EM Malmö: Deutsches Team und Jung verteidigen die Führung

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Souverän bei jedem Wetter: Olympiasieger und Titelverteidiger Michael Jung mit Halunke

Malmö Ribersborg-Park 31.08.2013 Europameisterschaften Vielseitigkeit/Military: hier Gelände/Cross-Country: Michael Jung (GER) und Halunke Foto: ©Julia Rau Am Schinnergraben 57 55129 Mainz Tel.: 06131-507751 Mobil: 0171-9517199 Rüsselsheimer Volksbank BLZ 500 930 00 Kto.: 6514006 Es gelten ausschliesslich meine Allgemeinen Geschäftsbedingungen (© Julia Rau)

Vor dem Springen am Sonntag haben die deutschen Vielseitigkeitsreitzer gute Aussichten, ihre beiden EM-Titel von 2011 zu verteidigen. Verfolgt werden sie von Schweden und Briten. In der Einzelwertung muss sich der führende Michael Jung mit dem Briten William Fox-Pitt und dem Schweden Ludwig Svennerstal auseinandersetzen.

Es war ein Traumtag, sagte Bundestrainer Hans Melzer. Das deutsche Team hat bei der Europameisterschaft in Malmö seine Spitzenstellung halten können und liegt vor dem Springen weiterhin mit seinen 112,20 Minuspunkten aus der Dressur vor den Schweden (120,20) und den Franzosen (134,20). Die Briten fielen nach dem Sturz von Lucy Wiegersma auf Simon Porloe auf Rang sieben zurück. Alle sechs deutschen Reiter bewältigten den Geländekurs ohne Hindernisfehler, alle vier Mannschaftsreiter Dirk Schrade auf Hop an Skip, Ingrid Klimke auf Escada , Andres Dibowski auf Avedon und Michael Jung auf Halunke blieben darüber hinaus in der erlaubten Zeit von 10.30 Minuten und schlossen den Tag mit ihrem Dressurergebnis ab.

Die Strecke war schneller, als wir dachten, sagte Melzer. Gute Chancen, seinen Europameistertitel von 2011 zu verteidigen hat nun nicht nur das deutsche Team, sondern auch Michael Jung. Er liegt mit 28,60 Punkten genau zwei Springfehler vor dem Briten William Fox-Pitt auf dem Fuchshengst Chilli Morning, einem Deutschen Sportpferd. Der neunjährige in Baden-Württemberg gezogene Heraldik xx-Sohn Halunke hat in Malmö seine Feuertaufe bestanden, sich für kommende Championate empfohlen. Es ist gut zu wissen, dass Michi jetzt noch ein zweites Pferd hat, sagte Melzer. Der großrahmige Schwarzbraune kämpfte sich unverdrossen durch den Starkregen, der während des Rittes niederging, schüttelte sich immer wieder das Wasser aus den Ohren. Einen kleinen Zeitverlust gab es am ersten Wasser, als der nasse Zügel dem Reiter durch die Hände rutschte und das Pferd ein wenig aus der Linie geriet, aber die verlorenen Sekunden konnte Jung wieder aufholen und endete genau eine Sekunde unter der erlaubten Zeit. Der Boden ließ sich super reiten, sagte Jung, es hatte ja vorher schon mal geregnet und deswegen habe ich von Anfang an etwas längere Stollen genommen. Ganz frisch kam Halunke am Ziel an, galoppierte bis zum letzten Moment auf der Hinterhand und ließ sich nach Bedarf wenden, aufnehmen und beschleunigen.
Auch Ingrid Klimke war mehr als übergücklich über die Leistung der ebenfalls erst neunjährigen Escada . Schon der Dressurtag war Grund zum Jubeln gewesen, schließlich hatte das Paar beim CCI*** Boekelo vor einem Jahr noch als 105. von 109 Reitern die Dressur abgeschlossen, diesmal ging Klimke vom vierten Platz aus ins Gelände. Die Escudo-Tochter sprang sicher bis zum letzten Hindernis und das, obwohl sie am Wasser ein Eisen verloren hatte und den Rest der Strecke ohne das rechte Vordereisen laufen musste. Mannschaftschmied Dieter Kröhnert verpasste Escada sofort ein neues Eisen, sodass abends alles wieder im Lot schien. Es ist ein unglaubliches Gefühl auf Escada, sagte Klimke, sie springt so hoch und souverän, anders als Braxxi (ihr Olympiapferd), der nie höher springt als nötig.
Dirk Schrade als erster Starter legte mit einer sicheren und kontrollierten Runde den Grundstein für die deutsche Mannschaft. Nach dem Wasser nahm er absprachegemäß die längere Route, deren Zeitverlust, so hatte man ausgerechnet, sich noch aufholen ließ. Mein Pferd hat zwar eine eigenartige Art zu springen, aber es ist sehr schnell, sagte Schrade von dem 13-jährigen Hop and Skip. Mit 44,20 Minuspunkten liegt er zur Zeit auf Platz 10. Auch Andreas Dibowski gelang mit Avedon eine zeit- und hindernisfehlerfreie Runde. Ich war überrascht, wie schnell sich der Kurs reiten ließ, sagte er. Die einzigen wackeligen Momente gab es an den von Avedon nicht sehr geliebten Wassereinsprüngen, aber auch hier ging das Pferd weiter seinen Strich. (48,00, Platz 16).

Auch die beiden Einzelreiter, deren Pferde ihr Championatsdebüt gaben, schlugen sich hervorragend. Peter Thomsen liegt nach einer mühelosen Runde, bei der er sich nur über die fünf Sekunden ärgert, die Cayenne länger gebraucht hat als erlaubt, mit 42,6 Sekunden auf Platz acht.

Benjamin Winter nahm, anders als die Teamreiter am ersten Wasser den kurzen Weg über eine schräg anzureitende Hecke. Ich weiß, dass das bei meinem Pferd funktioniert. Der höchstens mittelgroße neunjährige Halbblüter Ispo zog bis zuletzt durch und hatte nach Aussagen seines Reiters noch Kraftreserven. Ben Winters Heimtrainer ist Parcoursdesigner Rüdiger Schwarz, aber einen Vorteil konnte Winter darin nicht erkennen. Für ihn war der Kurs so neu wie für alle anderen auch.

Mit 50,2 Minuspunkten ist er zur Zeit 19. Alle deutschen Reiter rangieren nach dem Gelände unter den Top 20 von 61 Reitern, vier unter den Top Ten. Zwischen dem Zweiten und dem Fünften liegen weniger als ein Springfehler. Es wird morgen also nochmal spannend

Zwischenstand:

Mannschaft: 1. GER 112,2, 2. SWE 120,20, 3. FRA 134,20, 4. ITA 155,0

Einzeln: 1. Michael Jung/Halunke 28,60, 2. William Fox-Pitt /Chilli Morning 36,6, 3.Ludvig Svennerstal/Shamwari 38,00, 4. Ingrid Klimke/Escada 39,4, 5. Sara Algotsson-Ostholt/Reality 40,60, 6. Nicklas Lindbäck/Mister Pooh 42,00, 7. Nicolas Touzaint/Lesbos 43,00, 8. Peter Thomsen/Cayenne 42,60, 9. Kristina Cook/Miners Frolic 43,4, 10. Dirk Schrade/Hop and Skip 44,2 16. Andreas Dibowski/Avedon 48,00, 19. Benjamin Winter/Ispo 50,2.
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