Hannoveraner Präsidentenwahl: Heinz Meyer zieht Kandidatur zurück

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Hannoveraner Verband-Dieta-Denkmal

(© www.st-georg.de)

Keine Ruhe im Hannoveraner Verband! Am 24. August soll bei den turnusmäßigen Wahlen ein neuer Vorstand bestimmt werden. Nach dem Rücktritt Hans-Henning von der Deckens vom Amt des Präsidenten haben bereits vier Bewerber ihre Kandidatur angekündigt. Einer davon, Heinz Meyer, seit langem bei Paul Schockemöhle beschäftigt, hat nun zurückgezogen. Wohl weil ein Video kursiert, das in seine Privatsphäre eingreift. Eine offizielle Reaktion gibt es jetzt auch.

Es kommt keine Ruhe in den Hannoveraner Verband. Nach dem Rücktritt von Hans-Heinrich von der Decken vom Amt des Präsidenten, der eine öffentliche Falschaussage zugeben musste, hatten vier Bewerber Interesse am höchsten Posten in Deutschlands größtem Warmblutzuchtverband bekundet: Christoph Krockel, der ehemalige Profi Fußballer Frank Rost, Dr. Hinni Lührs-Behncke und Heinz Meyer. Meyer gilt als rechte Hand von Paul Schockemöhle im Springpferdebereich. Und als versierter Pferdefachmann sahen viele in dem 61-Jährigen eine durchaus interessante Option.

Schließlich stehen beim Hannoveraner Verband viele Aufgaben auf der Agenda. Neben der Präsidentenwahl geht es darum, neue Strukturen der Mitgliederbeteiligung zu installieren. Vor allem aber laufen diverse Prozesse. Einerseits um die Kündigung des ehemaligen Zuchtleiters und Geschäftsführers Dr. Werner Schade, andererseits um den Hengst Dario. (Die Geschichte des Prämienhengstes mit Shivering Syndrom haben wir ausführlich in der aktuellen September-Ausgabe 2020 dokumentiert. Sie können Sie hier versandkostenfrei bestellen.)

Privatsphäre von Heinz Meyer verletzt

Meyer war von verschiedenen Züchtern angesprochen worden, ob er sich nicht als erster Vorsitzender bewerben wolle.  Am 5. August hatte er daraufhin seinen Hut in den Ring geworfen, am 11. August kam dann der Rückzieher. Das Gerücht, es gäbe Videoaufnahmen, die Meyers Privatsphäre verletzen würden, kursiert schon seit ein paar Tagen auf einschlägigen Facebook-Seiten. Per WhatsApp seien diese weitergeleitet worden. Das Ziel: Den Kandidat Meyer bloßstellen. Nun gibt es eine indirekte Bestätigung. Hartmut Wilking, als stellvertretender Vorsitzender des Hannoveraner Verbandes derzeit Interimspräsident, hat auf der Homepage des Verbandes ein Statement abgegeben. Im Vortext heißt es, Meyer habe „Anfeindungen unter Verwendung seiner Privatsphäre hinnehmen müssen.“

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Wilking wird in seiner Mitteilung konkreter: „Anscheinend wurde gezielt unter Verwendung von Videos aus dem Privatbereich von Herrn Meyer und Ergänzung um Textbotschaften der Versuch unternommen, den Kandidaten zu diffamieren. Das Verbreiten solcher Absichten empfinde ich als beschämend und zugleich unverzeihlich. Aus meiner Sicht wirft die damit einhergehende, öffentliche Wahrnehmung erneut ein schlechtes Licht auf den Umgang mit Menschen innerhalb des Verbandes.“

Der zweite Vorsitzende des Hannoveraner Verbandes entschuldigt sich bei Heinz Meyer in der Mitteilung. Gleichzeitig appelliert er, etwaige weitere Verfehlungen an den Wahlvorstand weiterzuleiten. Denn, so Wilking weiter, „wir sehen uns an einen Punkt gekommen, an dem Konsequenzen gegenüber den Urhebern eingefordert werden.“

Heinz Meyer: „Sache ist abgeschlossen“

Dabei geht es Wilking wohl weniger um die Urheber des Videos. Vielmehr um diejenigen, die die Aufnahmen verbreitet haben als Meyers Kandidatur bekannt wurde. Sprich jemand oder eine Gruppe, mit einem Ziel: Einen anderen Mann als Meyer an der Spitze des Verbandes zu installieren.

Heinz Meyer sagte gegenüber St.GEORG-online, für ihn sei „die Sache mit der heute veröffentlichten Stellungnahme seitens des Verbandes abgeschlossen.“

Der Wahlkampf um Hannovers Spitzenamt hat aber eine neue Dimension erreicht. Wer auch immer am 24. August gewählt wird – der in Verden gut vernetzte Dr. Hinni Lührs-Behncke gilt vielen als Favorit – er wird auch Stellung zu den Vorkommnissen im Vorfeld der Wahl Stellung beziehen müssen.Air Jordan 1 Outlet Store | spider-man jordan 1 release date

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).