Dressur-EM in Hagen: Deutschland auf Rang drei nach Tag eins

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Charlotte Fry und Everdale (© von Korff)

Nach Teil eins der Mannschaftsentscheidung bei der Dressur EM in Hagen liegen Team Deutschland und Dorothee Schneider in der Einzelwertung offiziell auf Rang drei.

Die Führung bei der Dressur EM in Hagen haben die Briten übernommen, für die neben Gareth Hughes Charlotte Fry heute gepunktet hat. Im Sattel ihres Tokio-Pferdes Everdale erhielt die in den Niederlanden stationierte 25-Jährige satte 77,671 Prozent, was sie auch in der Einzelwertung zur Overnight-Leaderin macht.

Man muss leider sagen, sie hat diese gute Bewertung trotz Schwachpunkten bekommen, von denen man dachte, damit könne man heutzutage nicht mehr ganz vorne stehen. Der imposante und schöne KWPN-Hengst v. Lord Leatherdale ging jedoch über weite Teile der Aufgabe mit aufgekröpftem Hals, weggedrücktem Rücken und nach hinten heraus arbeitenden Sprunggelenken, egal ob in den versammelten Lektionen oder in den Verstärkungen. Das begann schon mit der ersten Grußaufstellung – eng, schief, hinten ruhend – und zeigte sich bis zum Schluss immer wieder. Die Kopf-Hals-Position änderte sich lediglich im (gut mit Raumgriff schreitenden) starken Schritt.

Wobei die Richter sich zwar einig waren, was die Rangierung des Paares anbelangt, aber die Wertnoten differierten deutlich, von gut 76 Prozent (bei B, Henning Lehrmann) bis annähernd 80 Prozent, die die Dänin Susanne Baarup vergab, immerhin Chefrichterin der Weltmeisterschaften 2022.

Nach dieser Vorstellung führt Großbritannien in der Gesamtwertung nun mit 152,065 Punkten bzw. 77,671 Prozent, weil in den offiziellen Ergebnislisten nur der bessere der beiden Ritte von heute berücksichtigt wird.

Orthilia in Bestform

So kommt es auch, dass Dänemark derzeit an zweiter Stelle liegt. Denn auf Platz zwei in der Einzelwertung reihten sich Nanna Skodborg Merrald und die 16-jährige, in Dänemark gezogene Oldenburger Stute Orthilia ein.

Dieses Paar war sehr viel schöner anzusehen als die beiden Führenden. Die Gribaldi-Tochter wirkte schlanker und fitter als bei ihren letzten Turnierauftritten und zeigte eine durchlässige Prüfung mit Höhepunkten in den versammelten Lektionen. Ein Wermutstropfen war allerdings das deutlich offene Maul in vielen Situationen – aber immerhin ist der Nasenriemen so weit verschnallt, dass das Pferd das Maul öffnen kann.

Zusammen mit den 70,699 Prozent, die Charlotte Heering und Bufranco als erstes Starterpaar erhalten hatten, waren das 145,77 Punkte für Dänemark.

Annabelle mit Fehlern

von Korff

Helen Langehanenberg und Annabelle bei den Europameisterschaften in Hagen. (© von Korff)

Da Dorothee Schneider mit Faustus in der Einzelwertung auf Rang drei liegt, ist auch Deutschland derzeit offiziell in Bronzeposition.

Das zweite Paar für Deutschland heute waren Helen Langehanenberg und ihre Holsteiner Stute Annabelle. Die beiden begannen stark mit unter anderem einer tollen ersten Piaffe. Besonders in der Galopptour schlichen sich allerdings Fehler ein. Nach dem Angaloppieren aus der Passage sprang die Stute hinten um. Mehrfach sprang die Conteur-Tochter hinten beidbeinig und in den Einerwechseln hatten sie einen dicken Patzer. Auch in den Zick-Zack-Traversalen sprang sie hinten einmal nicht richtig mit.

Helen Langehanenbergs Fazit: „Ich bin nicht unzufrieden, aber ich bin auch nicht zufrieden. Es ging hervorragend los. Es fühlte sich gut an, es hat Spaß gemacht. Aber die beiden Fehler und dann auch noch in Lektionen, die doppelt zählen, die waren natürlich überflüssig. Aber sie ist ein eifriges Pferd und das war sie auch schon immer. Und klar, je eifriger sie sind, desto eher passiert auch mal ein Flüchtigkeitsfehler. Aber sie ist toll, sie hat so viel Talent und ich finde sie hat sich unter dem Strich auch toll gezeigt, und es ist auf jeden Fall aber noch Luft nach oben.“

Monica Theodorescu fand den Auftakt „so weit recht zufriedenstellend“. Also so weit alles nach Plan. „Ja. Also, ohne Fehler wäre es mir noch lieber gewesen“, so Theodorescu lachend.

Morgen geht es weiter in der EM-Mannschaftswertung. Aus deutscher Sicht sind Isabell Werth und Weihegold um 10.24 Uhr dran. Die beiden Doppel-Olympiasieger Jessica von Bredow-Werndl und Dalera sind um 14.15 Uhr dran.

Alle Ergebnisse finden Sie hier.

von Korff

Dorothee Schneider und Faustus (© von Korff)

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.