Die Dressurtage der Marbacher Vielseitigkeit sind zu Ende. Neben einer CCI4*-Kurzprüfung gibt es erstmals auch eine lange Vier Sterne-Prüfung. Beide gehen in die Wertung für das Berufsreiterchampionat ein. In beiden haben sich zwei Deutsche die Pole Position ergattert.
Im Olympiajahr ist in Marbach zum Saisonauftakt nicht nur die traditionelle Vier Sterne-Kurzprüfung ausgeschrieben, sondern auch eine lange Vier Sterne-Prüfung als Qualifikation für Paris. Der Großteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat die kurze Prüfungsform gewählt, genauer gesagt 48.
Dieses Feld von hinten aufgerollt – bei schönstem Alb-Wetter mit Sonne satt und einer leichten Brise – hat Michael Jung, der mit seinem potentiellen Paris-Kandidaten Chipmunk als letzter ins Dressurviereck einritt. Da war er nicht der einzige der Familie Jung im Marbacher Stadion. Parallel ritt seine Frau Faye Ignatz im zweiten Viereck in der CCI2*-L , Mutter und Vater Jung drückten auf der Tribüne die Daumen genauso wie Sohn Lio und Tochter Mara.
Gute Form
Für Chipmunk, mittlerweile 16-jährig, war es nach Radolfzell die zweite Dressur in diesem Jahr. Und die lieferte er souverän und solide ab. „Er ließ sich gut reiten und er ist richtig gut in Schuss“, lobte der Reitmeister den Contendro-Sohn. Mit 25,3 Minuspunkten nimmt Michael Jung die Pole Position vor dem morgigen Gelände ein. „Es ist eine tolle Strecke mit interessanten Aufgaben“, so seine Einschätzung. „Der Boden wird perfekt, denke ich.“
Bevor er morgen dann mit Chip als letzter auf die Strecke geht, hat er vorher noch zwei weitere Kandidaten, die er ins Ziel bringen will. Den 13-jährigen Palm Beach v. Palmares, mit dem er auf Platz vier rangiert (27,8 Minuspunkte) und den Water Dance xx-Sohn Wild Wave (Rang 12, 29,9). Volles Programm, denn er hat auch in der CCI2*-S Prüfung zwei Pferde am Start: die beiden achtjährigen polnischen Wallache Dzoker, der momentan in Führung liegt, und Safran (10.).
In der Vier Sterne-Kurzprüfung folgen hinter Chipmunk zwei Franzosen: Nicolas Touzaint mit dem elfjährigen Selle Français Wallach Diabolo Menthe (26,7) und Maxime Livio auf dem 14-jährigen Franzosen Api du Libaire (27,7).
An fünfter Position rangiert aktuell Christoph Wahler, der mit D’Accord schon in Strzegom und Kentucky erfolgreich in die Saison gestartet ist. In Marbach hat er Carjatan S gesattelt, der zuletzt bei der Europameisterschaft 2023 in Le Pin au Haras am Start war. Mit 28 Minuspunkten auf dem Konto starten die beiden ins Gelände. Auf den Rängen sechs und sieben liegen Astier Nicolas (FRA) mit Babylon de Gamma (28,0) und Jérôme Robiné auf Black Ice (28,6).
Überschaubares Starterfeld
Acht Startplätze wurden in der CCI4*-L Prüfung vergeben. Pferdewirtschaftsmeister Dirk Schrade ist der einzige deutsche Reiter. Er konnte mit Casino, einem 14-jährigen Holsteiner v. Casillas, im Dressurviereck die meisten Punkte sammeln. Mit 28,8 Minuspunkten verwies das Paar Altmeister Andrew Hoy (AUS) mit Vassily de Lassos auf Platz zwei (30,6).
Beide Prüfungen – CCI4*-S und CCI4*-L – zählen für das Berufsreiterchampionat Vielseitigkeit.
Der Samstag startet um 11 Uhr mit dem Geländeteil der langen Vier Sterne-Prüfung, der mit 40 Sprüngen konzipiert ist. Die CCI4*-S Teilnehmenden gehen ab 13 Uhr auf die Strecke, wo 33 Aufgaben auf sie warten.
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