Viermal Gold für deutschen Vielseitigkeitsnachwuchs bei EM in Segersjö

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Deutscher Vielseitigkeitsnachwuchs EM Segersjö 2021 (© Jürgen Garlichs)

Sechs Medaillen, davon vier in Gold, einmal Silber und einmal Bronze – so machen Europameisterschaften des Vielseitigkeitsnachwuchs Spaß. Erst recht für die neuen Europameister Nane Nikolaus Dehn und Greta Busacker.

Hoffentlich ein Omen für „die Großen“, die in vier Wochen in Avenches um den Titel reiten. Der deutsche Vielseitigkeitsnachwuchs hat bei den Europameisterschaften im schwedischen Segersjö gezeigt wie es geht! Sowohl die Junioren als auch die Jungen Reiter sind Europameister. Und mit Nane Nikolaus Dehn und Greta Busacker kommen auch beide Einzeltitelträger aus Deutschland.

Junioren: Gold, Gold und Bronze

Der neue Europameister der Junioren, Nane Nikolaus Dehn aus Husum, ging als vorletzter in den Parcours. Einmal sprang Zilia D an Sprung sieben nicht vorsichtig genug. Damit kam Dehn, der mit der von seinen Großeltern gezogenen Schimmelstute v. Corland in diesem Jahr bereits den Preis der Besten und die Deutschen Meisterschaften gewonnen hatte, auf ein Endergebnis von 29,2 Strafpunkten – sieben „Miese“ mehr als die nach dem Gelände führende Viktoria Weyers. Doch deren westfälische Stute Lariostea H v. Lissaro patzte am Einsprung der zweifachen Kombination und zwei Hindernisse später noch ein weiteres Mal. Damit landete die Overnight-Leaderin auf Rang vier (30,2) im Endresultat.

Mit ihrem Dressurergebnis von 30,0 gewann Kaya Thomsen im Sattel von Das bin ich C v. Diorado nach fehlerfreien Runde in Cross und Parcours die Bronzemedaille in der Einzelwertung. Und auch in der Teamwertung zeigte der deutsche Vielseitigkeitsnachwuchs dem Rest, was eine Harke ist. Die Mannschaft aus Nane Nikolaus Dehn, Viktoria Weyers, Kaya Thomsen und Sophia Rössel (74,1) gewann Gold (89,4). Rössel gelang mit einem Nullfehlerritt ein versöhnlicher Abschluss nach einem Vorbeiläufer gestern im Gelände.

14 Jahre und Top Ten bei der EM!

Silber ging an das Team Spanien (113,1) vor den Italienern (114,9). In der Einzelwertung landete Nicoletta Massmann mit ihrem Trakehner Painter’s Igor, der heute zwei Stangen mitnahm (37,2), auch noch in der Top 10. Sie wurde Neunte vor dem 14-jährigen Matti Garlichs. Der jüngste Starter im Feld lieferte heute eine Nullrunde im Springen im Sattel von Ludwig v. Light on ab. Gestern im Gelände waren es 9,2 Zeitfehler gewesen, die er zu seinem Dressurergebnis von 28,1 (5.) hinzugefügt hatte (37,3).

Die Ergebnisse finden Sie hier.

„Ich bin sehr stolz auf meine Reiterinnen und Reiter. Das war eine runde Teamleistung von allen, vor allem, weil ja fünf von ihnen im nächsten Jahr bei den Jungen Reiter dabei sind. Ich hoffe, das ist eine gute Motivation weiterzumachen. Und ich hoffe natürlich, nächstes Jahr wieder eine ähnlich gute Truppe zusammenzubekommen“, sagte Olympiasiegerin und Junioren-Bundestrainerin Julia Krajewski. „Gut für unseren Sport fand ich auch, dass mit den Spaniern einmal andere Flaggen vorne zu sehen waren. Auch das ist gerade für den Nachwuchsbereich eine gute Motivation.“

Great! Greta Busacker gewinnt Gold, Silber für Anna Lena Schaaf

Greta Busacker hat nicht nur in der Zeit, in der ihre Mutter Ingrid Klimke wegen des Unfalls in Baborovko nicht reiten konnte, deren Pferde trainiert, sie hat auch schon einmal gezeigt, wie siegen bei der Euro geht! Mit dem OS-Wallach Scrabble v. Straviaty war sie nach der Dressur Dritte (24,1), nach dem Gelände mit 5,2 Zeitfehlern Vierte. Mit dieser Ausgangsbasis lieferte sie heute eine blitzblanke Runde im Parcours in Segersjö. Damit kam sie auf 29,3 Zähler – eine Medaille war drin, mindestens Bronze. Aber noch mussten zwei andere Starterinnen in den Parcours. Das Pferd Daniel de Impermeable der Französin Anouk Canteloup, Zweite nach dem Geländeritt, war nicht durch die Verfassungsprüfung gekommen.

Den Reiterinnen vor ihr gelangen keine Nullfehlerrunden. Im Gegenteil – die nach den ersten beiden Disziplinen führende Anna Lena Schaaf musste mit Fairytale gleich zwei Springfehler, an Hindernis 3 und dem Aussprung der zweifachen Kombination, 4b, hinnehmen. Bitter – aber immerhin noch die Silbermedaille in der Einzelwertung. Und die Dritten nach dem Gelände, Alina Dibowski und Barbados, hatten gleich an drei Sprüngen Pech. Damit waren es in Summe 43,0 – schlussendlich Platz acht der Einzelwertung.

Paula Reinstorf mit Ilara v. Inliner wurde als Einzelreiterin Vierte in diesem Championat des Vielseitigkeitsnachwuchs (37,0). Ben Philipp Knaak und Let’s Go wurde ein ausgelöster MIM-Sprung im Gelände zum Verhängnis. Die elf Punkte addierten sich zum Dressurergebnis von 29,8 (9.), plus 7,6 Zeitfehler und zwei Abwürfen im Parcours auf ein Endergebnis von 56,4 – Platz 15 für den zweiten deutschen Einzelreiter.

Libussa Lübeke, vierte Mannschaftsreiterin, hatte nach den zwei Vorbeiläufern im gestrigen Cross heute auch keinen Glückstag. Vier Stangen fielen im Parcours, sie beendeten die Europameisterschaften auf Platz 26.

Teamgold auch für die Jungen Reiterinnen

Wie die Junioren, siegten auch die Jungen Reiterinnen mit 103,4 Punkten. Damit setzten sie sich vor die Abordnung aus Irland (133,1) und Italien. Die Bronzemedaillengewinner kamen auf 216,5 Minuspunkte. Die viertplatzierten Schweizer hatten 1107,7 auf dem Konto.

Die Ergebnisse finden Sie hier.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).