Sporttest Verden: Bestnoten für Roman Empire und Banksy Coeur, Siegerhengst zurückgezogen

Von
Bildschirmfoto 2024-03-20 um 16.09.48

Die Dressurhengste haben den Anfang gemacht beim Sporttest in Verden mit Siegerhengsten und Überraschungen.

Den besten Sporttest bei den Vierjährigen legte ein Gast aus den Niederlanden ab: Roman Empire v. Romanov a. d. Zolena v. Sir Sinclair. Wem diese Abstammung bekannt vorkommt, Roman Empire ist der jüngere Bruder zu NRW-Landbeschäler Red Viper, der 2022 in Warendorf als Sieger der Kurz-VA für damals dreijährige Hengste hervorgegangen war. Roman Empire trat für den Stal Brinkman an und wurde von Bart Veeze vorgestellt.

Der optisch deutlich von seinem Vater Romanov geprägte Braune erhielt eine Gesamtnote von 8,62. Seinen Trab bewertete das Richterkollegium mit Klaus Storbeck, Peter Mannheims und Peter Olsson mit 8,8, den Galopp mit 9,0, den Schritt mit 7,8. Fremdreiter Marco Bührig gab sein Reitgefühl mit der Wertnote 8,8 wieder. Der Gesamteindruck floss mit 8,6 in die Endnote ein.

Das zweitbeste Ergebnis erzielte der elegante Oldenburger Fuchs Viva Romance PS v. Vivino a. d. Gesina v. Sir Donnerhall-Don Schufro, gezogen im Gestüt Lewitz. Der Hengst war seinerzeit Siegerhengst der Mecklenburger Körung und ist über seine Mutter unter anderem Halbbruder zu den For Romance-Brüdern, Bundeschampionesse Fasine usw. Vorgestellt wurde er von Tanja Fischer. Die Endnote von 8,51 ergab sich aus den Einzelnoten Trab 8,8, Galopp 8,7, Schritt 7,0, Rittigkeit 9,3 (die mit Abstand höchste Note hier) und Gesamteindruck 8,2.

Drittbester mit ausgeglichen guten Bewertungen in allen Kriterien wurde der Bonds-Sohn Barbarossa. Friederike Pelzer in Steinhorst hatte den Hannoveraner Fuchs aus einer For Romance-De Niro-Mutter gezogen. Er ist inzwischen im Landgestüt Celle stationiert und Janina Tietze stellte ihn vor. Barbarossa erhielt 8,3 im Trab, 8,4 im Galopp sowie 8,5 in Schritt, Rittigkeit und Gesamteindruck. Als gewichtete Endnote kam demzufolge die 8,4 heraus.

Prüfung abgebrochen

Insgesamt waren 23 Vierjährige in Verden angemeldet. Vier davon wurden vom Anmelder aus der laufenden Prüfung genommen. Das geschieht zum Beispiel, wenn die Hengste sich nicht zeigen wie erhofft. So war es auch beim mit Spannung erwarteten Siegerhengst der Oldenburger Körung 2022, Bon Esprit v. Bon Courage-Sezuan. Sein Reiter Falk Schubert stellte ihn gestern in der Standardaufgabe für die Vierjährigen noch vor, die der Dunkelfuchs auch brav absolvierte. Die Richter bemängelten allerdings berechtigt fehlendes Schwingen und mangelnde Korrespondenz zwischen Vor- und Hinterhand im Trab. Heute zum Fremdreitertest trat er nicht mehr an. Die Besitzer vom Gut Schönweide schreiben auf ihrer Facebook-Seite:

„Gestern hat Bon Esprit in Verden seine Aufgaben auf den Punkt und sehr gehorsam absolviert. Sich loszulassen fällt ihm in der Ferne noch schwer und so konnte er die gewünschte Schwingung nicht zeigen. Die zu erwartende Bewertung dieser Momentaufnahme heute würde dem Pferd nicht gerecht, weshalb wir uns entschieden haben, ihn zurückzuziehen. Er ist fit und bekommt von uns seine nötige Zeit.“

Ebenfalls zurückgezogen wurde der Oldenburger Landeschampion und Bundeschampionatsfinalist Bon Bolero v. Bon Bravour (Z.: Matthias Alexander Krug), ein hoch talentiertes Pferd, das aber ebenfalls nicht recht zum Loslassen kam.

Das Landgestüt Warendorf brach den Test von Global Dancer v. Global Player vorzeitig ab. Die Sächsische Gestütsverwaltung in Moritzburg nahm den DSP-Hengst Vision Gold v. Viva Gold-Basic vorzeitig aus dem „Rennen“.

Fünfjährige

Bei den Fünfjährigen waren elf Hengste angetreten und alle haben ihren Test auch beendet, ganze neun davon mit einer Endnote von „Gut“ und besser. Der Beste von allen war mit 8,7 der Hannoveraner Banksy Coeur v. Bon Coeur-Londonderry (Z.: ZG Kutzer u. Röhrßen), der von Christiane Peters geritten wird. Ihm gaben die Richter im Trab eine 9,0, im Galopp 8,5, im Schritt 7,8. In der Rittigkeit erzielte der Braune die Höchstnote von 9,3, im Gesamteindruck wurde es die 8,8.

Nur geringfügig niedriger war die Endnote für den Oldenburger Jovianos v. Jovian-Rubinstein (Z.: Katrin Krüger) mit David Taylor im Sattel. Bei ihm kam unter dem Strich eine 8,67 heraus. Die Einzelnoten: Trab 9,0, Galopp 8,8, Schritt 7,5, Rittigkeit 9,1, Gesamteindruck 8,8.

Drittbester war mit Endnote 8,47 ein weiterer KWPN-Hengst, der For Final-Sohn Orisei aus einer Chippendale-UB 40-Mutter.

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.