CHIO Aachen: Niederlande gewinnen Dressur-Nationenpreis

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Fünfmal die 9 für den starken Galopp: Steffen Peters (USA) und Ravel

Aachen CHIO 02.07.2009 Dressur Grand Prix (CDIO-Tour) der Sieger Steffen Peters (USA) und Ravel Foto: Julia Rau (© Julia Rau)

Zum zweiten Mal in der Geschichte des Aachener
Dressur-Nationenpreises wurde die deutsche Mannschaft geschlagen, wieder von
den Niederländern, die noch nicht einmal in Erstbesetzung antraten. Hinter den
Deutschen belegten die Briten Platz drei. Ganz vorne im Grand Prix stand mit
großem Abstand der amtierende Weltcupsieger Steffen Peters auf Ravel.

Mit 77,830 Prozentpunkten ließ der als Einzelreiter startende Steffen Peters (USA) auf Ravel (v. Contango-Democraat) die Konkurrenz im Grand Prix weit hinter sich. Der KWPN-Wallach imponierte durch seine Verstärkungen, hervorragende Galoppwechsel und gut gelungene Piaffen und Passagen. Ein grober Ungehorsam beim Angaloppieren konnte den Sieg ebenso wenig gefährden wie der über längere Strecken recht enge Hals des kalibrigen Dunkelbraunen. Mit mehr als sechs Prozentpunkten Abstand folgte der beste Niederländer, Hans-Peter Minderhoud auf der 14-jährigen Fuchsstute Nadine v. Partout-Römer (KWPN). Als letzter Starter machte er den Sieg des Oranje-Teams fest.
Die dreifache Olympiasiegerin Anky van Grunsven auf Salinero musste mit 71,632 Prozent zufrieden sein, das war Platz fünf, gemeinsam mit dem besten deutschen Reiter, Matthias Alexander Rath auf Sternthaler. Salinero ging wie immer spektakulär, aber gespannt und stand weder bei der Anfangs- noch bei der Schlussaufstellung. Nichts Neues also, neu ist nur, dass die Richter bei dem Paar offenbar nicht mehr so hoch in die Punktekiste greifen. Komplettiert wurde das holländische Team durch Marlies van Baalen auf OJay v. Jazz (KWPN) mit 68,426Prozent und Sander Marijnissen auf Moedwill (65,702). Damit hatten die Niederländer noch nicht einmal alle ihre besten Pferde dabei, Shooting Star Totilas von Edward Gal und Sunrise von Imke Schellekens-Bartels oder die Hallenüberraschung Parzival und Adelinde Cornellissen waren in Aachen nicht am Start.
Die Deutschen taten sich ohne die wegen Dopingvorwurfs suspendierte Isabell Werth schwer. Allen unterliefen mehr oder weniger teure Fehler. Matthias Alexander Rath und Sterntaler patzten in den Galoppwechseln und bei der letzten Piaffe auf der Mittellinie zeigten sie nur fünf Tritte statt der geforderten 12 bis 15. Immer noch besser als wenn Sterntaler die Mitarbeit komplett aufgekündigt hätte, wie schon passiert. Heike Kemmer auf Bonaparte zeigte nur elf statt 15 Einerwechsel und in der Pirouette sprang er einmal hinten um. 70,723 Prozent standen am Ende. Mehr habe ich heute wirklich nicht verdient, sagte die Olympiadritte von Hongkong. Auch Ulla Salzgeber nahm die Schuld für die Fehler ihres Aachen-Neulings Herzrufs Erbe auf sich. Ich hatte unterschätzt, wie sehr die Atmosphäre im Stadion die Pferde am Anfang einschüchtert. (68,128). Nur die für Werth nachgerückte Ellen Schulten-Baumer auf Donatha war mit ihren 67,787 Prozent nicht zufrieden. Vielleicht waren die Richter noch nicht ganz wach, sagte sie. Für die deutschen Dressurreiter sieht es nun für die Europameisterschaft in Windsor im August ohne Werth nicht allzu rosig aus. Ihr droht wegen Dopings eine mehrjährige Sperre. Der Equipechef der Niederländer Sjef Janssen nahm sie öffentlich in Schutz: Isabell hat einen Fehler gemacht, aber es ist ein Desaster, wie man eine der besten Reiterinnen, die dieses Land je hatte, jetzt killt.
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