Rotterdam: Frankreich führt im Dressurnationenpreis vor Deutschland

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Morgan Barbançon und Habana Libre, als sie im März in Wellington siegreich waren. (© SusanJStickle.com)

Normalerweise sind die niederländischen Dressurreiter bei „ihrem“ Nationenpreis in Rotterdam schwer zu schlagen. Dieses Jahr allerdings war das für die Konkurrenz ein leichtes. Bestes Team nach Teil ein von drei Teilprüfungen: Frankreich vor Deutschland.

Riesenerfolg für Frankreich beim Dressurnationenpreis in Rotterdam! Morgan Barbançon auf Habana Libre A, Pauline Basquin mit Sertorius de Rima Z, Corentin Pottier auf Gotilas du Feuillard und Alexandre Ayache mit Jolene haben das Team in der Mannschaftswertung in Führung gebracht.

Barbançon und ihr elfjähriger KWPN-Wallach v. Zizi Top haben zudem die Einzelwertung mit 72,696 Prozent gewonnen. Pauline Basquin auf dem Zangersheider Sandro Hit-Sohn Sertorius de Rima Z mussten sich mit 72,50 Prozent knapp geschlagen geben. Corentin Pottier und der zwölfjährige Totilas-Sohn konnten sich mit 72,326 Prozent über Rang vier freuen. Ayache ist das Streichergebnis auf Rang 13 (70,087).

Der Nationenpreis in Rotterdam wird nach Punkten gewertet. Platz eins gibt einen Punkt, Platz zwei zwei Punkte usw. Dementsprechend gewinnt die Mannschaft mit der niedrigsten Punktzahl. Nach dem heutigen Tag hat Frankreich sieben Zähler auf dem Konto. Es folgen noch Special und Kür, wo je zwei Mannschaftsmitglieder antreten.

Mit Riesenabstand folgt Deutschland auf dem zweiten Platz. Hier sind es 24 Punkte, erritten durch Raphael Netz und Great Escape Camelot, die als Fünfte bestes deutsches Paar waren (71,826 Prozent), Franziska Stieglmaier auf Samurai (15./69,783), Anna-Christina Abbelen mit Sam Donnerhall (12./70,217) und Evelyn Eger mit Westminster (7./71,326).

An dritter Stelle stehen derzeit die Schweden mit 31 Punkten.

Niederländer ausgeschieden

Und die Titelverteidiger? Für die Niederlande war es ein schwarzer Tag. Einziger Lichtblick: das Comeback nach ihrer Verletzungspause von Emmelie Scholtens auf Indian Rock. Mit 72,478 Prozent wurde sie noch Dritte. Allerdings mit Luft nach oben in Sachen Gleichmaß in der Trabarbeit und Durchsprung im Galopp.

Zweitbestes Paar waren Diederik van Silfhout und der 13-jährige KWPN-Wallach Filius Apache v. Apache mit 69,565 Prozent. Das ist ein persönlicher Rekord beim dritten internationalen Turnier des Paares.

Konsequent waren die Richter in der Bewertung der beiden weiteren niederländischen Paare. Marlies van Baalen ritt den zwölfjährigen Totilas-Sohn Go Legend zu 64,413 Prozent. Die beiden gehörten 2021 zum niederländischen Olympiaaufgebot. Heute streckte der Wallach über weite Teile der Aufgabe die Zunge sichtbar zur rechten Seite raus und immer wieder schlichen sich ungleiche Tritte ein. Alles in allem wirkte Go Legend überhaupt nicht losgelassen.

Das galt im besonderen Maße auch für Invictus unter Hans Peter Minderhoud. Der zehnjährige Jack Sparrow-Sohn schien schon fertig mit den Nerven zu sein, bevor Hans Peter Minderhoud einritt. Beim Gruß stand er nicht still, statt anzutraben zeigte er Spannungstritte, hinten zum Teil gleichzeitig vorwärtshüpfend. Und so strampelte und zuckte sich der Hengst den Weg durch die Prüfung. Mit 62,370 Prozent wurde er letzter hinter Marlies van Baalen und Go Legend.

Da zwei Paare unterhalb der 65 Prozent-Grenze liegen, sind die Niederlande im Nationenpreis ausgeschieden. Diederik van Silfhout, der Landestrainer der Niederlande, sprach gegenüber dem Turnierveranstalter von einem „Debakel“.

Alle Ergebnisse aus Rotterdam finden Sie hier.

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.