen

Bester Deutscher war Christian Kukuk im Sattel des zehnjährigen Oldenburgers Lacasino v. Lordanos-Cassini. Mit fehlerfreien 22,25 Sekunden wurden die beiden Achte.

Lacasino wird noch nicht allzu lange vom Team Beerbaum geritten. Erst im Herbst vergangenen Jahres stellte Ludger Beerbaum ihn erstmals bei sich in Riesenbeck turniermäßig vor. Allerdings auch nur für ein Turnier. Danach übernahm Christian Kukuk die Zügel.

Der Wallach ging zuvor unter dem Saudi Kamal Bahamdan, der seit 2014 im Stall Beerbaum trainiert. Insofern musste Lacasino nicht umziehen, als schließlich Christian Kukuk die Zügel übernahm.

Das neue Paar platzierte sich im November 2017 beim CSI2* in Kronenberg (NED). Über den Winter hatte der Wallach Pause. In 2018 war er bislang in ’s-Hertogenbosch, Mexiko Stadt und Miami am Start gewesen. Bis dato allerdings ohne Platzierung.

Ebenfalls fehlerfrei, aber nicht mehr platziert war Daniel Deußer mit seiner ebenfalls zehnjährigen Zukunftshoffnung Tobago Z. Deußer hetzte den Tangelo van de Zuuthoeve-Sohn nicht und galoppierte nach 23,64 Sekunden ins Ziel.

Dieselbe Taktik wählte auch Christian Ahlmann mit dem neunjährigen Zangersheider Hengst Clintrexo Z v. Clintissimo Z-Rex Z. Auch hier blieben alle Stangen liegen, aber mit 26,48 Sekunden waren sie von einer Platzierung sechs Ränge entfernt.

Bei Philip Houston und dem Chacco-Blue Sohn Chaquilot fiel eine Stange in Phase zwei. Für Ludger Beerbaum wurden es zwei Abwürfe im Sattel des Oldenburgers Cool Down.

David Will und der zehnjährige westfälische Chacco Blue-Sohn Chillert Blue hatten bereits in Phase eins einen Springfehler.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.