EM Strzegom: Der große Tag der Bettina Hoy mit Rekorddressur – mit großer BILDERGALERIE

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Keine Vielseitigkeitschampionate mehr – aber vielleicht Grand Prix? Bettina Hoy ist jedenfalls auch nach ihrem Rückzug aus dem Championatskader nicht ohne sportliche Ziele. (© Pauline von Hardenberg)

Besser hätte es kaum laufen können für die Deutschen am ersten Tag der EM der Vielseitigkeitsreiter in Strzegom. Nach Teil eins der Dressur liegen drei unserer Reiter unter den Top Ten. Den Vogel hat Bettina Hoy abgeschossen.

Besser hätte es am ersten Dressurtag der Vielseitigkeits-Europameisterschaft in Strzegom nicht laufen können: deutliche Führung durch Bettina Hoy und Seigneur Medicott mit 24,6 Minuspunkten, Platz drei für Julia Krajewski auf Samourai du Thot (36,30). Das bedeutet die deutliche Führung für die Reiter von Bundestrainer Hans Melzer mit 60,90 Punkten vor Frankreich (75,90) und Großbritannien (82,40).

Dressurkönigin Hoy

Man weiß, dass Bettina Hoy eine vorzügliche Dressur reiten kann, aber die heutige Glanzleistung übertraf alle Erwartungen. Der elfjährige Sir Medicott, ein westfälischer Halbblüter v. Seigneur D’Alleray xx, flog über das Viereck, ein Bild von Eleganz und Anmut. Alle Lektionen gelangen perfekt, zweimal gab es im Galopp und zweimal für Sitz und Einwirkung die Idealnote 10. „Micky – so der Stallname – hat sich perfekt auf mich konzentriert“, sagte Hoy. Während der ganzen Vorstellung lag ein breites Lächeln auf ihrem Gesicht. „Es war einfach eine Freude, dieses Pferd zu reiten“, strahlte die 54-Jährige. Bettina Hoy bedankte sich ausdrücklich bei ihrem Dressur-Coach Sebastian Heinze. Gleichzeitig ist sie als niederländische Nationaltrainerin für die beiden Oranje-Reiterinnen verantwortlich. Auf ihre Doppelrolle angesprochen, sagte sie: „Ich hatte immer schon Schüler mit bei großen Prüfungen, das ist nicht so neu. Außerdem machen es mir meine Teamkameraden leicht.“ 20 Jahre nach ihrem Europameisterschaftstitel in Burghley hat sie nun erneut die Chance, nach den Sternen zu greifen.

Das Ergebnis markierte zugleich einen persönlichen Rekord für das Paar. Mit einer 20er-Dressur hatten sie schon in Luhmühlen den Grundstein für den Deutschen Meister-Titel gelegt, allerdings waren es da noch ein paar Minuspünktchen mehr gewesen, 26,3 um genau zu sein.

Das „Springpony“ auf Rang drei

Auch Julia Krajewski auf Samourai du Thot, die Siegerin der Viersterne-Prüfung in Luhmühlen, schuf sich mit einer fehlerlosen harmonischen Vorstellung, die mit 36,2 Minuspunkten und Platz drei belohnt wurde, eine hervorragende Ausgangsbasis für den Cross. „Er hat alles gegeben, er ist ja kein Dressurpferd, sondern eher ein Springpony“, sagte sie nach ihrem Ritt. Es sei eine absolute Ehre im Team mit Michael Jung, Ingrid Klimke und Bettina Hoy zu reiten, die alle so viele Medaillen gewonnen hätten. „Es ist kein Druck, als erste Mannschaftsreiterin zu starten, weil man nicht besser sein muss als der Vorreiter“, sagte sie. „Man gibt sein Bestes und setzt die Marke.“

Tricolore auf Platz zwei

Zwischen die beiden Deutschen schob sich nur der mitfavorisierte Franzose Thomas Carlile auf dem neunjährigen Upsilon, Sohn des Holsteiners Canturo, und einer Angloaraber-Stute. Carlile, in Frankreich aufgewachsener Sohn britischer Eltern, erhielt für seine dynamische Vorstellung 34,4 Minuspunkte, deutlich von Hoy entfernt. Der  Schimmelhengst, der auch eine rege Nachfrage als Beschäler genießt und bereits 380 Nachkommen hat, bestach durch seinen Gelassenheit, seinen Schwung und seine Versammlungsbereitschaft. Er habe das Temperament eines viel älteren Pferdes, stellte Carlile fest.

Super Premiere für Sommer

Einzelreiterin Josefa Sommer auf Hamilton überzeugte bei ihrem Championatsdebüt mit einem sauberen Ritt (41,00), bei dem lediglich ein versprungener Wechsel zu Buche schlug. Sie liegt vorläufig auf Platz neun mit ihrem selbst gezogenen Heraldik xx-Sohn. „Ich reite ja noch nicht so lange auf Dreisterne-Niveau und habe deswegen noch nicht soviel Erfahrung mit den Wechseln, das ist unsere Schwachstelle, dafür müssen wir in der Trabtour etwas mehr punkten“, so das Fazit der 34-Jährigen.

Morgen geht die zweite Hälfte des Feldes an den Start, Ingrid Klimke auf Hale Bob reitet um 11.47 Uhr, Einzelreiter Kai Rüder auf Colani Sunreise um 14.14 Uhr und Titelverteidiger Michael Jung auf Rocana um 15.32 Uhr.

 

 

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Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.