Boekelo: Nationenpreis an Großbritannien, Deutschland auf Rang vier, Tim Price gewinnt Einzelwertung

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Tim Price (NZL) und Happy Boy im Cross von Boekelo 2022. (© FEI)

Im Vielseitigkeits-Nationenpreis von Boekelo sicherten sich die Briten nach 2021 erneut den Sieg. Das deutsche Team arbeitete sich auf Rang vier vor, sicherte sich damit aber den Sieg in der Gesamtwertung der Nationenpreis-Serie. In der Einzelwertung stand schlussendlich Tim Price vorn, der zweite Platz ging denkbar knapp an Tom McEwen vor Laura Collett. Sandra Auffarth war beste Deutsche auf Rang neun.

Fünf Ausfälle gab es vor dem abschließenden Springen im niederländischen Boekelo zu notieren. Zwei Reiter zogen ihre Pferde zurück, drei Pferde wurden bei der zweiten Verfassungsprüfung als „not fit to compete“ erklärt. Unter diesen drei Pferden befand sich übrigens auch Luthien, das Mannschaftspferd von Arne Bergendahl, womit der bereits vor Beginn der Prüfung als Streichergebnis für Deutschland feststand. Aber dazu später mehr.

Die britische Equipe musste noch einige Abwürfe in Kauf nehmen. Mit insgesamt 95,7 Punkten reichte es aber dennoch für den Sieg, da sich auch andere Mannschaften Fehler im Parcours erlaubten. Die einzige fehlerfreie Runde für Großbritannien lieferten Rosalind Canter und Izilot DHI, die das CCI4*-L somit mit ihrem Dressurergebnis von 29,4 Punkten auf Rang sechs beendeten. Kirsty Chabert blieb mit Opposition Heraldik Girl das Streichergebnis nach einem Abwurf und insgesamt 79,2 Punkten. Sarah Bullimore musste mit Evita AP drei Abwürfe in Kauf nehmen (40,4 Punkte) und die nach Dressur und Gelände Führende Laura Collett bekam mit Dacapo ebenfalls einen Abwurf, als sie den zweiten Sprung in einer Distanz etwas zu forsch anging (25,9).

Das Team Neuseeland wurde mit 101,9 Punkten schlussendlich Zweiter. Eine weiße Weste behielten hier im Parcours zwei Paare, einmal Tim Price mit Happy Boy (25,6) und auch Amanda Pottinger mit Good Timing beendete das Springen fehlerfrei und in der Zeit (39,6). Letztlich das Streichergebnis bilden musste Jonelle Price mit Killbunny Andy nach vier Abwürfen (48,5). Daniel Jocelyn und Blackthorn Cruise addierten vier Punkte zu ihrem Ergebnis hinzu (36,7).

Rang drei ging an die Equipe aus Frankreich. Die Gesamtpunktzahl von 110,1 setzte sich zusammen aus den Ergebnissen von Stephane Landois mit Chaman Dumontceau (34,3), Morgane Euriat mit Baccarat d’Argonne (37,7) und Heloise le Guern mit Canakine du Sudre Z (38,1). Der vierte Reiter, Sebastien Cavaillon, hatte sein Pferd Quatchina Blue Z vor dem Springen zurückgezogen.

Deutschland rückt auf Platz vier vor

Von Platz sechs von gestern auf Rang vier vorarbeiten konnte sich die deutsche Equipe. Von dem Ausfall von Arne Bergendahl und Luthien ließen sich die drei Damen nicht schocken, alle bekamen sie aber leichte Fehler. Libussa Lübbeke und Darcy F mussten einen Abwurf hinnehmen und wurden in der Einzelwertung schlussendlich 31. mit 48,3 Punkten. Bei Emma Brüssau und Dark Desire GS blieb es bei Rang 23 trotz eines Abwurfes und 1,2 Strafpunkten für die Zeit (42,4). Das aus deutscher Sicht beste Ergebnis lieferte Sandra Auffarth mit dem neunjährigen polnischen Wallach Rosveel. Aber auch dieses Paar erwischte es, an einem blauem Oxer mit einfarbigen Stangen und bunter Planke schien Rosveel etwas zu gucken und bekam dort einen Fehler. Mit insgesamt 32,9 Punkten landeten die beiden schließlich auf Platz neun – ein gutes Ergebnis für den Einstand von Rosveel in einer langen Vier-Sterne-Vielseitigkeit! Die Equipe kam somit auf insgesamt 123,6 Punkte.

Mit dem vierten Platz addierte Deutschland so nochmal 70 Punkte zu ihrem Nationenpreis-Konto hinzu. Mit dem Endstand von 450 Punkten steht nun fest: Deutschland gewinnt die Nationenpreis-Serie 2022 in der Vielseitigkeit! Rang zwei belegt Italien, danach folgt Schweden auf Rang drei. Großbritannien belegt Platz vier.

Tom McEwen Zweiter mit Pferd von Nicola Wilson

Als der bis zum Schluss Führenden Laura Collett mit Dacapo an Hindernis zehn ein Fehler unterlief, rutschte das Paar auf Rang drei ab. Damit war klar: Tim Price (NZL) und Happy Boy siegen in der Einzelwertung des CCI4*-L von Boekelo mit 25,6 Punkten! Für den zehnjährigen KWPN-Wallach v. Indoctro ist es der bisher größte Erfolg seiner Karriere.

Das Nachsehen hatten der Brite Tom McEwen und sein Holsteiner Wallach JL Dublin v. Diarado. Das Paar erlaubte sich ebenfalls keinen Springfehler und lag damit punktemäßig gleichauf mit Price und Happy Boy. Allerdings waren McEwen und JL Dublin mit der Zeit von 10:06 Minuten im Cross eine Sekunde weiter von der Bestzeit entfernt als Tim Price und sein Pferd, die nach 10:07 Sekunden ins Ziel vom Cross gekommen waren. Eine Sekunde, die in Boekelo über Platz eins und zwei entschied. Dennoch dürfte McEwen überaus zufrieden sein. Denn das Turnier war erst das zweite überhaupt für das Paar. JL Dublin hatte 2021 der Britin Nicola Wilson zu Einzel- und Team-Gold bei der EM in Avenches verholfen. Beim CCI5*-L von Badminton in diesem Jahr kam es dann zu einem folgenschweren Sturz des Paares, infolgedessen Nicola Wilson ihre Karriere nun an den Nagel hängen musste. JL Dublin hingegen hatte sich bei dem Sturz nicht verletzt. Wilson hatte sich schließlich dazu entschieden, das Pferd Tom McEwen zum Reiten zu geben. Und offenbar funktioniert es bereits ganz prima zwischen den beiden.

FEI/Libby Law

Tom McEwen (GBR) und JL Dublin im Cross des CCIO4*-L von Boekelo (NED). (© FEI/Libby Law)

Zwei weitere deutsche Paare beendeten auch noch den Parcours in Boekelo. Das waren Arne Bergendahl mit Checkovich, die mit zwei Abwürfen schlussendlich 26. wurden (45,4) sowie Katharina Tietz mit Aspen T, die nach einem Abwurf knapp hinter Bergendahl auf Rang 27 landete (45,6).

Das CCIO4*-L war gleichzeitig auch Wertungsprüfung für die niederländische Meisterschaft. Den Titel sicherte sich Janneke Boonzaaijer mit Bouncer (59,6), die im Gesamtklassement an 37. Stelle rangierte.

Alle Ergebnisse aus Boekelo finden Sie hier.

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Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.