Vielseitigkeit Marbach: Jung weiter an der Spitze

Von
Michael Jung und Sam kurz vorm Ziel im Gelände

(© Julia Rau)

Michael Jung hat bei der Geländeprüfung des CIC*** in
Marbach nichts anbrennen lassen. Er hat seine Führung verteidigt und ist mit insgesamt
drei Pferden auf die vorderen Ränge geritten. Dicht auf den Fersen sind ihm
allerdings Sandra Auffarth und Ingrid Klimke – letztere sogar mit zwei Pferden.

Michael Jung hat mit Sam nach der zweiten Teilprüfung des CIC***, dem Geländeritt, seine Führung verteidigt. Sam galoppierte frisch und energiegeladen über die 3760 Meter lange Strecke mit insgesamt 23 Sprüngen. Der Württemberger Wallach v. Stan the Man xx ist im Vergleich zum letzten noch athletischer geworden, hat noch mehr Muskulatur an Hals und Hinterhand dazu gewonnen. Das Paar überzog die vorgegebene Zeit um eine Sekunde. Dafür kamen 0,4 Minuspunkte zum Dressurergebnis von 29,1 hinzu, so dass Michael Jung mit 29,5 Minuspunkten morgen in die letzte Teilprüfung Springen startet. Die Zeit in Marbach ist immer schwierig zu knacken, so Michael Jung nach seinem Ritt. Aber Sam hat hervorragend mitgearbeitet. Der Kurs war super aufgebaut, mit interessanten Sprüngen, bei denen die Pferde auch etwas lernen können. Die nächste Station für Sam wird das CHIO Aachen sein. Sam hat in diesem Jahr nicht so viel Programm. Wir konzentrieren uns voll auf London, gehen dann in Aachen an den Start und hoffen das der Bundestrainer uns nominiert, so Jung.
Weniger als einen Springfehler Abstand zum Führenden hat nach dem Gelände Sandra Auffarth mit Opgun Louvo Platz zwei in der Zwischenwertung (32,7 Minuspunkte). Flüssig und harmonisch absolvierten die beiden den Kurs und blieben in der Zeit, so dass sie einen Platz nach der Dressur gut machen konnten. Opgun Louvo war super motiviert heute, so die Reiterin, es hat sehr viel Spaß gemacht, ihn zu reiten.
Ingrid Klimke ritt den Heraldik xx-Sohn Tabasco auf den dritten Platz. Der schicke Rappe galoppierte kraftvoll über den Kurs und absolvierte die Aufgaben harmonisch und flüssig. Für Zeitüberschreitung musste sich das Paar allerdings zwei Minuspunkte zum Dressurergebnis addieren lassen. Für Tabasco war das erst die zweite Dreisterneprüfung, erzählte Klimke. Er kann unheimlich toll springen. Mit ihm werde ich als nächstes in Wiesbaden an den Start gehen.
Mit deutlichem Abstand auf Rang vier platzierte Klimke ihr zweites Pferd Escada (39,6). Die erst achtjährige Hannoveraner Stute v. Embassy lag nach der Dressur noch auf Rang 13, blieb im Gelände aber fehlerfrei und in der Zeit und konnte sich so neun Plätze nach vorne arbeiten. Escada wurde im vergangenen Jahr Vizeweltmeisterin der jungen Vielseitigkeitspferde unter ihrem Ausbilder Andreas Brandt. Im Dezember 2011 wechselte sie in den Stall Klimke.
Auf den Rängen fünf und sechs in der Zwischenwertung folgt Michael Jung mit seinen anderen beiden Pferden, Leopin (39,6) und Halunke (40,0). Mit Leopin hat Jung zwar dasselbe Zwischenergebnis wie Ingrid Klimke, war aber im Gelände weiter von der Bestzeit entfernt. Über den Ritt mit Halunke erzählte Michael Jung: Er ist flott galoppiert und ließ sich schön reiten, dass ist auch wichtig für die Zukunft. Den Heraldik xx-Sohn sowie Leopin und River of Joy will Jung mit nach Luhmühlen Mitte Juni nehmen.

Die Geländestrecke, vom Course Designer Gerd Haiber konzipiert, bot optimale Bodenverhältnisse. Die einzelnen Aufgaben waren knifflig, aber einladend gebaut. Bundestrainer Hans Melzer war voll zufrieden: Die Pferde haben den Kurs super gemeistert. Es war toll zu sehen, wie motiviert auch die Dreisterneneulinge galoppiert sind. In Hinsicht auf die Olympischen Spiele in London war das Gelände in Marbach für Melzer eine wichtige Station: Das Profil in Marbach ist ähnlich wie in London: sehr hügelig. Deshalb war das eine sehr wichtige Prüfung. Die Vorgabe für dieses Jahr war: Irgendwo müssen alle Pferde einmal über den Berg, damit wir sehen können, wie sie das wegstecken. Vor dem Hintergrund, dass die wichtigen englischen Buschturniere in Badminton und Chatsworth wegen starker Regenfälle ausgefallen sind, ist der Bundestrainer sogar etwas schadenfroh: Jetzt haben wir den Engländern etwas voraus.

Unter den ersten elf Reitern sind acht Berufsreiter, die morgen in der letzten Teilprüfung Springen (Start um 14 Uhr) nicht nur um den Prüfungssieg kämpfen, sondern auch um den Titel des Berufsreiterchampions Vielseitigkeit 2012. Im vergangenen Jahr wurde Michael Jung Berufsreiterchampion.

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