US-Olympiadressurpferd Sanceo von Sabine Schut-Kery aus dem Sport verabschiedet

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TOKYO – Olympische Spiele / Olympic Games 2021

Sabine Schut-Kery und Sanceo aus den USA bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 – richtig Reiten reicht! Waren das tolle Auftritte dieses Paares! Absolute Gänsehaut bei so viel Leichtigkeit und Harmonie! So soll Dressurreiten aussehen! (© www.sportfotos-lafrentz.de)

Er sei gesund und auf dem Zenit seiner Karriere, schreibt die deutsch-US-amerikanische Dressurreiterin Sabine Schut-Kery in den sozialen Medien. Gerade deshalb ist es für sie nun der richtige Zeitpunkt, ihr Erfolgspferd in den sportlichen Ruhestand zu schicken.

Die Weltmeisterschaften in Herning hatte der Hannoveraner San Remo-Sohn passen müssen, damals war er „not fit to compete“. Aber zuvor sorgte er bei den Olympischen Spielen von Tokio (JPN) für einiges an Aufsehen. Mit der in Krefeld geborenen Sabine Schut-Kery war er maßgeblich an Team-Silber der US-Equipe beteiligt. In der Kür belegte der von Gerhard Dustmann gezogene Hengst Rang fünf mit dem Ergebnis von 84,3 Prozent. Aber irgendwie waren Sanceo und Schut-Kery auch Medaillengewinner der Herzen, begeisterten mit Harmonie und Leichtigkeit, wie man sie im Dressursport ja so häufig vermisst. Es war das letzte internationale Turnier von Sanceo, der schon als junges Pferd zu Schut-Kery kam.

Über Sanceo

Gerade frisch angeritten entdeckte Sabine Schut-Kery das Talent des Hannoveraners aus einer Ramiro’s Son II-Mutter. Die einstige Auszubildende von Jean Bemelmans sicherte sich Sanceo und bildete den Hengst fortan selbst aus. 2012 nahm das Paar an der WM für sechsjährige Dressurpferde teil, 2014, achtjährig, folgten der erste Start in einer Inter I. Die ging Sanceo bereits auf dem amerikanischen Kontinent, die USA sind seit 1998 die Heimat seiner Reiterin. Im Alter von neun Jahren ist der San Remo-Sohn dann bereits Teil einer Championats-Equipe. Bei den pan-amerikanischen Spielen in Toronto (CAN) holen Schut-Kery und der Hengst die Goldmedaille mit der Mannschaft.

Insgesamt 17 Siege in internationalen Dressurprüfungen erringen Sanceo und Sabine Schut-Kery gemeinsam, ab 2018 auf Grand Prix-Niveau. Den großen Coup landen sie dann 2021, als sie ins Olympia-Team der USA berufen werden. Dort sind es nicht Adrienne Lyle und Salvino, sondern der mit reeller Versammlung überzeugende und alle Vorstellungen der klassischen Dressurreiterei erfüllende Sanceo unter Schut-Kery, die die besten Ergebnisse für die USA holen.

Künftig züchterisch aktiv

Es wird keine Rückkehr ins Dressurviereck des nun 17-jährigen Hannoveraners geben. Mit Splendid hat Schut-Kery aber immerhin erst kürzlich eine Zukunftshoffnung unter den Sattel bekommen. Sie nimmt mit ehrfürchtigen Worten Abschied von ihrem Erfolgspferd in den sozialen Medien:

„Seit unser wundervoller Sanceo drei Jahre alt war, hat er alles gegeben, was von ihm verlangt wurde; (…) … und genau deshalb haben wir die Entscheidung getroffen, ihn aus dem Leistungssport in den Ruhestand zu schicken.

Wir haben so viel zusammen gelernt, und er war immer für mich da. Das trage ich in meinem Herzen, während wir diese schwierige, aber auch aufregende Entscheidung treffen, ihn seine Leistungskarriere auf einem Höhepunkt beenden zu lassen, mit Glück, Erinnerungen und solange er gesund ist.
Ich werde mich immer an das unzerstörbare Band erinnern, das uns zum Erreichen unserer Ziele geführt hat, bis hin zu seinem großen Finale in Tokio. Sanceo wird auch im nächsten Kapitel seines Lebens von seinen Besitzern geliebt werden,

Alice Womble-Heitmann und Dr. Mike Heitmann auf ihrer atemberaubenden Ranch in Hempstead, Texas, wo sie seine Rückkehr nach Hause willkommen geheißen haben.

Jeden Tag in den Stall zu gehen, ohne sein fröhliches Gesicht, daran muss man sich erst einmal gewöhnen, aber ich weiß in meinem Herzen, dass dies die beste Entscheidung für ihn ist und das, was wir ihm schuldig sind. (…)

Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um seinen wunderbaren Besitzern, Alice und Mike, zu danken, denn ich hatte das große Glück, Sanceos Weg mit ihnen zu teilen. Sie haben mir immer das Gefühl gegeben, dass Sanceo auch mein Pferd ist, und sind sogar so weit gegangen zu sagen, dass ich ihn hier in Kalifornien bei mir behalten kann.
Aber ein Ruhestand bei ihnen auf ihrer wunderschönen 1000-Hektar-Ranch ist genau das Richtige für unser einzigartiges Pferd. Sie lieben den Sport so sehr, aber Sanceos Glück stand immer an erster Stelle, und ich bin so dankbar für ihren Glauben an uns und ihre Freundschaft in diesen wunderbaren Jahren.

Sein Vermächtnis wird durch seine züchterischen Aufgaben fortbestehen, während er dieses nächste Kapitel seines Lebens auf der Ranch verbringt; eine Umgebung, die so besonders und passend für unseren schönen Jungen ist.“

Noch hat Sanceo keine Nachkommen. Allerdings werden für 2023 drei Fohlen aus Embryotransfers v. Sanceo erwartet.

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Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.