Doha: CDI5* Grand Prix an Patrik Kittel und Touchdown

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Kittel Patrik from SWE riding Touchdown

Patrik Kittel und Touchdown in Doha (© Stefano Grasso/Al Shaqab)

Am Rande des Weltcup-Turniers in Neumünster schwärmte der Schwede Patrik Kittel von dem zehnjährigen Schweden Touchdown. Heute in Doha konnte man erleben, warum.

Patrik Kittel und Touchdown gewannen den Fünf-Sterne-Grand Prix mit 77,652 Prozent knapp vor den beiden niederländischen Championatsreitern Dinja van Liere auf Hermes (77,522) und Hans Peter Minderhoud auf Dream Boy (77,152).

Dabei hatten Kittel und der zehnjährige Quaterback-Sohn noch Fehler in ihrer Prüfung, etwa in der zweiten Pirouette. Und wie die Schritttour des Paares zu bewerten sei, da waren sich die Richter auch nicht wirklich einig. Von Hans-Christian Matthiesen (DEN) bei E gab es beispielsweise eine 6,5 für den starken und eine 6,0 für den versammelten Schritt. Der schwedische Chefrichter Magnus Ringmark bei C sah hier hingegen beide Male eine 8,0. Allerdings hatte er das Paar insgesamt nur auf Rang vier. Als Sieger sahen das Duo hingegen Henning Lehrmann bei B, Andrew Ralph Gardner (GBR) bei M und Irina Maknami (RUS) bei H.

In Neumünster erzählte Patrik Kittel: „Der Touchdown ist einfach ein unglaubliches Pferd! Und vor allem was mich bei dem so begeistert ist, der ist einfach immer gleich. Du gehst rein, der ist in der Prüfung genauso wie überall anders. Der gibt einem so eine Sicherheit – auch zuhause im Training. Du reitest ihn in eine Piaffe, setzt dich einfach zurück und schnalzt. Als Reiter gibt einem das so eine Sicherheit. Das Pferd ist für mich eines der besten der Welt. Ganz ehrlich, wenn ich als Reiter meinen Job gut mache, ist das ein Pferd, das auch gefährlich werden kann bei einem Championat. Das glaube ich wirklich! Das ist ein abartiges Pferd!“

Er meint damit nicht nur das physische Talent des Wallachs, sondern auch seine Einstellung: „Der hat so einen Charakter, der hat diesen Arbeitsgeist, den ich so nie erlebt habe. Ich habe ja nun viele Pferde geritten, aber der hat diese Arbeitseinstellung. Er hat so eine innere Ruhe. Er geht Schritt für eine 9 und dann tippt man ihn an und Zack, dann piaffiert er sofort. Das ist unbezahlbar.“

Und anders als seine anderen Pferde, die häufig auch zum Verkauf stehen, kann sich Kittel bei Touchdown sicher sein, dass er ihm zumindest in den nächsten Jahren erhalten bleibt: „Er gehört einer Frau, die hat mich auf einem Lehrgang gesehen. Die sagte, ,Du reitest so toll, ich möchte, dass du das beste Pferd reitest.‘ Ich habe gesagt, okay ich weiß ein Pferd, das zum Verkauf ist und dann hat sie den gekauft. Wir haben nun einen Fünf-Jahres-Vertrag und er kann nur verkauft werden, wenn wir beide das wollen. Aber ich muss sagen, einen muss man sich auch selbst gönnen und er ist der Richtige!“ Entdeckt hatte Patrik Kittel Touchdown im Stall Koschel. Der damals Achtjährige sei damals „ein bisschen S-Level“ gegangen und sei „super ausgebildet“ gewesen.

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Niederländische Olympiapaare

Dass er Championatsqualität hat, hat Touchdown eine Woche nach dem Gespräch in Neumünster bewiesen. Schließlich ließ er in Doha diverse Championatspaare hinter sich. Zwar war der Olympiastart von Dinja van Liere und Hermes ja vereitelt worden, weil der Easy Game-Sohn von der FEI irrtümlicherweise als deutsches Pferd registriert worden war, dafür gewannen die beiden den Grand Prix der O-Tour beim CHIO Aachen. Und lieferten auch heute eine Prüfung, für die Hans-Christian Matthiesen bei E fast 81 Prozent vergab. In den Piaffen gab der Däne dem Hengst sogar zweimal die 10. Allerdings hatten auch die beiden zwei dicke Patzer, die sie teuer zu stehen kamen: in den Einerwechseln und im Übergang zur Passage auf der letzten Mittellinie.

Chefrichter Magnus Ringmark hätte Hans Peter Minderhoud und Dream Boy an die Spitze des Feldes gesetzt. 80,435 Prozent gab der Schwede dem niederländischen Olympiapaar, das weitgehend fehlerfrei durch die Prüfung kam.

Carina Scholz beste Deutsche

Nachdem Dorothee Schneider ja an Corona erkrankt ist und daher den Start mit Faustus absagen musste, waren nur noch zwei deutsche Paare in Doha am Start: Carina Scholz auf Tarantino und Jill Hollweg-de Ridder mit Whitney.

Carina Scholz und der nun 15-jährige Hannoveraner Toronto-Sohn Tarantino erhielten 74,305 Prozent und reihten sich damit an sechster Stelle ein. Davor platzierte sich der Finne Henri Ruoste auf Kontestro DB an vierter (77,087) und Spaniens José Antonio Garcia Mena auf Divina Royal an fünfter Stelle (74,609).

Jill Hollweg-de Ridder und ihre bewährte 16-jährige Rheinländer Stute Whitney v. Wolkenstürmer waren als 13. ebenfalls noch im Geld (69,696).

Alle Ergebnisse finden Sie hier.New Air Jordans 1 release dates | cheap air jordan 1 mid

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.