Platz vier für Sandra, Deutsches Team in Führung

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Dressur mit Hindernissen: Als Sandra Auffahrt mit dem Abreiten fertig war, flog das Dach eines Richterhäuschen weg und sorgte für unerwünschten Verzug, der an den Nerven von Reiterin und Pferd zerrte.

Mit einem sauberen Ritt, der solide klassische Reiteri demonstrierte und nur durch kleine Versehen getrübt wurde, setzte sich die vierte von fünf deutschen Reitern bei der Vielseitigkeitsdressur im Greenwich Park auf Rang vier. Das Team ging in Führung.

Der Albraum eines Reiters vor einer der wichtigsten Prüfung erfüllte sich für Sandra Auffahrt: sie galoppierte schon ums Viereck auf ihrem zehnjährige Opgun Louvo, da flog das Dach des Richterhäuschens an der kurzen Seite weg. Sie musste wieder raus, ein Handwerktertrupp rückte an und musste das Missgeschick richten. Sie habe gemerkt, wie aufgeregt ihr Pferd sei, sagte Sandra Auffahrt nach dem Ritt. Aber kaum war das Paar im Viereck, konnte es seine ganze Klasse ausspielen. Zwei kleine Fehler, einmal angaloppieren aus dem Trab, einmal anzackeln aus dem Schritt, drückten am Ende auf die Noten, aber insgesamt gab der Fuchs das Musterbild eines gut gerittenen Pferdes ab: Die Nase stets vor der Senkrechten, das Genick immer, wirklich immer der höchste Punkt, die Anlehnung sicher aber nicht fest, die Hinterhand engagiert unter den Schwerpunkt schwingend. Geführt wurde Opgun Louvo von einer tief im Sattel sitzenden Reitern, mit langem Bein und federnder Hand. Das hatte was mit Reiten zu tun, was man von einem großen Teil des Starterfeldes nicht behaupten kann: Klappernde Gesäße, unruhige hohe Hände, Pferde hinter der Senkrechten das gab es leider auch reichlich zu sehen. Nach ihrem Ritt setzte sich Sandra Auffarth mit 40,0 Punkten auf Platz vier gemeinsam mit der Australierin Lucinda Fredericks auf dem Holsteiner Flying Finish, die deutsche Mannschaft ging damit in Führung.

Zwei Stunden zuvor war die Schwedin Sarah Algottson-Ostholt auf Wega mit Ingrid Klimke gleichgezogen, beide lagen zur Mittagspause auf Rang 1 (39,30) , gefolgt von Dirk Schrade auf King Artus (39,80). Jetzt steht für die Deutschen nur noch der Ritt von Michael Jung auf Sam aus, er ist um 16.02 Uhr (deutsche Zeit) dran.

Mit 46,10 Minuspunkten verließ Queen-Enkelin Zara Phillips auf High Kingdom die olympische Dressurarena in Greenwich Park. Das brachte sie auf Zwischenrang 14 für eine Vorstellung, die durch zwei grobe Patzer und einige grundsätzliche Probleme getrübt wurde. So preschte der elfjährige High Kingdom beim ersten Galoppwechsel mit hochgerissenem Kopf nach vorne, trabte im Schritt an, ging durchweg zu tief und sprang häufig keinen klaren Dreitakt im Galopp. Da fällt es schwer, nicht an einen königlichen Bonus für einen Mittelklasse-Ritt zu glauben, auch wenn die Trabverstärkungen gut gelangen. Dass die Richter am zweiten Dressurtag einfach großzügiger sind, wird die Thailänderin Nina Lamsan Ligon nicht bestätigen: Obwohl sie den von Andreas Dibowski im vergangenen Jahr gekauften Leon sehr sauber, in schöner Selbsthaltung und mit feinen Hilfen vorstellte, bedachten sie die Richter mit 53,90 Minuspunkten und einem hinteren Rang.mens jordan release dates 2022 | jordan retro shoes mens release dates