Preis von Europa: Eric Lamaze macht’s nochmal

Von
CHIO Aachen 2017

Eric Lamaze (CAN) ist der Sieger im Großen Preis von Europa 2017 (© Rolex)

Eric Lamaze (CAN) lässt die deutsche Konkurrenz beim Preis von Europa hinter sich.

Dasselbe Pferd, derselbe Reiter, der gleiche Sieg: Der Kanadier Eric Lamaze wiederholte auf der 14-jährigen Fine Lady v. Forsyth-Drosselklang (Hann.) seinen Vorjahressieg im Preis von Europa, der ersten großen Springentscheidung in der Aachener Soers. Seiner Zeit von 42,05 Sekunden jagte die Konkurrenz vergebens hinterher. Der Ausgang war denkbar knapp, denn Ludger Beerbaum auf der ebenfalls 14-jährigen Holsteiner Stute Chiara v. Contender-Coronado war am Ende nur vier Zehntelsekunden langsamer (0/43,05). Das war Platz zwei und man konnte am Gesicht des Altmeisters sehen, dass er nicht wirklich zufrieden war. Dabei hatte er auch ein bisschen Glück gehabt, die hintere Stange des rot-gelben Oxers sprang in die Höhe und fiel genau in die Auflage zurück. Der Ire Bertram Allen auf Molly Malone brauchte nur eine Hundertstel Sekunde mehr als Beerbaum, das war Rang drei (0/43,06).

Nicht weniger als 20 von 58 Reitern konnten sich für das Stechen qualifizieren, genau die Hälfte blieb auch im Stechen ohne Abwurf. Zweitbester Deutscher wurde auf dem siebten Platz (0/44,97) Felix Hassmann auf dem Holsteiner Cayenne v. Claudio-Ramirado. Meredith Michaels-Beerbaum auf der neunjährigen flinken KWPN-Stute Daisy v. Excenel, endete auf Platz neun mit 46,1 Sekunden. Sie muss sich jetzt nach dem Verkauf von Olympiapferd Fibonacci mit Nachwuchspferden zurück an die Spitze kämpfen. Nicht so gut gelang das Aachen-Comeback von Ehemann Marcus Beerbaum, der als erster Starter mit Comanche mit neun Fehlern im Umlauf das Stechen nicht erreichte.

Auch Laura Klaphake auf Catch me if you can v. Catoki-Acordplus verpasste das Stechen, aber nur um einen ärgerlichen Zeitfehler nach einer glänzenden Runde, die das Vertrauen von Bundestrainer Otto Becker in die amtierende deutsche Meisterin der Springreiterinnen voll rechtfertigte. „War das denn nötig?“ murrte Pferdebesitzer Paul Schockemöhle.

Parcourschef Frank Rothenberger hatte auf einen offenen Wassergraben, den man bei einem klassischen großen Springen eigentlich erwartet hätte, verzichtet. „Beim Nationenpreis und im Großen Preis gibt es genug Wasser“, sagte Rothenberger, der seit 14 Jahren die Kurse in der Soers entwirft. Stattdessen ging er in die Höhe, bis 1,60 Meter maßen die Hindernisse. Eine Dreifache und zwei Doppelsprünge stellten genügend Aufgaben, aber auf allzu technische Raffinessen verzichtete er. „Ich muss alle Zuschauer bedienen“, sagte Rothenberger. Das heißt, die Reiter müssen überall mal vorbeikommen, ohne dass der Zuschauer zum Fernglas greifen muss. Als zusätzliche Schwierigkeit erwies sich der Platzregen, der zwischendurch in der Soers niederging. Zwar wurde die Prüfung für eine halbe Stunde unterbrochen, doch das erwies sich als etwas zu spät, denn einige Reiter mussten unter deutlich erschwerten Bedingungen starten. Dazu gehörte nicht nur der Regen von oben, auch das quietschnasse Gras machte es für die Pferde nicht einfacher. „Sonst hätte es noch einige Nuller mehr gegeben“, mutmaßte Ludger Beerbaum.


Nachwuchssieg

Vor dem Preis von Europa gelang im Fehler/Zeit Springen, dem „Preis des Handwerks“, Aachen-Neuling Philipp Rüping sein erster Sieg in der Soers. Auf der Mecklenburger Stute Chalypsa v. Chacco Blue-Sandro verwies der Stalljockey von Paul Schockemöhle die Konkurrenz auf die Plätze (0/60,10 Sekunden).

Startfolge Nationenpreis

Im Anschluss an den Preis von Europa wurde die Startfolge für den Nationenpreis am Donnerstagabend ausgelost: 1. Schweiz, 2. USA, 3. Frankreich, 4. Deutschland, 5. Großbritannien, 6. Belgien, 7. Italien, 8. Niederlande. Das deutsche Team startet in der Reihenfolge Marcus Ehning/Pret a Tout, Maurice Tebbel/Chacco’s Son, Marco Kutscher/Glenur, Philipp Weishaupt/Convall.

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