Ehemaliger Prämienhengst Lord Europe gewinnt S-Dressur in Syke, Bundeschampionatsqualifikationen an Vitalos und Rheinglanz

Von
C90I4932

Leonie Richter ritt Vitalos 2022 zur Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde. (© Toffi)

Besser hätte der Tag in Syke für Helgstrand Dressage nicht laufen können. Drei Hengste, teils in züchterischem, teils in sportlichem Besitz des Pferdehändlers Andreas Helgstrand, gewannen jeweils ihre Prüfung für junge Dressurpferde.

Den Auftakt bei den Okeler Dressurtagen machten am Freitag die Sechsjährigen in einer Dressurpferdeprüfung der Klasse M. Leonie Richter ritt hier den Reitpferde-Bundeschampion von 2021 Vitalos überlegen zum Sieg mit der Wertnote 8,8 in seiner ersten Dressurpferde M. Der Vitalis-De Niro-Sohn gehört der Hengsthaltungsgemeinschaft Helgstrand/Schockemöhle und glänzte zuletzt bei der WM der jungen Dressurpferde 2022 in Ermelo (NED). Damals gewann Vitalos unter Leonie Richter Silber. Der Hengst aus der Zucht von Josef Bramlage glänzte vor allem mit seinem Galopp, für die Richter die 9,5 vergaben. Glatt „sehr gut“ bewerteten sie den Trab, mit 8,5 nur wenig schlechter wurden jeweils Schritt, Durchlässigkeit und Gesamteindruck von Vitalos bedacht.

Der zweite Platz der Prüfung ging an Frauenheld HK, dessen Suffix für Züchterin und Besitzerin Heike Kind steht. Ida Reich ritt den Feinrich-Sohn zu der Wertnote 8,3. Mit der Note 8,1 kam der drittplatzierte Hengst Rock Festival aus der Prüfung. Der Rock Festival-Sohn wurde von seiner Züchterin und Besitzerin Joline Durand vorgestellt.

Trakehner Siegerhengst Rheinglanz gewinnt Dressurpferde L

2018 waren sich Publikum und Körkommission bei der Trakehner Hengstkörung ziemlich einig: Der Helium-Sohn Rheinglanz musste Siegerhengst werden. Daraufhin erzielte er auch den Spitzenpreis bei der Auktion von 305.000 Euro. Als Besitzer Sport sind die Eheleute Julia und Volker Röwe bei der FN verzeichnet, Helgstrand hat sich die Zuchtrechte für den Hengst gesichert. Rheinglanz erblickte auf dem Gestüt Bönnighardt das Licht der Welt. In den Sport gebracht wurde der Dunkelbraune von Helgstrand-Bereiterin Eva Möller, unter der der Helium-Sohn 2021 Bronze beim Reitpferde-Bundeschampionat gewann. 2022 wurde der Hengst zweimal Zweiter in zwei Reitpferdeprüfungen.

Nun fünfjährig gab es bei seinem Start in die Saison die Wertnote 8,7 für Rheinglanz in der Dressurpferdeprüfung der Klasse L, erneut unter Eva Möller. Die Note setzte sich zusammen aus jeweils einer 9,0 für Schritt und Durchlässigkeit und dreimal der 8,5 für Trab, Galopp und Gesamteindruck. Damit konnte Rheinglanz die erste Abteilung der Prüfung für sich entscheiden.

Die zweite Abteilung sicherte sich die Hannoveraner Bon Coeur-Tochter Be my Love unter Schwedens Jessica Lynn Thomas. Be my Love wurde von Nadine Hauschild gezogen und steht im Besitz der Lövsta Stuteri AB. In Syke ging die Stute aus einer Floriscount-Mutter ihr drittes Turnier dieses Jahr und ihre zweite Dressurpferde L. Es reichte zum Sieg mit der Wertnote 8,6, die sich zusammensetzte aus der 9,0 für Trab und Durchlässigkeit, der 8,5 für Galopp und Gesamteindruck sowie einem glatten „gut“ für den Schritt.

Die zweiten Plätze gingen an Royal Black Diamond v. Rotspon unter Ellen Bruun (DEN) mit 8,5 und in der zweiten Abteilung an die Secret-Tochter Special Design mit Julia Bolte (8,4) sowie Titania K v. Top Gear mit Leonie Richter (8,4). Rang drei der ersten Abteilung ging an For Maine v. Feinrich mit David Taylor im Sattel und der Wertnote 8,3.

800.000 Euro-Hengst Lord Europe gewinnt S-Dressur-Premiere

Ein weiterer prominenter Hengst debütierte zum Abschluss des Freitages in Syke in einer S-Dressur für sieben- bis neunjährige Pferde. Lord Europe, ein Rheinländer Hengst v. Lord Leatherdale aus einer Boston-Mutter, war bei seiner Körung 2018 zweitteuerster Hengst in Verden. Für 800.000 Euro wechselte der Rappe aus der Zucht der Zuchtgemeinschaft Werner und Heike Pleines damals zur Hengsthaltungsgemeinschaft Helgstrand/Schockemöhle, die sich dafür noch mit Joop van Uytert zusammengetan hatte. Seinen 35-Tage-Test in Dänemark schloss Lord Europe 2019 auf Rang 14 ab. 2022 präsentierte Julian Fetzer den Hengst in zwei Dressurpferdeprüfungen der Klasse M.

Bei der S-Dressur am Freitag saß hingegen Helgstrand-Bereiterin Leonie Richter im Sattel des Rappen. Auf Anhieb erzielte das Paar über 70 Prozent, um genau zu sein 73,294 Prozent. Das bedeutete den Sieg in dieser Konkurrenz.

Mit 71,944 Prozent hatten der Fahrenheit-Sohn Forty Seven und sein Reiter David Taylor das Nachsehen und mussten sich mit Platz zwei zufrieden geben. Dritter wurde der Belissimo M-Sohn Bakarigold unter Eike Bewerungen mit 71,151 Prozent und rundeten damit den Kreis der „Ü70 Prozent-Kandidaten“ ab.

Alle Ergebnisse von den Okeler Dressurtagen 2023 finden Sie hier.

Auch interessant

Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.