Charlotte Fry und Glamourdale gewinnen Weltcup-Kür in ’s-Hertogenbosch

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Charlotte Fry (GBR) und Glamourdale in der Weltcup-Kür von 's-Hertogenbosch. (© FEI/Leanjo de Koster)

Die Weltmeister Charlotte Fry und Glamourdale haben auch in der Grand Prix Kür, der letzten Weltcup-Etappe vor dem Finale in Omaha, nichts anbrennen lassen. Sie sicherten sich mit dem Sieg auch ihr Ticket nach Omaha. Isabell Werth und Benjamin Werndl wurden Dritte und Vierter.

Die Weltcup-Saison 2022/23 steht kurz vor dem Ende. Die letzte Etappe der Dressurreiter vor dem Finale fand heute in ’s-Hertogenbosch ihren Abschluss. Und dort ließen es sich die Weltmeister Charlotte Fry und Glamourdale nicht nehmen, auch noch die Qualifikation fürs Finale zu sichern. Das findet ja über Ostern statt, vom 4. bis 8. April.

Aber an ihr Ergebnis von der London Horse Show, wo sie vielleicht einen kleinen Heimvorteil hatten, kamen sie heute in den Niederlanden nicht heran. Aber es schlichen sich auch ein paar Fehler in die Kür. Der erste Übergang vom Trab in den Schritt war etwas harsch, Glamourdale kam nicht direkt zum Schreiten. Einen richtig dicken Patzer gab es dann in der Galopptraversale. Die Einleitung funktionierte noch, aber dann machte sich Glamourdale einmal richtig frei und es dauerte ein paar Galoppsprünge, bis Fry den einstigen Dressurpferde-Weltmeister wieder bei sich hatte. Zudem verlor der Hengst in der Piaffe-Pirouette gegen Ende der Kür Takt und Schwung. Mit seinem starken Galopp wusste der Rappe jedoch erneut zu glänzen und erhielt dafür durchweg die Idealnote 10. Auch die Zweierwechsel waren ein Höhepunkt der Vorstellung, 9,3 lautete hier die Durchschnittsnote. Unter dem Strich kam das Paar auf ein Ergebnis von 86,835 Prozent. Alle fünf Richter sahen Fry und Glamourdale in Front. Natürlich kam es in der Pressekonferenz auch zur Sprache über den dicken Patzer in der Traversale. Dazu sagte Fry: „Es war eine Schande, denn er hat an anderer Stelle beste Leistungen erbracht. (…) Es ist eine große Arena mit viel Atmosphäre und er kam zurück und wir beendeten die Prüfung gut, also bin ich heute Abend glücklich.“

Glamourdale nach Omaha?

Ob Glamourdale tatsächlich nach Omaha reisen wird und dort auf Dalera und Jessica von Bredow-Werndl trifft, ist allerdings noch unklar. Als Deckhengst ist der Lord Leatherdale-Sohn schließlich sehr gefragt: „Ich bin noch nicht sicher, aber wir werden in Kürze einen Plan machen“, so Fry.

Dinja van Liere (NED) und ihr in Amsterdam siegreicher Hengst Hermes wurden somit auf Rang zwei verwiesen. Auch diese beiden blieben mit ihrem Ergebnis von 83,375 Prozent deutlich unterhalb ihres persönlichen Bestergebnisses. Heute kam bei dem zwölfjährigen Hengst etwas Spannung auf, die sich im Verlauf der Prüfung zunächst in starker Schweifaktion und einer Irritation beim Aufnehmen nach dem (gelungenen) starken Schritt und dann in fehlerhaften Einerwechseln zeigte. Hermes schien sich an einer langen Seite an etwas festgeglotzt zu haben.

„Hermes ist aufgeregter, wenn viele Leute da sind. Er kann sehr in Piaffe/Passage glänzen, und ich denke, das waren heute meine besten Leistungen. Ich muss ihn jetzt im Galopp ruhiger bekommen“, so Van Liere nach ihrem Ritt. Vielleicht liegt Hermes die Halle in den USA ja besser: Auch dieses Paar darf nach Omaha fliegen.

Auch Emilio von Atmosphäre beeindruckt

Nicht ohne Fehler lief heute auch die Kür bei Isabell Werth und ihrem Routinier Emilio ab. Der Wallach demonstrierte schon vor dem Einritt, dass ihm auch mit seinen nun 17 Jahren noch der Schalk im Nacken sitzt. Seine Spannung schien der Ehrenpreis-Sohn durch die artistische Einlage allerdings nicht ganz loszuwerden. Davon unbeirrt begann die Kür aber richtig gut, mit einer gelungenen Piaffe-Pirouette und soliden Trabtour. Dann passierten allerdings Fehler in den Galoppwechseln, die Emilio auch teilweise etwas kurz sprang. Das Ergebnis von 82,76 Prozent reichte aber für Platz drei und sicherte damit die Führungsposition Werths im Weltcup-Ranking. Im Finale wird sie voraussichtlich ihr WM-Pferd Quantaz reiten.

FEI/Leanjo de Koster

Isabell Werth und Emilio nach ihrer Weltcup-Kür in ’s-Hertogenbosch (NED). (© FEI/Leanjo de Koster)

Endlich wieder Famoso! Das harmonische Paar Famoso und Benjamin Werndl haben sich an diesem Wochenende zum ersten Mal seit November wieder auf dem Turnier gezeigt. Der 14-jährige Farewell III-Sohn war heute sicher eines der Pferde, das am meisten bei seinem Reiter war. Aber hier und da hätte man sich den Wallach noch etwas energischer im Bewegungsablauf gewünscht. Die Prüfung gelang ohne größere Fehler bis auf einen kleinen Haker in der ersten Pirouette. Die jeweils ersten der zweifach gerittenen Pirouetten waren allerdings etwas größer angelegt, sowohl im Galopp als auch in der Piaffe. Der 39-jährige Benjamin Werndl erzielte mit Famoso insgesamt 82,050 Prozent. Damit wurden die beiden Vierte. Sie sind damit viertbestes deutsches Paar im Ranking und können daher nur nach Omaha reisen, wenn ein punktbesseres deutsches Paar ausfallen sollte.

Wer darf nach Omaha fliegen?

Mit dem gesetzten Startplatz für die Vorjahressieger Jessica von Bredow-Werndl und Dalera sind es jetzt Isabell Werth und Ingrid Klimke, die einen Startplatz ergattert haben. Benjamin Werndl wäre erster Nachrücker, Helen Langehanenberg zweite Nachrückerin. Letztere verabschiedete ihr Top-Pferd Annabelle ja aber kürzlich aus dem Sport. Laut Weltreiterverband (FEI) wird es noch etwas Zeit brauchen, bis die Startliste für das Weltcup-Finale feststeht.

Alle Ergebnisse von der Weltcup-Kür finden Sie hier.

Das Ranking der Weltcup-Saison können Sie hier einsehen.

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Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.