Aktionsbündnis und Weidetierhalterverbände fordern Umweltminister zur aktiven Wolfsregulierung auf

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Wolf

(© www.st-georg.de)

Der Wolf und seine Rückkehr nach Deutschland bleibt ein emotionales Thema. Der Wolfsbestand steigt an und das hat Folgen, vor allem für die Weidetierhaltung. Das Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) und die Weidetierhalterverbände, darunter auch die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), haben nun eine Handlungsempfehlung zur Zukunft des Wolfes in Deutschland formuliert.

Das vom AFN und den Weidetierhalterverbänden ausgearbeitete Programm wird den Umweltministern im Rahmen der jährlichen Umweltministerkonferenz vorgelegt. Diese findet vom 11. bis zum 13. November statt. Die Forderungen stützen sich dabei auf neueste Erkenntnisse, denn laut dem Bundesamt für Naturschutz hat sich der Wolfsbestand in Deutschland drastisch erhöht. Und damit kommen auch Übergriffe einzelner Rudel auf große Weidetiere immer häufiger vor.

Zwei Jährlinge in Nienburg, ein Tinker in Peine, ein Shetlandpony in Bottrop – wie bereits im Jahr 2019 sind auch dieses Jahr bereits einige Pferde Wölfen zum Opfer gefallen (siehe dazu auch St.GEORG-Ausgabe 8/2020). Nach dem Vorfall in Nienburg hatte bereits die Pferdeland Niedersachsen GmbH den Umweltminister Olaf Lies in einem offenen Brief aufgefordert, der Wolfsproblematik eine höhere Priorität zukommen zu lassen und entsprechend zu handeln.

Aber nicht nur für Pferde kann ein höherer Wolfsbestand zur Gefahr werden, auch die Landnutzer und Halter anderer Weidetiere haben mehr und mehr wirtschaftliche Schäden zu verzeichnen.

Erhaltungszustand längst erreicht

Deshalb fordern neben Pferdesportlern und -züchtern auch Bauern, Waldbesitzer, Gärtner, Grundbesitzer, Jagdgenossenschaften, Jäger sowie Halter von Ziegen, Schafen und landwirtrschaftlichen Wildtieren in dem Papier gleichermaßen, dass eine aktive Wolfsregulierung möglich gemacht wird. Alle Bundesländer sollen dazu in ihre Wolfsverordnungen anpassen. Außerdem soll der Wolf auf Landes- und Bundesebene in das Jagdrecht aufgenommen werden.

Schon jetzt stoße man bei der Prävention von Wolfsrissen finanziell und praktisch an seine Grenzen, erklärt der Vizepräsident des Deutschen Jagdverbandes, Helmut Dammann-Tamke. Verhindert werden könne das nur dadurch, „endlich den Rechtsrahmen für ein aktives Wolfsmanagement zu schaffen“, so Dammann-Tamke.

Grundlage für die Forderungen ist auch hier wieder die starke Zunahme des Wolfsbestandes, so der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken:

„Mit mindestens 1800 Wölfen ist längst ein Erhaltungszustand erreicht, der es erlaubt, den Bestand zu begrenzen.

Ohne eine Regulierung des Wolfsbestandes wird die Haltung von Weidetieren in der Fläche im Grundsatz in Frage gestellt.

Bernhard Krüsken

„Herdenschutz hat Grenzen und ist nur ein Trostpflaster. Hinhalten, Vertrösten und kleinteilige Scheckbuchpolitik ist keine zukunftsfähige Strategie – damit lassen sich die Probleme der Weidetierhalter nicht lösen“, sagte Krüsken im Rahmen einer Pressekonferenz des Aktionsbündnis Forum Natur gemeinsam mit den Verbänden der Weidetierhalter.

Weitere Maßnahmen, die das AFN und die Weidetierhalterverbände in ihrem Programm fordern sind beispielsweise die Finanzierung von Präventionsmaßnahmen wie der Bau von Zäunen sowie die vollständige Entschädigung von Wolfsrissen. Tierhalter sollen auch dann entschädigt werden, wenn ein Wolfsriss zwar nicht nachgewiesen, aber auch nicht ausgeschlossen werden kann.

Hinter dem Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) verbergen sich mehrere Landnutzerverbände, die sich zusammengeschlossen haben, um sowohl wirtschaftliche als auch für naturschützende Belange des ländlichen Raumes einzutreten. Nach Ansicht des AFN könne man nur durch nachhaltige Nutzung der Natur die bestehende Vielfalt an Arten und Biotopen erhalten.

Zum vollständigen „Handlungsvorschlag für ein praxisorientiertes aktives Wolfsmanagement“ geht es hier.

Quelle: FN-presscheap air jordan 1 mid | 1576 nike air jordan 1 grises y negras

Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.