BuCha 2019: Dreijähriger Favorit Fynch Hatton abgeklingelt, Sieg für Bon Courage

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(© St.GEORG)

Auf dem Reitpferdeviereck des Bundeschampionats ist es ja nie langweilig. 2019 bildet da keine Ausnahme. Einer der Favoriten der dreijährigen Hengste musste das Viereck vorzeitig verlassen, und das war nicht der einzige Ausfall.

Gleich als erstes Pferd der ersten Abteilung ging einer der favorisierten Kandidaten der dreijährigen Reitpferde-Hengste beim Bundeschampionat 2019 aufs Viereck: Sattelkörungssieger und Landeschampion Fynch Hatton. Nachdem der Oldenburger Formel Eins-Sir Donnerhall-Sohn (Z.: Bernhard Ilting-Reuke) in Vechta gefeierter Körsieger geworden war, wechselte er in den Besitz des Stalls Helgstrand, für den ihn nun Eva Möller vorstellte. In Rastede wurde der noble Braune bereits Landeschampion. Die Erwartungen waren groß. Doch bereits nach den ersten beiden Runden auf dem Warendorfer Viereck mussten sie aufgeben. Der Grund: Fynch Hatton blutete aus dem Maul. Aber Stall Helgstrand hatte ja noch ein zweites Eisen im Feuer, ebenfalls ein Siegerhengst und Preisspitze.

Das war Hannoveraner Danciero v. Dancier-Floriscount, der bei der westfälischen Hauptkörung 2018 als Siegerhengst vom Platz trabte und anschließend ebenfalls zu Helgstrand wechselte. Der Rappe war letztes Pferd der letzten Abteilung. Wie schon bei seiner Körung begeistert Danciero auch unter dem Sattel mit seinem kraftvollen Bewegungsablauf. Allerdings vermisste man im Trab etwas Elastizität und Geschmeidigkeit. Hier gab es eine 8,5. Der Galopp zählte zu den besten des Tages, 9,5. Der Schritt ist geregelt mit gutem Raumgriff, könnte vielleicht noch etwas gelassener durch den Körper gehen, 8,0. Für die Ausbildung gab es eine 9,0, für Typ und Qualität des Körperbaus 8,5. Machte in Summe eine 8,7. Das war gut. Aber nicht gut genug.

Der Sieger

Der Sieg ging mit einer Endnote von 9,2 an den Hannoveraner Prämienhengst Bon Courage v. Bon Coeur-Vivaldi aus der Zucht und im Besitz von Dr. Christine Feichtinger, aufgestellt im Gestüt W.M., in Ausbildung bei Jessica Lynn Thomas.

Bon Courage war schon bei seiner Körung in Verden einer der Publikumslieblinge gewesen und wurde auch heute mit großem Zwischenapplaus bedacht. Der hoch elegante Dunkelfuchs ist schon vom Typ her eine Erscheinung und zeichnet sich durch raumgreifende, erhabene und elastisch schwingende Bewegungen aus, die stets ins Bergauf gehen. Kleiner Wermutstropfen ist der Schweif, den man sich freier getragen wünschen würde. Für alle drei Grundgangarten erhielt der Hengst eine glatte 9. Ausbildungsstand sowie Typ und Qualität des Körperbaus wurden mit 9,5 bewertet.

Damaschino auf Rang zwei

Bei seiner Körung in Verden war der ebenfalls dunkelfuchsfarbene Damaschino noch eher unscheinbar gewesen. Heute machte der Hannoveraner Danone-Fidertanz-Sohn aus der Zucht und im Besitz von Burkhard Wahler unter Hannah Laser nachdrücklich auf sich aufmerksam!

Leichtfüßiges und doch kraftvolles Schwingen mit stets aktiv abfußendem und gut herangeschlossenem Hinterbein im Trab, eifriges Repetieren im Galopp, viel Raumgriff im Schritt, dazu eine gleichmäßig leichte Anlehnung im passenden Rahmen – so stellt man sich ein Dressurpferd der Zukunft vor!

In Trab und Galopp gaben die Richter auch ihm eine 9,0, ebenso im Gebäude. Eine 9,5 gab es für die altersgemäße Erfüllung der Aufgaben. Einzig im Schritt stand die 8 vor dem Komma und die fünf dahinter. Das ergab ein glattes sehr gut als Endnote.

Man darf gespannt sein, wie die Reihenfolge im Finale sein wird. Ihren 14-Tage-Test hatten jedenfalls beide Hengste beim selben Termin in Schlieckau absolviert und da ließ Damaschino Bon Courage deutlich hinter sich.

Die weiteren Qualifizierten fürs Finale

Sechs Pferde kommen ins Finale des Reitpferde-Bundeschampionat. Neben den drei genannten, also Bon Courage und Damaschino auch Danciero, sind das die folgenden …

… Bon Vivaldi, Westfale v. Benicio-Vivaldi (Z.: Thomas Sieverding) mit Eike Bewerungen. Der sehr maskuline, dabei harmonisch konstruierte Braune (Gebäude 9,0) glänzt besonders im energisch bergauf angelegten Galopp (9,0). Der Trab ist elastisch, allerdings bügelt er hier recht stark (8,5). Sein Schritt ist geregelt, der Raumgriff allerdings eher begrenzt (8,0). Zusammen mit der 8,5 als Ausbildungsnote kam Bon Vivaldi auf eine 8,6.

… Romantic Prinz, Oldenburger v. Rock Forever-Stedinger (Z.: Olga Pees) mit Stefanie Ahlert im Sattel. Der hochbeinige Dunkelbraune kann seinen Vater in seiner Erscheinung nicht verleugnen, ein echter Sportler! 9,0 gab es fürs Exterieur. Der Trab ist fleißig und bergauf angelegt, aber etwas laufend (8,0). Im Galopp überzeugt der Hengst mit einem fleißig unterspringenden Hinterbein und viel Raumgriff (8,5), letzteres gilt auch für den Schritt (8,5). Damit lautete auch die Endnote 8,5.

… About You, Westfale v. AC-DC-Estobar (Z.: Stephan Borgmann). Der Landeschampion aus Münster war unter Kira Wulferding einer von zwei Borgmann-Pferden mit dieser Blutkombination in dieser Prüfung, wobei es sich hier um Pferde völlig unterschiedlicher Machart handelt. Dieser hier ist ein Pferd, das man sich gut als Dressurpferd mit Zukunft vorstellen kann. Das ganze Pferd strahlt eine unheimliche Energie aus, bewegt sich mit viel Fleiß und Kraft. Heute hätte man sich vielleicht etwas mehr Gelassenheit gewünscht, damit die Bewegungen an Erhabenheit gewinnen. Aber genau diese Energie und Elektrizität, die dieser Hengst ausstrahlt, braucht man ja später im großen Viereck. Tolles Pferd, das in allen Kriterien eine 8,5 von den Richtern erhielt.

Ausgeschieden bzw. nicht erschienen

Neben Fynch Hatton gab es heute noch zwei weitere Ausfälle in der Prüfung. Das eine war der Exot der Prüfung, der Holsteiner Coreandro v. Caretino-Leandro (Z.: David Fux), Prämienhengst der Neumünsteraner Körung 2018. Bei seiner Körung hatte der kunterbunte Braune mit hochweißen Beinen, Blesse und Bauchfleck sich noch durch seine Motivation an den Stangen hervorgetan. Mit dem Dressurviereck heute konnte er sich weniger anfreunden. Er blockierte, stieg, schlug aus, so dass seine Reiterin Marina Welbers schließlich aufgab und das Viereck verließ.

Gar nicht erst angetreten war der Oldenburger Hengst Don Romance PS v. Dante Weltino-Sir Donnerhall, den Julia Watzek für das Gestüt Lewitz vorstellen sollte. Es hieß, der Hengst sei auf dem Vorbereitungsplatz zurückgezogen worden.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.