Daniel Deußer gewinnt Großen Preis von Hamburg, Weishaupt Vierter

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Daniel Deußer hat mit Jasmien van de Bisschop den Großen Preis von Hamburg gewonnen. Im Stechen der besten Vier dieser Etappe der Global Champions Tour setzte er sich vor den Ägypter Nayel Nassar. Philipp Weishaupt wurde Vierter.

Das ging nicht schneller: Daniel Deußer gewann auf der zehnjährigen Larino-Tochter Jasmien die Global Champions Tour-Station, den Großen Preis von Hamburg mit einer fehlerlosen Stechrunde in 45,95 Sekunden und kassierte dafür die satte Siegprämie von 100.000 Euro. Dabei sah alles ganz leicht und souverän aus, die Schimmelstute ließ sich drehen und wenden wie auf dem Teller, verschenkte keinen Sekundenbruchteil über dem Sprung. „Ich habe sie seit Oktober, sie war etwas guckig, ist erst im Winter in der Halle schwere Springen gegangen. Es ist ein tolles Gefühl, dass sie jetzt auch draußen so gut ist.“ Das Pferd war zuvor schon einmal in die USA verkauft. Aber die Reiterin war mit der sensiblen Stute nicht zurecht gekommen. Bereits davon stand Jasmien in den Stephex Stables, dem Arbeitgeber von Daniel Deußer.

Schneller Lucifer in Hamburg

Gerade mal 23 Hundertstel Sekunden langsamer war der Ägypter Nayel Nassar auf Lucifer v. Lord Pezi, er benötigte 46,18 Sekunden für seinen fehlerfreien Ritt. Bereits in den letzten Wochen hatte das Paar durch gute Leistungen auf sich aufmerksam gemacht, in den Vereinigten Staaten mehrere große Preise gewonnen. (Siehe auch Pferd des Monats, St. Georg 5/2019). Der 13-jährige Braune erhielt seine Ausbildung bis zur schweren Klasse von Maira Große-Albers, bevor er in die USA verkauft wurde. Nassar lebt mit seiner Lebensgefährtin, der Milliardärstochter Jennifer Gates, in der Nähe von Turnhout in Belgien und trainiert zusammen mit dem holländischen Topreiter Harrie Smolders. „Lucifer ist eigentlich ein bisschen verrückt, und guckte auch heute auch ein paarmal, aber er ist von Natur aus einfach sehr schnell,“ sagte Nassar.

„Schon beim Abreiten hatte ich heute das Gefühl, dass ich ihn nicht daran hindern könnte, fehlerfrei zu springen.“

Nayal Nassar über Lucifer v Lord Pezi

Dritter wurde der der amtierende Europameister Peder Fredericson mit seinem 13-jährigen Championatspferd All In, der 49,98 Sekunden für seine Nullrunde brauchte. Ihm gelang als erster der 33 Reiter eine fehlerfreie Runde im Umlauf, aber im Stechen reichte es für den ersten Starter dann doch nicht.

„Ich glaube, ich sollte lieber Dressur reiten, wenn man meine Zeit ansieht“, sagte Pedersen nach seinem Ritt. „Das Beste an diesem Turnier ist, dass mein Pferd wieder gut in Form ist, er hatte eine Pause, jetzt ist er aber wieder da.“

Nur vier Reiter erreichten am Ende das Stechen, Philipp Weishaupt auf Che Fantastica musste sich nach zwei Abwürfen mit Rang vier begnügen.

Zu den drei Reitern, die mit einem Zeitfehler das Stechen verpassten, gehörte auch Janne Friederike Meyer-Zimmermann auf dem zehnjährigen Cornado-Sohn Minimax, am Ende Fünfter. Mit je einem Abwurf verpassten Maurice Tebbel auf Don Diarado und Laura Klaphake auf Bantou Balou das Stechen. Letztere konnte zeigen, dass sie auch nach dem Verkauf ihres WM-Pferdes Catch Me if you can erstklassig beritten ist und weiter vorne mitreiten kann.

Der Kurs war, wie es sich für einen Großen Preis gehört, anspruchsvoll. Sieben Reiter gaben vorzeitig auf. Meist, weil zu viele Stangen fielen, um noch im Geld zu sein. Die schwierigste Klippe war zweifellos die knallbunte Dreifache, das erste und dritte Element aus leuchtendroten Stangen, das mittlere Element in allen Farben des Regenbogens. Da ließ sich doch manches Pferd irritieren.

Daniel Deußer verdrängte mit nunmehr 155 Punkten den Belgier Pieter Devos auf Platz zwei der Zwischenwertung der Global Champions Tour (145), Dritter ist zur Zeit der Brite Ben Maher (106) vor Peder Fredericson (100). Marcus Ehning, der in Hamburg auf Funky Fred acht Fehlerpunkte kassierte (Platz 15), liegt mit 77 Punkten auf Platz 16.

Es ist nicht so einfach, dass alles zu organisieren – das Wetter und den deutschen Sieg.

Derbychef Volker Wulff zu Daniel Deußers Sieg

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Global Champions League: Margie Goldstein-Engle vorn

Das dem Großen Preis vorgeschaltete Global Champions League-Springen (GCL) gilt als Teamspringen. Das Rechenmodell versteht zwar nach wie vor niemand, der nicht Mitarbeiter des Orga-Teams oder einer der sportlich Aktiven der Global Champions Tour/League ist, aber der Qualität des Sports tut das keinen Abbruch. 21 Reiter blieben ohne Fehler. 51 waren an den Start gegangen. Magie Goldstein-Engle, US-amerikanisches Urgestein, setzte sich mit einem beherzten Ritt durch. In der GCL ritt sie den rheinischen Diarado-Sohn Dicas, in der Global Champions Tour hatte sie sich für den unverwüstlichen Royce. Eine Hundertstel Sekunde war sie schneller als Roger Yves Bost mit Sunshine du Phare. Dritter wurde der Ire Shane Breen mit Alejandro. Philipp Weishaupt war hier mit Che Fantastica v. Check In als Siebter der beste deutsche Teilnehmer. Das Ergebnis finden Sie hier.

Nach dieser Etappe der Global Champions League liegen die Shanghai Swans (hier Peder Fredricson (SWE) und Shane Sweetnam (IRL)) in Führung im Ranking. Gefolgt von den St. Tropez Pirates. In diesem Team reitet unter anderem Jennifer Gates. Die Tochter des Microsoft-Gründers ritt das erste Mal im Team. „Mein Teamchef sagte, ich bin reif dafür.“ Ihr Freund Nayel Nasser sorgte mit seiner Nullfehlerrunde im GCL-Springen, Platz fünf, dafür, dass die beiden gemeinsam einen Podiumsplatz erritten. „Macht Spaß!“, befand die US-Amerikanerin. Hier finden Sie den Zwischenstand.JmksportShops | Chaussures, sacs et vêtements | Livraison Gratuite | air jordan 1 mid se cheap

Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.