EM Vielseitigkeit Avenches: Ingrid Klimke auf dem Weg zur Titelverteidigung, Briten verteidigten Teamführung

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Ingrid Klimke und Hale Bib (© FEI)

Okay, der größte Batzen kommt natürlich noch bei den Europameisterschaften der Vielseitigkeitsreiter in Avenches. Aber Titelverteidigerin Ingrid Klimke und Hale Bob haben sich heute in der Dressur eine super Ausgangsbasis verschafft. Und die Briten liegen weiter in Führung.

Nach der Dressur vor dem Gelände liegen mit etwas mehr als einem Springfehler Abstand die Briten (64,80) vor den Deutschen (69,70) und den Franzosen mit (77,30). Titelverteidigerin Ingrid Klimke mit Hale Bob führt in der Einzelwertung nach der Dressur mit 20,2 Minuspunkten vor den beiden britischen Mannschaftsreiterinnen, Weltmeisterin Rosalind Canter auf Allstar (20,6) und Nicola Wilson auf Dublin (20,9).

Ingrid Klimke ritt auf dem 17-jährigen Helikon xx-Sohn Hale Bob in gewohnter Klasse eine sichere fehlerfreie Dressur, das Pferd immer in schönem Seitenbild, das Genick der höchste Punkte, alle Lektionen auf den Punkt. „Bobby ist ja ein Professor, er hatte Spaß und ich auch“, sagte sie nach ihrem Ritt. „Ich freue mich auf morgen. Es kommt darauf an, von Anfang an den richtigen Rhythmus zu finden.“

Vor ihrer Dressur gab es doch noch ein paar hektische Momente, weil sie und ihr Team übersehen hatten, dass das Sponsoren-Logo nur auf dem linken Oberschenkel prangen darf, aber nicht auf dem rechten. Deswegen musste Pflegerin Carmen schnell noch eine andere Reithose holen und Ingrid einen fliegenden Reithosenwechsel hinter einem Container vornehmen.

Weitere Ergebnisse

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Michael Jung und Wild Wave lieferten die bislang beste Dressurvorstellung ihrer Karriere. (© www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz)

Auch Rosalind Canter war mit ihrem Pferd zufrieden. „Es war nicht so einfach, da ich seit der Weltmeisterschaft in Tryon 2018 auf keiner so großen Bühne mehr aufgetreten bin. Ich wusste nicht, ob es klappen würde.“ In Tokio war Canter nur als Reserve vor Ort gewesen.

Michael Jung etablierte sich mit dem neunjährigen Holsteiner Wildwave v. Waterdance xx mit einer sehr sicheren gleichmäßigen Runde auf Platz sieben (23,9). Von Anfang an ging das Pferd sehr losgelassen und elastisch. „Mein Pferd hat sich in den letzten Wochen ständig verbessert“, sagte er, „ich denke wirklich, dass es das Zeug zu einem Fünfsterne-Pferd hat.“

Unverständliche Richterurteile gibt es nicht nur in der Spezialdressur, mindestens genauso häufig in der Vielseitigkeit. So fragte sich mancher Betrachter, was sich der Schweizer Richter Christian Landolt gedacht hat, als er Michael Jung für den Schritt – raumgreifend, taktmäßig und fleißig – nur eine 6,5 gab, eine ganz Note weniger als seine Kollegen.

„Das Gelände ist schwer genug“, sagte Jung, „die Zeit wird ein Thema sein. Ich denke, wichtig ist die volle Konzentration bis zum letzten Sprung. Aber ich habe ein gutes Geländepferd mit viel Galoppiervermögen und Power.“

Casino on fire

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Dirk Schrades Casino war heute der weiße Blitz im Viereck von Avenches (© www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz)

Nicht ganz wie geplant verlief die Dressur von Einzelreiter Dirk Schrade auf dem bildschönen elfjährigen Holsteiner Schimmel Casino v. Casillas. Zweimaliger deutlicher Ungehorsam im Galopp, einer vor dem fliegenden Wechsel, einmal in der Galoppverstärkung, wo er seinem Reiter regelrecht „von der Fahne“ ging, kosteten Punkte. 30,60 Minuspunkte waren es am Ende, Platz 32, darüber wollte sich der Reiter dann nicht beschweren. „So habe ich mein Pferd noch nie erlebt,“ sagte Schrade, „sonst ist er eher auf der triebigen Seite. Ich bin noch gut weggekommen.“

Morgen ab 10 Uhr geht es ins Gelände. Als erste deutsche Reiterin geht Anna Siemer um 11:28 Uhr auf die Stecke. Die Startzeiten der anderen deutschen Reiter: Christoph Wahler (Einzelreiter) 12:16, Andreas Dibowski 12:44, Dirk Schrade (Einzelreiter) 13.36, Michael Jung 14:20 und Ingrid Klimke 15:36 Uhr.

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Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.