St. Gallen: Harrie Smolders gewinnt Großen Preis, Stevens und Will platziert

Von
52949448857_452076d9ee_k

Harrie Smolders mit Uricas v. d. Kattevennen (© CSIO.CH / Katja Stuppia)

Harrie Smolders war einfach mal wieder dran! So oft war der überragend reitende Niederländer in letzter Zeit Zweiter oder Dritter platziert in großen Springen, aber nie stand er ganz vorn. Heute in St. Gallen war es so weit.

Die besten zwölf Paare aus dem ersten Umlauf qualifizierten sich für die zweite Runde im Großen Preis von St. Gallen. Genau die Hälfte ging mit weißer Weste in den entscheidenden Parcours, darunter Harrie Smolders auf dem elfjährigen Holsteiner Uricas v. d. Kattevennen. Der gekörte Uriko-Sohn aus der Zucht von Otto Boje Schoof, ein Vertreter des Holsteiner Stamms 1916 (Carassina, Chika’s Way) blieb nicht nur ein zweites Mal null, er war mit 41,43 Sekunden auch der schnellste von allen auf dem großen Rasenplatz von St. Gallen.

Für Harrie Smolders war dies heute der Lohn von vor allem Geduld, wie er dem niederländischen Pferdesportverband KNHS sagte. „Uricas ist heute extra gut gesprungen. Letzte Woche hat er in Rom sein Nationenpreisdebüt auf Fünf-Sterne-Niveau gegeben. Ich hatte schon bei den Niederländischen Meisterschaften das Gefühl, dass es immer besser wird mit ihm. Er hat in den letzten sechs Monaten viele Fortschritte gemacht. Letztes Jahr habe ich ihn viel mitgenommen, damit er Erfahrung sammelt. Ich musste nur geduldig und ruhig bleiben, bis er es von sich aus angeboten hat. Und das war heute.“ Also doppelt Grund zur Freude für den Niederländer.

Zweiter wurde Lokalmatador Martin Fuchs im Sattel seines zehnjährigen Hannoveraners Commissar Pezi v. Commissario mit fehlerfreien 42,40 Sekunden. Für Fuchs war es ein rundes Wochenende, nachdem er am Freitag mit der Schweizer Equipe auch schon den Nationenpreis verteidigt hatte.

Auf den dritten Platz sprangen Englands Nachwuchsstar Harry Charles und sein WM-Pferd, der 14-jährige Zangersheider Wallach Romeo v. Contact van de Heffinck (45,28).

Das vierte und letzte Paar, das ebenfalls zweimal null sprang startet zwar unter Schweizer Flagge, ist aber in den Niederlanden zuhause: Janika Spruger und die neunjährige BWP-Stute Orelie v. Emerald. Orelie ist wieder so ein Pferd, bei dem man sieht, welch gutes Händchen Henrik von Eckermanns Frau für die Ausbildung junger Pferde hat. Vor gut einem Jahr hatte sie die Stute von dem Belgier Nick Vrins übernommen. Dies heute war der erste Große Preis dieser Höhe und dieses Kalibers und auf Anhieb Rang vier.

Die beiden deutschen Teilnehmer im zweiten Umlauf waren Mario Stevens auf Starissa und David Will mit My Prins van Dorperheide. Beide hatten einen Abwurf in Runde eins, waren aber schnell genug für die Top zwölf.

Mario Stevens und sein Deutscher Meister beließen es bei der einen Stange heute. Dank der drittschnellsten Zeit landeten sie auf dem sechsten Platz hinter Jur Vrieling (NED) und Long John Silver, die aus dem ersten Umlauf lediglich einen Zeitfehler auf dem Konto hatten.

David Will und My Prins van Dorperheide kassierten auch im zweiten Umlauf einen Springfehler und wurden schlussendlich Elfte.

Bei Hans-Dieter Dreher wurden es acht Strafpunkte im ersten Umlauf, bei Marcel Marschall und Coolio zwölf. Pia Reich gab mit PB Chaconie auf.

Alle Ergebnisse vom Nationenpreisturnier in St. Gallen finden Sie hier.

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.