Neues von Ingrid Klimke: Über einen Freudentänzer und die Saison 2021

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Ingrid Klimke und Franziskus beim Training zuhause in Münster. (© Toffi)

Im Stall von Ingrid Klimke gibt es gleich mehrere spannende Neuzugänge. Einer davon ist Freudentänzer, ein Hengst mit ganz besonderer Abstammung. Welche Pläne die Reitmeisterin mit ihren neuen Pferden für 2021 hat – und noch einiges mehr –, verriet sie im Gespräch mit St.GEORG.

Ingrid Klimke ist gut in das neue Jahr gestartet. „Alle sind gesund – das ist wohl momentan das Wichtigste – und wir arbeiten fleißig mit den Pferden“, berichtet die Reitmeisterin am Telefon. Und auch sportlich läuft es: Gleich in zwei Disziplinen zählt sie aktuell zum deutschen Olympiakader. In der Vielseitigkeit hat sie mit Asha P und Hale Bob sogar zwei potenzielle Championatspferde parat. Und mit Franziskus, mit dem sie aktuell im Olympiakader der Dressurreiter gelistet ist, gelang ihr eine sehr erfolgreiche Saison 2020 im Viereck.

Zufall oder Schicksal: Freudentänzer

Apropos Franziskus – er ist der Vater von einem der Neuzugänge im Stall Klimke. Seit dem 31.10.2020 steht sein Sohn Freudentänzer in Münster. Der achtjährige Westfale stammt aus der Zucht von Heinrich Sauer und ist das letzte Fohlen aus der Mutter von Damon Hill, der Stute Romanze v. Rubinstein I. „Ich fand ihn schon als dreijähriges Pferd spannend und wollte ihn kaufen, aber damals hat es nicht geklappt“, erinnert sich Ingrid Klimke.

Trotzdem verfolgte sie die Karriere des gekörten Hengstes weiter, der zunächst unter ihrer ehemaligen Auszubildenden Lara Heggelmann und dann unter Andreas Müller bei seinen wenigen Turniereinsätzen bis 2018 einige Siege in Dressurpferdeprüfungen der Klasse L sammelte, sich auch für das Bundeschampionat qualifizieren konnte. „Dann habe ich ihn allerdings doch aus den Augen verloren. Es ist ein Zufall, dass er nun doch bei mir gelandet ist“, freut sich Ingrid Klimke.

Freudentänzer stand über eine Insolvenzversteigerung zum Verkauf. Der zuständige Insolvenzverwalter fand heraus, dass Ingrid Klimke schon damals ihr Interesse an dem Pferd bekundet hatte und kontaktierte sie. „Ich bin sofort hingefahren, habe ihn ausprobiert und konnte ihn auf Anhieb gut leiden. Auch meine Tochter Greta saß auf ihm und war total begeistert.“ Gemeinsam mit Dr. Ariane Reinhardt, mit der Ingrid Klimke seit Jahren eine gute Partnerschaft verbindet, konnte sie den Hengst dann schließlich ersteigern.

Ein Musterschüler

„Ausbildungsmäßig hat sich Freudentänzer in den letzten zwei Jahren aufgrund der Insolvenzgeschichte nicht weiterentwickelt, daher möchte ich mir mit ihm Zeit lassen und seine weitere Ausbildung mit viel Geduld angehen“, so Ingrid Klimke. „Auf ein Turnier werde ich ihn erst mitnehmen, wenn zu Hause alles sicher sitzt. Aber wir wissen, dass er früher sehr brav auf Turnieren war und er ist auch als Hengst sehr anständig.“

Freudentänzer sieht seinem berühmten Halbruder Damon Hill, den Ingrid Klimke einst ja selbst unter dem Sattel hatte, übrigens nicht nur sehr ähnlich, er bringt auch dessen Talent für Piaffe und Passage mit. „Wir haben mit Johannes Augustin angefangen, ihn ein bisschen an der Hand zu arbeiten und er lernt unheimlich schnell. Auch die fliegenden Wechsel und Traversalen klappen schon“, berichtet die Reitmeisterin. Aber auch an ihr Grand Prix-Pferd Franziskus erinnert sie der Hengst: „Er bringt den Pfiff von Franz mit, hat den Schalk im Nacken und viel Power – das finde ich gut“.

Seinen Namen – bisher war der Hengst als Formidable Star eingetragen –, verdankt er übrigens der Begeisterung seiner neuen Reiterin. „Er macht mir jeden Tag ganz viel Freude und ist ein wahrer Tänzer, so ist der Name entstanden“, erzählt Ingrid Klimke.

Nachwuchspferde in den Startlöchern

Aber nicht nur Freudentänzer ist neuer Stallkollege von Bobby, Braxxi & Co., mit C’est Helena und Right Forever haben noch zwei weitere neue Pferde in Münster ihre Boxen bezogen. Wobei Right Forever – Spitzname „Racker“ – schon im April 2020 zu Ingrid Klimke kam. Den bildhübschen Westfalen v. Rock Forever-Brentano (Z.: Daniel Stegemann) entdeckte Wilhelm Holkenbrink bereits als Fohlen, zog ihn auf und legte ihn dann letztes Jahr Ingrid Klimke ans Herz, die ihn ebenfalls mit Dr. Ariane Reinhart gemeinsam erwarb.

„Right Forever ist ein sehr sympathischer Wallach mit einem ganz tollen Galopp und einem super Schritt“, schwärmt seine Ausbilderin. „Als er zu uns kam, war er gerade erst unter dem Sattel. Ich konnte ihn dann gemeinsam mit Carmen (Anm. d. Red.: Carmen Thiemann ist die langjährige Stallmanagerin und Stütze von Ingrid Klimke) zusammen anreiten. Normalerweise fehlt mir dafür inzwischen die Zeit, aber während des ersten Corona-Lockdowns passte das gut. Und die Arbeit mit Right Forever hat uns beiden richtig viel Spaß gemacht!“, erzählt die Reitmeisterin. Für den Wallach sind in diesem Jahr die ersten Turnierstarts in Aufbauprüfungen geplant.

Die Riege der braunen Stuten im Stall Klimke ergänzt nun die sechsjährige C’est Helena, eine Holsteiner Stute v. Cascadello I-Conteur (Z.: Georg Poitmann). Philip Weßling, ehemaliger Auszubildender von Ingrid Klimhe, hatte die Stute dreijährig angeritten. Als er hörte, dass sie zum Verkauf stand, dachte er direkt an seine ehemalige Chefin.

„Die passt genau in dein Beuteschema“, lautete seine Einschätzung – und er sollte recht behalten. Ingrid Klimke testete die Stute im Parcours und absolvierte mit ihr auch die ersten Geländesprünge. Der Funke sprang über: Im November 2020 durfte C’est Helena nach Münster umziehen. „Sie hat schon Springpferdeprüfungen gewonnen, aber im Gelände noch gar keine Erfahrung. Deswegen wollen wir dieses Jahr erstmal ganz klein anfangen, Eignungsprüfungen mit Geländesprüngen reiten usw.“, berichtet Ingrid Klimke.

Babynews & noch mehr gute Nachrichten

Während für Freudentänzer, Right Forever und C’est Helena der Sport im Vordergrund steht, befindet sich ein anderes Nachwuchspferd aus dem Stall Klimke gerade in der Babypause. Die achtjährige Felize v. Foundation-Sandro Hit, die bereits in Dressurpferdeprüfungen erfolgreich war, erwartet in diesem Jahr ihr erstes Fohlen von Bundeschampion Damaschino. „Sie hatte sich leider verletzt, daher haben wir sie decken lassen. Und Damaschino hat mich schon dreijährig in Warendorf begeistert. Jetzt werde ich also auch noch Züchterin“, lacht Ingrid Klimke.

Aber nicht die Vorfreude auf das Fohlen ist groß, auch dass es nun doch eine Vielseitigkeits-Europameisterschaft 2021 geben soll, begeistert die zweifache Einzel-Europameisterin: „Ich bin so happy, dass sich der Einsatz von uns Reitern gelohnt hat!“ Noch steht nicht fest, wo das Championat ausgetragen wird, drei mögliche Veranstalter sind noch im Rennen. Einen Favoriten hat Ingrid Klimke nicht. „Boekelo mag ich aufgrund der Nähe und ich habe gehört, dass es in Avenches tolle Bedingungen geben soll. Ich reise aber auch gerne wieder nach Italien, das hat sich ja letztes Jahr mit Pratoni del Vivaro sehr gelohnt für mich“, sagt sie.

Welches Pferd sie bei den Europameisterschaften reiten möchte – und welches bei den Olympischen Spielen in Tokio, sofern sie stattfinden – weiß sie allerdings noch nicht: „Das müssen Sie am besten Hans Melzer fragen!“ Beide Kandidaten, Asha und Bobby seien fit und gut durch den Winter gekommen. Es bleibt also weiterhin spannend bei Ingrid Klimke!men’s jordan upcoming releases | DIARIOCALLEDEAGUA ᐈ Одяг, Взуття, Аксесуари, вигідні ціни в Києві у Україні