Hagen: Grand Prix-Sieg mit persönlichem Rekord für Bröring-Sprehe

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Kristina Bröring-Sprehe und Desperados bei den Horses & Dreams 2016.

Kristina Bröring-Sprehe und Desperados bei den Horses & Dreams 2016. Sie werden auch dieses Jahr dabei sein. (© www.sportfotos-lafrentz.de)

Dass die letzten heute tatsächlich die Ersten sein würden im Grand Prix der großen Tour auf dem Viereck der Horses & Dreams, war zumindest sehr wahrscheinlich. Die Art, wie Kristina Bröring-Sprehe und Desperados ihrer Favoritenrolle gerecht wurden, war überzeugend.

Die Weltranglistenerste und ihr Hannoveraner De Niro-Sohn starteten mit einem 82,8 Prozent-Grand Prix in die Saison, mehr als sie je zuvor bekommen haben. Seitdem sie 2012 in London erstmals für Deutschland bei einem Championat starteten (damals die Olympischen Spiele, wo sie Silber mit der Mannschaft gewannen) haben die beiden sich eigentlich jedes Jahr immer noch mal wieder ein Stückchen weiter entwickelt. Die bisherige Krönung war letztes Jahr die Silbermedaille in der Kür bei den Europameisterschaften in Aachen, wo nicht mehr viel gefehlt hätte, dann hätten Bröring-Sprehe und „Despi“ auch die bis dato unangreifbare Charlotte Dujardin geschlagen. Zumindest auf der Weltrangliste haben die beiden die Briten inzwischen überholt. Und der Start in die Olympiasaison war viel versprechend. Mehrfach tauchen die Höchstnoten Neun und Zehn im Protokoll auf, insbesondere in den doppelt bewerteten Lektionen wie Pfaffen und Pirouetten. In einer anderen doppelt zählenden Aufgabe, den Zick-Zack-Traversalen haben sie heute sogar Punkte verschenkt, und trotzdem war der Rest so überzeugend, dass er einen persönlichen Rekord vor dem internationalen Richterkollegium ergab. Was die Saison angeht und die Aussicht auf die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro sagte Kristina Bröring-Sprehe einen weisen Satz: „Ich bete eigentlich nur jeden Tag, dass Desperados gesund und fit bleibt. Das ist das Allerwichtigste!“

Der gesamte A-Kader war nach Hagen zu den Horstes & Dreams gereist mit einer Ausnahme: Isabell Werth. Sie hatte schon das gemeinsame Training in Warendorf vorzeitig abbrechen müssen, weil sie selbst erkrankt war und war auch dieses Wochenende noch krankheitsbedingt entschuldigt.

Anders der Youngster der Truppe, Sönke Rothenberger. Für ihn ist der zweite Platz am heutigen Tag mit seinem ja auch erst neunjährigen KWPN-Wallach Cosmo mehr wert als alle Siege in den vergangenen Jahren bei den Future Champions (2014) und der Sichtung für Louisdor Preis (2015). Mit 78,60 Prozent kamen Rothenberger und sein Van Gogh-Sohn aus dem Viereck. Die beiden zeigten eine ausgeglichene Runde mit Noten bis 9,5 im Protokoll für die Trabverstärkungen und die Pirouette nach rechts.

Damit verdrängten sie Reitmeister Hubertus Schmidt und seinen bildschönen Trakehner Hengst Imperio v. Connery auf Rang drei mit 76,820 Prozent. Auch die beiden hatten einen super Tag erwischt und punkteten vor allem in der Trabtour mit Neunen für Trabverstärkungen und Traversalen. In der ersten Piaffe erhielt der Hengst heute Noten bis 8,0.

Vierte wurde die aktuelle Weltcup-Dritte Jessica von Bredow-Werndl mit ihrem KWPN-Hengst Unee BB. Mit 76,520 Prozent waren sie dicht dran am Dritten. Hinter Anna Kasprzak und Donnperignon v. Donnerhall, die für das diesjährige Horses & Dreams Partnerland Dänemark antreten und 75,160 Prozent erhielten, machten Anabel Balkenhol und Dablino den Erfolg des deutschen Aufgebots mit 74,760 Prozent auf Platz sechs perfekt.

SPRINGEN

In der großen Tour der Springreiter ging es heute über einen 1,50 Meter-Parcours in zwei Phasen. Drei Deutsche machten die Sache unter sich aus. Am schnellsten unterwegs war U25-Supertalent Guido Klatte Jr. mit dem auch erst neunjährigen Oldenburger Wallach Coolio v. Contendro. Die beiden benötigten nur 26,83 Sekunden für ihren fehlerfreien Ritt in der zweiten Hälfte des Parcours. Am dichtesten dran an dieser für den Rest des Feldes völlig uneinholbaren Zeit war Philipp Weishaupt mit dem westfälischen Cordalmé Z-Sohn Chico, der von Dietrich Schulze gezogen worden war und dessen Witwe Madeleine Winter-Schulze gehört. Hier stoppte die Uhr bei 27,99 Sekunden. Dritter wurde Holger Wulschner auf dem Caretino-Sohn Cavity (0/29,88). Platz vier ging an einen alten Bekannten: den neunjährigen Holsteiner Hengst Conquest, auch dies ein Caretino-Sohn, der als Spitzenpferd der Holger Hetzel Springpferdeauktion 2014 unter den Sattel der Russin Maria Madenova gelangte. Die saß auch heute in seinem Sattel und steuerte den einstigen Bundeschampion der siebenjährigen Springpferde in 30,10 Sekunden über den Parcours.

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